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Nach der Geburt ihrer Tochter Emma ist Faith Mitchell vom Georgia Bureau of Investigation zurück im Polizeidienst, und ihr Ermittlungsinstinkt ist noch immer zuverlässig: Als sie eines Tages ihre Mutter nicht erreichen kann, die sich um Emma kümmern sollte, rast sie von der Arbeit nach Hause und findet ihre Tochter in einen Schuppen gesperrt, eine frische Blutspur an der Haustür, eine Leiche in der Kammer und zwei bewaffnete Männer im Schlafzimmer vor. Von ihrer Mutter – keine Spur …

 

Harter Schnitt 

Originaltitel: Fallen
Autor: Karin Slaughter
Übersetzer: Klaus Berr
Verlag: Blanvalet
Erschienen: 08/2013
ISBN: 978-3-7645-0415-1
Seitenzahl: 509 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Eine Entführung bringt Faith Mitchell an ihre absolute Grenze, körperlich wie emotional. Sie schaltet auf Autopilot, lässt ihren Partner Will außen vor und handelt nicht immer wie besprochen. Für ihre Chefin Amanda ein unkalkulierbares Risiko, will diese doch verhindern, dass Faith zu viel über die Vergangenheit ihrer Mutter herausfindet. Doch genau dies geschieht auf äußerst blutige Weise. Am Ende steht Faith mitten in einer Situation, wo ihr die Wahrheit buchstäblich ins Gesicht spukt, und sie eine tödliche Entscheidung zu treffen hat – doch für wen?

Mit Harter Schnitt ist Karin Slaughter erneut ein sehr guter Thriller gelungen, der mich sprachlich zwar nicht immer begeistert hat, aber das raffinierte Psychospiel, das hier den Unterton bildet, macht den Wortgebrauch wieder wett.


Stil und Sprache
In vier Teile gegliedert, wirft die Autorin den Leser gleich zu Beginn in eine unglaublich blutige und schockierende Szene, in der ein fließendes und schnelles Lesetempo entsteht, welches dann aber abflacht und einem gediegeneren Tempo weicht. Im personalen Erzählstil, mal durch Will und mal durch Sara verläuft die Handlung teilweise zähfließend, dann wieder rasant, mal packend und stellenweise etwas langatmig. Interessant bleibt es dabei aber immer. Durch Szenenwechsel, eine fast schon obszöne Sprache und mehr oder weniger lange Kapitel baut Karin Slaughter einen psychologisch brillant inszenierten Thriller auf, der aber mehr durch die leisen Hintergrundtöne überzeugt als durch das laute Geschrei einiger Figuren. Eine sehr nervenaufreibende Höhepunktszene bricht die Spannung und viele Fragen werden geklärt, andere neu aufgeworfen. Ein einziger Fehler in der Vergangenheit droht das Leben von Faith´ Mutter zu beenden, und auch wenn es Faith zuerst nicht wahrhaben will, so muss sie sich irgendwann der Wahrheit stellen. Einer Wahrheit, die für sie nicht nur schmerzlich, sondern auch sehr bitter ist. Die Autorin hat es geschickt verstanden, die Aufarbeitung dieser Vergangenheit mit der von Will Trent zu verknüpfen.


Figuren
Ein Katz-und-Maus-Spiel der ganz besonderen Güte spielt sich in diesem Thriller vor den Augen des Lesers ab. Da ist einerseits das Spielchen, dass das dunkle Geheimnis von Faith´ Mutter Evelyn mit dieser spielt, andererseits das bittersüße, ja fast schon grausame Treiben von  Angie Trent mit ihrem Gatten Will. Als dann Sara auf der Bildfläche erscheint und sich dort auch noch beharrlich hält, tickt Angie im wahrsten Sinne des Worte aus und das erstklassige Verwirrspiel nimmt für den Leser, als auch für Will, kein Ende mehr. Doch wer jetzt meint, das Ganze würde in Klischees und einen langweiligen Schlagabtauch zwischen den jeweiligen Akteuren ausarten, der irrt. Die einzelnen Beteiligten ziehen mehr oder weniger gekonnt die Strippen.

Angie setzt alles ein, was sie an körperlichen Attributen als auch an Wissen über Will´s Kindheit und ihrer gemeinsamen Zeit im Heim zu bieten hat, doch sie übersieht dabei völlig, dass ihre scheinbare Konkurrentin aus einem ganz anderen Holz geschnitzt ist. Sara reagiert vollkommen anders als Angie erwartet, und auch Will zeigt gegenüber seiner Frau plötzlich die Zähne, und stellt dadurch alles bisher Dagewesene total auf den Kopf.

Karin Slaughter versteht es meisterlich mit ihren Charakteren zu spielen, diese in ein gefährliches Netz aus Lügen, Intrigen und Heimlichkeiten zu verstricken und den Leser damit hervorragend zu unterhalten. Absolut überzeugend und real, nicht nur was die Hauptfiguren angeht, auch die Nebenfiguren brillieren hier aufs vortrefflichste.


Aufmachung des Buches
Schwarz ist bei diesem Thriller die alles beherrschende Farbe. Egal ob es sich um den Schutzumschlag, das gebundene Buch oder das Leseband handelt – alles ist rabenschwarz! Mein erster Eindruck war: Ich hab einen Negativdruck vor mir. Der Titel ist in weißen Buchstaben oberhalb eines Covermotives aus weißen Blumen – vermutlich Disteln – abgedruckt. Einziger Farbklecks: der rote Namen der Autorin sowie einige Tropfen Blut auf der Blume. Auf der Rückseite steht eine kurze Zusammenfassung des Thrillers in weißer Schrift auf schwarzem Hintergrund. Extrem nüchtern und nicht mein Geschmack.


Fazit
Ein genialer Thriller, der unter die Haut geht. Am Ende hab ich das Buch mit einem bedrückten Gefühl wieder aus der Hand gelegt. Bin gespannt, in welche Richtung Karin Slaughter mit dieser Reihe noch gehen wird und was sie für Sara und Will noch so alles geplant hat. 


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Verstummt
Band 2: Entsetzen
Band 3: Tote Augen
Band 4: Letzte Worte

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