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Der junge Nando lebt bei seiner Tante in Rom. Eines Tages wird er von einem gefährlichen Schattenwesen verfolgt und macht dabei eine unglaubliche Entdeckung: Er ist ein Nephilim, und mehr noch: Er ist der Sohn des Teufels! Luzifer will sich Nandos Kräfte zunutze machen, um die Tore der Hölle zu öffnen und sich zum Herrscher über die Welt der Menschen aufzuschwingen. Um dieses Schicksal abzuwenden und sein Leben zu retten, hat Nando nur eine Chance: er muss sich der Finsternis stellen!

 

Nephilim 

Autor: Gesa Schwartz
Verlag: Lyx
Erschienen: Oktober 2011
ISBN: 978-3802584572
Seitenzahl: 603 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Nando hält den auffälligen Fremden, der durch die Tür des Ladens tritt, in dem er arbeitet, zunächst für einen normalen Obdachlosen, der ein Essen abstauben möchte. Er ahnt nicht, dass der Fremde kein Mensch ist und noch viel weniger, dass sich sein eigenes Leben nach dieser Begegnung unwiderruflich ändern wird. Er ist ein Nephilim und auch wenn er versucht es zu leugnen: Engel und Dämonen haben ihn längst gefunden und der einzige Weg ihnen zu entkommen führt in die Unterwelt und mitten hinein in eine wilde Jagd.

Genauso wie in ihrer vorangegangenen Reihe, „Grim – Das Siegel des Feuers“, zeigt Gesa Schwartz auch in „Nephilim“, dass sie meisterhaft aus den bekannten Elementen der Mythologie eine spannende neue Welt erschaffen kann. Wie nicht anders zu erwarten, wird diese von einem kolossalen Krieg bedroht und der Leser kann über knapp 600 Seiten dem Ausgang der düsteren Handlung entgegen fiebern.


Stil und Sprache
Die Handlung wird in der dritten Person erzählt, größtenteils aus Nandos Sicht. Dadurch, dass Nando die mythische Welt der Nephilim genauso wenig kennt wie der Leser, wird dieser mit der Einführung nicht überfordert, sondern lernt gemeinsam mit dem Hauptcharakter alles Stück für Stück kennen. Gesa Schwartz schildert ihre Fantasy-Welt dabei so faszinierend, dass man als Leser nicht nur schnell reinkommt, sondern auch gerne mehr erfährt. Gleichzeitig ist das Buch dank der dramatischen Grundhandlung auch mit einem deutlichen Spannungsbogen ausgestattet. Dieser flacht nach dem neugierig machenden Prolog leider wieder ab und die folgenden Seiten quält man sich ein wenig. Besonders Nandos Träume, die wahrscheinlich eine bedrohliche Stimmung erzeugen sollten, waren eher verwirrend und dadurch auch ein wenig nervig. Sie nahmen, ebenso wie die sehr detailreichen Beschreibungen, einiges an Geschwindigkeit aus der ansonsten sehr rasanten Geschichte. Zum Glück gibt sich das dann aber und schon bald kann man „Nephilim“ kaum noch aus der Hand legen. Spätestens ab der Hälfte geht man voll und ganz in der Geschichte auf und fiebert mit Nando gemeinsam dem großen Finale entgegen. Dieses enttäuscht in keinster Weise und auch wenn der primäre Konflikt erst mal gelöst ist, freut man sich schon auf den nächsten Band.

Der Erzählstil von Gesa Schwartz ist auch in „Nephilim“ gewohnt gut. Sie beschreibt ihre Fantasy-Welt detailliert und sehr lebensecht. Besonders die traurig-dramatischen Szenen gegen Ende gelingen ihr sehr gut und auch die düstere Stimmung vor den Kämpfen sind durch und durch überzeugend. Immer mal wieder finden sich geradezu zitierfähige Abschnitte in dem Buch, die einige nachdenklich stimmende Weisheiten enthalten. Da vergisst man problemlos, dass manch ein Satz zu lang ist oder manche Beschreibung schon fast zu blumig.


Figuren
Nando ist der Hauptcharakter und stolpert genauso ahnungslos in die fantastische Welt der Nephilim wie der Leser. Damit hat er die Leser natürlich beinahe automatisch auf seiner Seite und er bleibt auch sehr sympathisch. Die Art, wie er mit allen Herausforderungen umgeht, ist glaubwürdig und wirkt trotz der fantastischen Elemente lebensecht. Auch die Entwicklung seines Charakters überzeugt und ist vielschichtig gezeichnet. Das einzig nervige Element dabei ist, dass zu Beginn des Buches unzählige Male betont wird, was für ein besonderes Schicksal Nando zu meistern hat. Es wirkte dadurch zu bemüht, zumal der Leser es bei all den Ereignissen sowieso nicht vergessen könnte.

An Nebencharakteren gibt es auf den knapp sechshundert Seiten viele, sie machen das Buch lebendig. Sie sind realistisch in ihren Rollen gezeichnet und in vielen Punkten auch liebenswert, zumindest die Guten. Die pure Fülle an Charakteren macht es anfangs ein wenig schwierig sich an einzelne zu gewöhnen, zumal man ja eigentlich noch damit beschäftigt ist, die Welt, in die Nando da hinein stolpert, kennenzulernen. Sobald klarer auf einzelne Charaktere fokussiert wird, gibt sich das zum Glück.


Aufmachung des Buches
Der erste Band von Gesa Schwartz' Schattenwelt-Reihe erschien als broschiertes Buch. Das Cover ist düster gehalten und zeigt eine dunkle Engelsfigur vor einem großen Mond und einer Stadtkulisse. Die Stimmung des Buches wird damit sehr gut wiedergegeben und gleichzeitig ist es ein echter Blickfang. Die Gestaltung im Buchinneren ist schlicht gehalten. Auf den Innenseiten des Covers ist dieselbe Stadtkulisse wie außen abgebildet und die Kapitelnummern haben eine kleine Verzierung über der Zahl. Alles in allem eine sehr gelungene Gestaltung. Schade ist nur, dass der Roman nicht als Hardcover erschienen ist, denn nach knapp über sechshundert Seiten sieht man dem Buch das Lesen deutlich am Buchrücken an.


Fazit
Gesa Schwartz ist und bleibt ein Garant für sehr gute Fantasy-Unterhaltung. Spannend zeichnet sie eine faszinierende Welt und trotz kleinerer Schwächen am Anfang des Buches lässt es den Leser geradezu hungrig auf den zweiten Band zurück.


4 Sterne


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