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Es ist Jagdsaison im Englischen Exmoor. Doch die Beute ist nicht das Wild. Es sind die Kinder.

Erst die dreizehnjährige Jesse, dann der neunjährige Pete. Innerhalb kurzer Zeit verschwinden zwei Kinder aus dem Auto ihrer Eltern. Zurück bleibt in beiden Fällen nur eine handgeschriebene Notiz: „Ihr liebt sie nicht.“ Mitten im Hochsommer fallen dunkle Schatten auf Exmoor, eine Gegend im Süden Englands. Irgendjemand scheint Kinder zu stehlen – Jesse und Pete waren nur der Anfang. Es gibt keine Spuren, keine Erklärung, keine Lösegeldforderungen und keine Hoffnung. Der Polizist Jonas Holly versucht, sich in den Kopf des Entführers zu versetzen, um ihm auf die Spur zu kommen. Doch zumindest einer in dem kleinen Örtchen Shipcott ist überzeugt, dass der psychisch instabile Holly der Letzte ist, dem man vertrauen sollte … 

 

Ihr liebt sie nicht 

Originaltitel: Finders Keepers
Autor: Belinda Bauer
Übersetzer: Marie-Luise Bezzenberger
Verlag: Manhattan
Erschienen: August 2013
ISBN: 978-3442547210
Seitenzahl: 396 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Im Mittelpunkt von Belinda Bauers neuem Thriller stehen die entführten Kinder und die Nachricht des Entführers „Ihr liebt sie nicht“. Ein Vorwurf an die Eltern, die Familien. Die Kinder wurden alle in den Familienautos alleine zurückgelassen, zwei Mädchen auch im Schulbus, und von dort entführt. Nach und nach wird dem Leser bewusst, wie perfide der Entführer vorgeht und welch krankhaftes Verhalten und Denken dahinter steckt. Es ist zweifelsfrei eine sehr spannend erzählte Geschichte. Allerdings nimmt die Autorin starken Bezug auf das zuvor von ihr erschienene Buch „Der Beschützer“, das am gleichen Ort spielt und deren Figuren sie in dem neuen Thriller wieder teilweise aufleben lässt, insbesondere den Dorfpolizisten Jonas Holly und den inzwischen 17-jährigen Steven Lamb. Hat man das Buch zuvor nicht gelesen, könnte man sich möglicherweise an den recht häufigen Hinweisen auf die Vorgeschichte stören. Zum Verständnis des neuen Thrillers ist die Lektüre des Vorbuches zwar nicht nötig, da die Geschichten doch voneinander unabhängig sind, allerdings ist es doch sehr hilfreich beim Verstehen der Protagonisten.


Stil und Sprache
Belinda Bauer ist eine genaue Beobachterin. Sie hat eine klare, direkte Sprache und beschreibt auch Feinheiten sehr genau. Sie erzählt aus unterschiedlichen Perspektiven, beeindruckt vor allem in der Art und Weise, wie sie in die einzelnen Figuren eintaucht, wie sie aus deren Sicht, mit deren ganz spezifischen Sprache und Denkweise, die Situationen schildert. Herausragend ist die Sprache, die sie dem Entführer gibt, sein verschrobenes, einfältiges und realitätsfernes Denken, das ihn bis zum Wahnsinn führt. Schonungslos beschreibt sie das Schicksal der Kinder, ihre Verzweiflung, ihr fast hoffnungsloses Überleben in der Gefangenschaft. Es bleiben erschreckende Bilder, die man nicht so schnell wieder los wird.


Figuren
Die Autorin gibt sich sehr viel Mühe in der Beschreibung ihrer Figuren. Sie entfalten sich während der Geschichte immer mehr, werden lebendig und klar. Nicht nur die entführten Kinder und ihre Familien, auch die Ermittler, die Polizeipsychologin und letztendlich der Täter selbst werden ausführlich vorgestellt und dem Leser sehr nahe gebracht. Man leidet mit den Opfern, weiß um das Schicksal der Familien, die Hintergründe werden deutlich gemacht. Die aktuelle Situation, aber auch die Vergangenheit der Figuren wird immer wieder beleuchtet. Aber bei den Hauptfiguren, Jonas Holly und des ebenfalls entführten Steven Lambs, bleiben dennoch Fragen offen. Die Vorgeschichte tritt immer wieder in den Mittelpunkt, ohne dass sie für den Leser zufriedenstellend aufgelöst wird. Hier ist der Leser dann deutlich im Vorteil, der das vorangegangene Buch zuvor gelesen hat.


Aufmachung des Buches
Das Buch hat ein etwas größeres Format, ist broschiert und hat ein auffallendes Cover. Passend zur Geschichte zeigt es zwei zusammengebundene Hände, die eine blutverschmierte Karte halten mit der Botschaft „Ihr liebt sie nicht“. Aufgeklappt sieht man das Moor, eine Steinhütte, einen Feldweg mit hoher Mauer, was einen ersten Einblick in die Umgebung gibt, in der der Thriller spielt.


Fazit
Ein Thriller, der mit seiner recht heftigen Entführungsgeschichte schockiert und unter die Haut geht, dabei sehr spannend erzählt wird und bis zum Ende fesselt. Minuspunkt ist der teilweise doch starke Bezug auf das Buch zuvor, was aus meiner Sicht eher störend wirkt. Insgesamt aber dennoch eine Leseempfehlung.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Der Beschützer

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