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Ein Sumpf des Verbrechens
Matt Cowart, Reporter aus Miami, bekommt Post aus der Todeszelle. Ein junger schwarzer Student wurde für den Mord an einem elfjährigen weißen Mädchen verurteilt, doch offenbar ist er unschuldig. Matts flammende Artikel über das schreiende Unrecht erregen großes Aufsehen, über Nacht ist er eine Berühmtheit - und bemerkt zu spät, dass er in einem gefährlichen Sumpf aus Hass und Niedertracht zu versinken droht.

 

Der Sumpf 

Originaltitel: Just Cause
Autor: John Katzenbach
Übersetzer: Anke und Eberhard Kreutzer
Verlag: Knaur
Erschienen: Juli 2013
ISBN: 9783426513415
Seitenzahl: 715 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Zwei Anwärter für den elektrischen Stuhl: Der eine, Robert Earl Ferguson, beteuert seine Unschuld, wendet sich an einen bekannten Journalisten, Matt Cowart vom Miami Journal, der Verfahrensfehler aufdeckt und mit einem glänzenden Artikel nicht nur dem Angeklagten ein neues Verfahren und am Ende den Freispruch beschert, sondern sich selbst auch den heißbegehrten Pulitzerpreis. Der zweite, Blair Sullivan, lehnt jegliches Berufungsverfahren ab, lacht über seine Peiniger, bestellt eben diesen Journalisten zu sich und erklärt ihm, nur wenige Stunden vor seiner Hinrichtung, dass Ferguson doch der Mörder der kleinen Joanie sei. Covart steht vor einer schweren Entscheidung. Er verfolgt die Hinweise, bezieht die Detectives des Falles mit ein und am Ende steht jeder von ihnen vor einer schwierigen Entscheidung: Wie gehen sie mit ihrem Wissen um, wie mit der Tatsache, dass dem Mörder auf gerechtem Wege nicht beizukommen ist? Ein erstklassiger Thriller, der den Leser von einem Höhepunkt zum nächsten treibt und dessen Ende ihn aufgewühlt zurücklässt.


Stil und Sprache
John Katzenbach schafft es wieder einmal, den Leser von der ersten zur letzten Seite - und hier sind es stolze 715 - zu fesseln und immer weiter in das Geschehen hineinzutreiben, sodass dieser am Ende wie erstarrt auf das Geschehene blickt. Ein höchst spannender und inhaltich unglaublich mitreißender Thriller, dessen Geschichte man sicherlich nicht so leicht vergessen wird. Das Thema an sich, die Todesstrafe mit all ihren Konsequenzen, ist schon faszinierend genug. Hier zeigt der Autor, auf welch wackelige Indizien solch ein Urteil gebaut sein kann und wie weit sich die Justiz irren, aber auch blenden lassen kann. Nicht letztendlich die Wahrheit entscheidet. Unglaublich geschickt schildert der Autor die vielen Verstrickungen. Am Ende ist nicht mehr zu erkennen, wie der Fall gelöst werden, der Täter seine gerechte Strafe erhalten könnte. Viele Perspektiven werden angewandt, die Sicht der Eltern des Opfers, der Detectives, die den Mörder kennen, aber keine Beweise haben, der Journalist, der der falschen Fährte folgt und am Ende seine hoch prämierte Geschichte widerrufen müsste. Der Autor baut ein Wirrwarr an Gefühlen auf, lässt seine Figuren verzweifelt nach Rechtfertigungen für ihr Handeln suchen und treibt sie am Ende zu einem Schritt, den sie nicht mehr gutmachen können. Zum Schluss gibt es nicht nur einen Täter.


Figuren

John Katzenbachs Figuren sind jede für sich unglaublich gut durchdacht und im Detail beschrieben. Sie leben nicht nur im Jetzt, der Leser erfährt auch ihre Vergangenheit, ihre Entwicklung, privat wie beruflich. Der Journalist Matt Cowart ist eine starke Persönlichkeit mit großem Ehrgeiz und Karrierebewusstsein, aber auch geprägt von seiner privaten Situation. Er hat sich von seiner Frau getrennt, die mit einem neuen Ehemann und ihrer gemeinsamen Tochter weit weg ein neues Leben ohne ihn aufgebaut hat. Die Detectives Wilcox und Brown, stark verwurzelt in ihrer Heimat, sind geprägt von der Brutalität der Straße. Sie verfolgen den Mörder ohne Gnade, bringen sich selbst und ihre Familien in Gefahr, überschreiten jegliche Grenzen bis es kein Zurück gibt. Robert Earl Ferguson, verurteilt zum Tode, dann rehabilitiert und freigesprochen, studiert Kriminalistik, wird Spezialist in seinem Fach, lernt das perfekte Verbrechen, scheint nicht fassbar und wird am Ende doch eines besseren belehrt.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch hat ein zu den bisher erschienen Büchern Katzenbachs passendes Cover. Es zeigt auf schwarzem Hintergrund ein zu einem Knoten verflochtenes Seil, das sich weiter zusammenzuziehen scheint. Die 715 Seiten sind klar in 27 Kapitel mit passenden Überschriften unterteilt. 


Fazit
Ein Thriller, wie er besser nicht sein könnte, tiefgründig und fesselnd bis zum Ende. Katzenbach hat mich mit seinem Thriller hundertprozentig überzeugt. Eine klare Leseempfehlung!


5 Sterne


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