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Der ehemalige Navy SEAL Shane Laughlin wird vom Obermeyer-Institut engagiert, wo Menschen, die über einzigartige mentale und körperliche Kräfte verfügen, zu Elitekämpfern gegen das Verbrechen ausgebildet werden. Niemals hätte er sich träumen lassen, dass er hier die schöne Michelle Mackenzie wiedertrifft, mit der er kurz zuvor eine leidenschaftliche Nacht verbrachte. Doch Michelle und Shane sehen sich schon bald einer ernsten Bedrohung gegenüber: Eine gefährliche Droge ist in Umlauf geraten, die zur Gefahr für die gesamte Menschheit werden könnte ...

 

Toedliche Gabe 

Originaltitel: Born to Darkness
Autor: Suzanne Brockmann
Übersetzer: Nele Quegwer
Verlag: Egmont Lyx
Erschienen: Mai 2013
ISBN: 978-3-8025-8904-1
Seitenzahl: 640 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Weil er das einzig Richtige getan hat, wurde Shane Laughlin unehrenhaft aufs der Navy entlassen und auf eine schwarze Liste gesetzt, sodass kaum Aussicht besteht, einen Job zu finden. Daher nimmt er das Angebot der geheimnisvollen Obermeyer-Stiftung an, sich einer Testreihe zu unterziehen und vorübergehend im Institut zu wohnen. Doch zuerst verbringt er seine letzte Nacht „in Freiheit" mit einer umwerfenden, geheimnisvollen Fremden, die er in einer Bar aufgegabelt hat. Shane staunt nicht schlecht, als ihm Michelle am nächsten Tag im Institut über den Weg läuft. Sie ist eine Groß-Than, ausgebildet in vielen Disziplinen der mentalen Kampfkunst, und hat sich der Aufgabe verschrieben, begabte Kinder, die zur Produktion einer neuartigen Droge missbraucht werden, aus den Fängen der Drogenmafia zu befreien. Dabei kann sie diesen attraktiven Mann, der ihr nicht mehr aus dem Kopf geht, überhaupt nicht gebrauchen ...

Die Geschichte ist einige Jahre in der Zukunft angesiedelt, wo einerseits die medizinischen Fortschritte zugenommen haben, andererseits jedoch die Polizei korrupt ist und der Sozialstaat kaum einen Finger rührt. Die Idee der mentalen Fähigkeiten auf Seiten der Guten ist spannend umgesetzt und mit mehr als nur einer Liebesgeschichte perfekt verknüpft.


Stil und Sprache
Der Einstieg in die Serie verläuft etwas zähflüssig. Zwar wird man im ersten Kapitel mitten in die Arbeit der Groß-Than und den Auswirkungen der Droge geworfen, doch die anschließenden Kapitel sind jeweils der verschiedenen Haupt- und Nebenfiguren gewidmet und wie sie sich in die Handlung einfügen. Dabei werden den Hintergründen und den einzelnen Fäden viel Raum gegeben, was sich im Laufe der Geschichte jedoch als sehr positiv herausgestellt hat. Die Handlung wird in der 3. Person Präsens je nach Bedarf aus ganz verschiedenen Blinkwinkeln oder Figuren erzählt. Da einige die Telepathie oder auch Gedankenverschmelzung beherrschen, werden solche Passagen mit der Zeit immer häufiger und sind jeweils in Kursivschrift abgedruckt.

Die Spannung wird schon im ersten Kapitel aufgebaut und flacht danach etwas ab, bevor sie wieder steigt und mit verschiedenen Spitzen bleibt. Die Drogenmafia ist äußerst skrupellos und bezieht ihren Grundstoff für die Produktion aus dem Blut verängstigter Kinder mit besonderen Fähigkeiten. Daher drängt die Zeit sehr und die Zusammenstöße sind heftig, blutig und oft mit überraschenden Wendungen, da die Kämpfer ihre mentalen Fähigkeiten einsetzen, die nicht immer so zuverlässig sind, wie sie sollten. Dabei gibt es Verletzte in den eigenen Reihen, wodurch dramatische Szenen entstehen. Enthalten sind auch zeitweise recht brutale Stellen mit Misshandlungen und Morden an Kindern oder welche mit ausgerasteten Drogenkonsumenten, die nicht für zarte Gemüter geeignet sind.

Mitten im ganzen Chaos stehen Shane und Michelle, genannt Mac. Eigentlich ist jeglicher Sex den Groß-Than verboten. Doch Mac hält sich schon seit Jahren nicht daran, weil sie festgestellt hat, dass ihre Selbstheilungskräfte dadurch enorm angekurbelt werden. Bisher hat sie sich noch nie verliebt, die Gefühle für Shane kommen daher sehr unerwartet und auch ungelegen. Die knisternde Anziehungskraft und die aufkeimende Liebe sind perfekt getroffen, ebenso wie die diesbezüglichen Ängste und Zweifel von Mac. Auch anderen Groß-Than begegnet die große Liebe, was sie in ein Gefühlschaos stürzt und sich auch auf die mentalen Fähigkeiten auswirkt.

Zahlreiche Fäden steuern auf den finalen Showdown zu. Der Schluss überzeugt und bietet einige Überraschungen. Der Roman ist in sich abgeschlossen, zeigt jedoch bereits ansatzweise, wie es im nächsten Band weitergehen könnte. Ich bin schon sehr gespannt.


Figuren
Die Mitglieder des Obermeyer-Institutes sind eine Gemeinschaft von Begabten und deren Helfern, die von den Behörden zum Neutralisieren von den gefährlichen Jokern – das sind Drogenkonsumenten, die komplett die Kontrolle verloren haben – gerufen werden, die Drogenbarone bekämpfen und gleichzeitig auf der Suche nach mental begabten Kindern und Erwachsenen sind. Da auch die Syndikate nach den Kindern suchen, ist es jeweils ein Wettlauf gegen die Zeit, wenn die Spione ein begabtes Kind entdeckt haben. Die meisten Mitarbeiter und Groß-Than haben schreckliche Erfahrungen in der Kindheit erlebt und sind dementsprechend Einzelgänger oder Menschen, mit denen der Umgang nicht immer leicht ist. Jede Person ist einzigartig und die Autorin hat es vorzüglich geschafft, differenzierte Charaktere mit viel Tiefe zu erschaffen.

Auch die Nebenfiguren, meist Menschen ohne Begabungen, werden durchweg als eigenständige Personen mit Stärken und Schwächen wahrgenommen und hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Und trotzdem hat man das Gefühl, die Entwicklung der verschiedenen Fähigkeiten ist noch nicht abgeschlossen und auch einige Geheimnisse aus der Vergangenheit warten auf die Enthüllung. Von Nika zum Beispiel, dem Mädchen, das von den Kriminellen entführt wird, wissen wir bisher sehr wenig. Sie ist sehr sympathisch und einzig ihr großes Potential ist bekannt, doch worin dieses genau besteht sowie ihre Zukunft liegen noch im Dunkeln.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch mit Klappbroschur zeigt ein etwas chaotisches Cover, das mir nicht wirklich gefällt. Zuerst geht der Blick auf das junge Paar, doch je länger man das Bild betrachtet, je mehr kleine Einzelheiten fallen auf. Die Rückseite und die Klappen zeigen farbig den unteren Teil des Covers. Die Klappeninnenseiten sind orange und mit großen Ornamenten bedruckt, die wir auch im Cover finden. Die über 600 Seiten lange Geschichte ist lediglich in 29 Kapitel unterteilt und in einer eher kleinen Schrift abgedruckt. Eine geballte Ladung an Handlung!


Fazit
Je länger man liest, je mehr vermag der Roman zu fesseln und der große Showdown gegen Ende ist packend und perfekt gelungen. Zahlreiche Wendungen und überzeugende Liebesgeschichten machen den Band zu einem ungewöhnlich spannenden und auch berührenden Leseerlebnis.


4 Sterne


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