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Das Portal schliesst sich hinter einer zerstörten Vergangenheit, und Millionen von Überlebenden kommen in eine neue Welt, die es zu erkunden gilt. Die Zivilisationen müssen sich unter dem Schutz von Methraton vollkommen neu aufbauen und der neuen Weltordnung, die er anstrebt, Gestalt verleihen.

Wird Wismerhill endlich frei sein, sein Schicksal zu bestimmen, oder erliegt er den Gefahren der Zukunft und den Schatten der Vergangenheit, die seinen Untergang wollen?

 

Die Chroniken des Schwarzen Mondes 15 

Originaltitel: Chroniques de la lune noire: Terra Secunda – Livre 1/2
Autor: F. M. Froideval
Übersetzer: Tobias Haßdenteufel
Illustration: Fabrice Angleraud
Verlag: Finix Comics
Erschienen: November 2013
ISBN: 978-3-941236-87-5
Seitenzahl: 48 Seiten
Altersgruppe: ab 12 Jahren (Empfehlung des Rezensenten)

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Die Grundidee der Handlung
Wismerhill ist durch das Portal mit tausenden Flüchtlingen auf einen neuen Planeten gekommen. Während alle gemeinsam versuchen, ihn für sich urbar zu machen, beginnen Wismerhill und seine Mannen mit der Erforschung der weiteren Umgebung. Bei einem Rat der Könige der überlebenden Völker wird er zum Kaiser gewählt und von Methratron gekürt. Doch der Frieden hält nicht lange an – Luzifer, auf der zerstörten und verlassenen Erde dem Strom frischer Seelen beraubt, macht sich auf die Suche nach den verbliebenen Menschen, um sie mit seinen dämonischen Armeen zu verfolgen …

Mit Band 15 gibt es einen völligen Neuanfang für Wismerhill, aber auch für die überlebenden Völker der Menschheit. Diesen Neustart hat Froideval glaubhaft inszeniert. Dass es dabei nicht nur „schöne neue Welt“ gibt, sondern die Flüchtlinge sich bald schon mit gewaltigen Mächten auseinander setzen müssen, versteht sich von selbst – und sorgt wieder für reichlich Spannung und Dramatik.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Der 15. Teil der Saga beginnt ausgenommen friedlich mit einer nur sehr dezent verhüllten, schönen Frau königlicher Herkunft und ihrer Tochter, die auf einer Art großen Muschel auf einem See, umgeben von einer schönen Parkanlage, umhertreibt. Die Erzählung der Mutter über den Vater der Kleinen bildet die Rahmenhandlung des Plots und kommentiert während des gesamten Comicbandes immer wieder die Handlungen. Die Szene wechselt also von dieser friedlichen Parkszene in die Vergangenheit zu Wismerhill, der auf dem neuen Planeten eingetroffen ist und die Führung der Flüchtlinge übernimmt. Die Erforschung der Flora und Fauna wurde von Fabrice Angleraud in teils humorvolle Bilder verpackt, und der Leser hat Teil an den Wundern dieser neuen Welt, die sich in wunderschönen Zeichnungen vor ihm ausbreiten – seien es die spektakulären Landschaften, die ungewöhnliche Pflanzenwelt oder die fremdartigen Kreaturen. Ganze Arbeit hat hier auch der Kolorist Pérusse-Bell geleistet, der mit einer abwechslungsreichen, aber stets natürlichen und unaufdringlichen Farbwahl enorm zu den Stimmungen dieser Sequenzen beiträgt. Nach antiken Maßstäben gestaltet, schön und doch mit einigen bedrohlichen Elementen, erscheint Methratons Palast, in dem sich die 12 Stammesfürsten der überlebenden Völker zur Beratung einfinden. Besonders imposant ist Methatons gewaltiger und mit edlen Farben versehener Thron. Die Halle, nur von den Flammen der Feuerschalen erhellt, ist in einen angenehmen, warmen Ton gehüllt. Ganz anders sieht es da bei kurzen Szenenwechseln in die irdische Hölle aus – zunächst mit tiefroten Tönen und dichten Schatten typisch bedrohlich koloriert, wechseln die Farben der unterirdischen Umgebung in ein kräftig-kaltes Blau, als Luzifer erkennen muss, dass es für ihn keine Seelen mehr einzufangen gibt.

Helle und freundliche Farben kommen auch bei der aufstrebenden Stadt Histmendia zur Anwendung. Bei dem Blick über den entstehenden Tempelbezirk auf den Seiten 22 und 23 bietet sich dem Leser ein atemberaubendes Bild feinster Einzelheiten, sowohl bei den zahlreichen architektonischen Details als auch dem mannigfaltigen Gewusel der Menschen auf der Großbaustelle. Als es Luzifer dann gelingt, den neuen Aufenthaltsort der Menschen ausfindig zu machen, und er die gesamte höllische Armee in die neue Welt führt, wechselt das Licht in ein dreckiges Grau, und die friedvolle Stimmung kippt in die eines fürchterlichen Krieges. Es entfesselt sich eine gigantische, epochale Schlacht vor den Toren der entstehenden Kaiserstadt, die in beeindruckenden Szenen umgesetzt wurde – das Schlachtengetümmel der Menschen gegen die Dämonen stellt sich so detailliert und vielfältig dar, dass man gar nicht anders kann, als diese Szenen auf sich wirken zu lassen.

Die Panelgestaltung ist modern und unkonventionell, sowohl in der Größe und dem Schnitt, als auch der Anordnung werden die Bilder sehr abwechslungsreich eingesetzt. Da sich zudem nicht wenige Bildformate über die volle Breite der Seite ziehen, kann die Lesereihenfolge vereinzelt schon mal unklar sein, wie auf den Seiten 6 und 7. Meistens ist dies aber kein Problem.


Aufmachung des Comics
Finix bietet diesen Comicband sowohl in einer Softcover- als auch einer in der Erstauflage auf 1000 Exemplare begrenzte Hardcovervariante an. Für die Rezension lag mir der Comic als Softcover vor. Die Verarbeitung ist, wie von Finix nicht anders gewohnt, wieder auf einem sehr hohen Niveau, ebenso ist die Materialwahl und die Druckqualität schlichtweg tadellos. Das Papier ist griffig, die Farben sind von kräftiger, aber nie aufdringlicher Sättigung.


Fazit
Wismerhill hat alle Hände voll zu tun, die neue Heimat für die unzähligen Flüchtlinge zu erschließen – doch die Gefahren lassen nicht lange auf sich warten … Ein abwechslungsreicher Plot, umgesetzt in beeindruckenden Bildern, begleitet den Leser durch Band 15 – Fans des Fantasyepos müssen einfach zugreifen!


4 5 Sterne


Hinweise

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Backlist:
Band 10: Das Ende des Adlers
Band 11: Ave Tenebrae
Band 12: Das Tor zur Hölle
Band 13: Die Prophezeiung
Band 14: Das Ende der Zeiten

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