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Opfer:
Walter Castorp, Ministerpräsident von NRW

Todesursache:
Ertrunken. Mit oder ohne Fremdeinwirkung?

Ermittler:
Vincent Veih, 43, groß, sportlich, blond.
Mutter: RAF-Terroristin. Vater: unbekannt. Großvater: Nazi.
Soeben zum kommissarischen Leiter des KK11 befördert.
Wird von allen Seiten unter Druck gesetzt.

Zeit:
Sechs Tage vor der Wahl. Die Uhr tickt ...

 

Schwarzlicht 

Autor: Horst Eckert
Verlag: Wunderlich
Erschienen: 20. September 2013
ISBN: 978-3-8052-5057-3
Seitenzahl: 384 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Als kurz vor der Wahl der Ministerpräsident von NRW tot aufgefunden wird, glaubt Vincent Veih nicht an einen Unfall. Auch wenn ihm nicht sogleich ein passendes Motiv serviert wird, will er die Ermittlungen schnellstmöglich antreiben. Da stößt er allerdings auf einigen Widerstand, der ihn nur noch mehr anstachelt und darin bestärkt, den richtigen Riecher zu haben. Zu allem Überfluss kommt dann auch noch seine Vergangenheit ins Spiel ...

Ein Ermittler mit Ecken und Kanten, ein brisanter Fall und die Ereignisse rundherum bilden ein Konstrukt aus Intrigen, Vorhaltungen und der nicht bewältigten Vergangenheit, wodurch ein Thriller der ganz besonderen Art entsteht.


Stil und Sprache
Der Tod des Ministerpräsidenten liegt sechs Tage vor der Wahl, daher wird dieses Buch in sechs Teile unterteilt, für jeden Tag eines, mit jeweils einigen Unterkapiteln. Erzählt wird aus der beobachtenden Perspektive, was sinnvoll ist, da es für den Leser durchaus wichtig ist, auch Ereignisse verfolgen zu können, an denen die Ermittler nicht primär teilnehmen. Ein Vorteil bezüglich der Lösungsfindung ergibt sich dadurch allerdings nicht. Die unkonventionelle Art Vincent Veihs schlägt sich, trotz der gewählten Erzählsicht, auf den Schreibstil nieder. Die zumeist kurzen, knackigen Sätze wirken antreibend, nicht nur was das Tempo des Geschehens angeht. Auch der eigene Ermittlerinstinkt wird dadurch angespornt. Außerdem wird dadurch alles Wesentliche auf den Punkt gebracht, ohne groß drumherum zu reden.

Schon von Beginn an lässt sich eine deutliche Spannungskurve erkennen, die ziemlich zügig ansteigt und auf hohem Niveau gehalten wird. Auch wenn die Ereignisse innerhalb des Buches nicht immer dazu beitragen die Handlung voran zu treiben, bleibt die Atmosphäre spürbar aufgeladen, ein Spannungsabfall findet nicht statt. Außerdem dienen die immer wieder auftauchenden überraschenden Wendungen dazu, nicht nur die Ermittler zu verwirren. Bis zum Schluss kann und wird man sich nicht sicher sein, ob es sich wirklich so zugetragen hat, wie man selber es vermutet.

Vom Thema Politik sollte sich niemand abschrecken lassen, denn es wird keinesfalls gefachsimpelt, so dass kein Laie etwas versteht.


Figuren
Vincent Veih hat im Kommissariat nicht nur Freunde, was mitunter an seiner unkonventionellen Art liegt, aber auch familiäre Gründe haben kann. Er ist also gewissermaßen doppelt gestraft, wenn man es so hart ausdrücken möchte, was ihm des öfteren aufs Gemüt schlägt, was ein Mann aber natürlich niemals zugeben wird. So ist es auch hier für den Leser nicht leicht, hinter die Fassade des Ermittlers zu blicken. Es werden sehr viele Hintergrundinformationen zur Verfügung gestellt, um sich zumindest ein grobes Bild machen zu können, seinen tatsächlichen Charakter schafft er allerdings eine ganze Zeit lang, gut zu verstecken. Wer nicht aufgibt, wird nach und nach einen tieferen Einblick erhalten und damit bestätigt bekommen, dass der erste Eindruck, einen grundsympathischen Typen vor sich zu haben, richtig war, auch wenn Veih sich gerne anders darstellt.

Die weiteren Figuren werden nicht ganz so ausführlich beschrieben wie der Ermittler, dennoch lässt sich schnell einschätzen, wer aus welchem Holz geschnitzt ist. Jeder Charakter hat seine kleinen Eigenheiten, die, obwohl nur in Kürze dargestellt, Wiedererkennungswert besitzen.


Aufmachung des Buches
Es handelt sich hier um ein gebundenes Buch mit einem schlichten Cover. Passend zum Titel ist der Hintergrund ganz in schwarz gehalten. Auf dem Boden steht ein einsames Kästchen, aus dem ein Lichtstrahl sich senkrecht den Weg bahnt. Wie auch die Geschichte benötigt das Cover keinerlei Schnörkel, es wird alles Wichtige gesagt beziehungsweise gezeigt. Und eben das genügt auch hier, um den Betrachter neugierig zu machen.


Fazit
Grünes Licht für „Schwarzlicht“. Exquisit und unvorhersehbar – ein gelungener Thriller mit Suchtfaktor.


5 Sterne


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