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Seit Alexandra Trevalyns Eltern von Werwölfen getötet wurden, macht sie unerbittlich Jagd auf die Gestaltwandler. Doch als sie die Frau des Alphawolfs Julian Barlow umbringt, sinnt dieser auf Rache und wandelt Alex selbst in eine Werwölfin. Nun steht sie auf der Seite der ihr so verhassten Geschöpfe – und muss feststellen, dass der gut aussehende Julian verwirrende Gefühle in ihr weckt ...

 

Wolfsfeuer 

Originaltitel: Marked by the Moon
Autor: Lori Handeland
Übersetzer: Patricia Woitynek
Verlag: Egmont Lyx
Erschienen: Juni 2012
ISBN: 978-3-8025-8788-7
Seitenzahl: 368 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Nachdem Alex gerade einen Werwolf erschossen hat, wird sie selbst von einem gefangen genommen. Doch der Gestaltwandler Julian will sie nicht einfach nur töten, sondern Alex dafür büßen lassen, dass sie einst seine Frau getötet hat. Und welche Strafe könnte größer sein für einen Jägersucher als selbst zum Werwolf zu werden? Gleich nach dem Biss verlässt er Alex und sie wird von ihrem ehemaligen Boss, Edward Mandenauer, gefunden und als verdeckter Spion rekrutiert. Julian kehrt kurze Zeit später zurück und je länger Alex mit Julian zusammen ist, desto mehr fliegen einerseits die Fetzen und anderseits können sie kaum voneinander lassen, sobald sie sich berühren ...

Dieser Band ist überwiegend aus der Sicht von Werwölfen geschrieben. Dadurch erfahren wir durch die Augen eines Jägersuchers die Veränderungen und ungeheure Macht, die das Wesen der Gestaltwandler ausmacht. Ein sehr interessanter Ansatz, der auch meistens gut umgesetzt wurde.


Stil und Sprache

Der Roman ist wieder sehr schnell spannend, da Alex schon auf den ersten Seiten in die Hände von Julian fällt. Er ist seit Jahren verbittert über den Verlust seiner Frau und aus Rache verwandelt er Alex selbst in einen Werwolf. Danach hingegen schreitet die Handlung vorerst gemächlich dahin, zuerst die Reise und dann die Eingewöhnung im Dorf der Werwölfe. Da passierte mir etwas zu wenig, mit Ausnahme der vielfältigen Gefühle, die die beiden Protagonisten zeigen. Beide sind voller Wut und Verbitterung über den Verlust geliebter Menschen und doch spüren sie die ungeheure Anziehungskraft zueinander, die meist ungewollt in prickelnde Erotik mündet. Dazu kommt, dass Alex sich laufend seinen Anweisungen widersetzt. Die Dialoge sind hitzig, mit Sarkasmus gespickt und temperamentvoll. Die unterschiedlichen Emotionen sind dabei perfekt und glaubhaft gelungen.

Die Geschichte wird wie gewohnt in Ich-Form aus der Sicht von Alex erzählt. Die Vergangenheit beider Protagonisten wird nach und nach offenbart, teilweise in Träumen, Rückblenden und eigenen Gedanken oder durch Erzählungen. So lernt man die Protagonisten und ihre Beweggründe sehr gut kennen.

Im Dorf angekommen sind erste Probleme zu lösen und langsam steigt die Spannung wieder. Ein Mörder treibt im Nachbardorf sein Unwesen und Menschen sterben. Von da an nimmt die Geschichte immer mehr Fahrt auf, neue Wendungen und auch die Reibereien der Protagonisten lassen die Neugier steigen: Wer ist der unbekannte Werwolf, der sein Unwesen treibt? Wer hat es auf Alex abgesehen oder werden die beiden zusammen eine Zukunft haben? Der Schluss bietet eine Überraschung, die die Neugier auf den nächsten Band weckt, denn der Roman ist nicht vollkommen in sich abgeschlossen.


Figuren

Alexandra Trevalyn hat schon früh ihre Mutter durch einen Werwolfangriff verloren. Ihr Vater, einst ein Jägersucher, lebte zurückgezogen mit seiner Familie, bis die Wölfe ihn gefunden hatten. Seither war er jahrelang mit seiner Tochter Alex auf der Jagd, bis er bei einem Angriff selbst getötet wurde. Nur mit Glück hat Alex überlebt, schloss sich daraufhin selbst dem Team von Edward Mandenauer an, bis sie ihre Rache alleine in die Hand nahm. Soeben hat Alex ihr ganzes Magazin Silberkugeln in einen Werwolf verpulvert, als sie von Julian gefangen und gebissen wird. Für Alex sind alle Werwölfe abgrundtief dem Bösen verfallen und es fällt ihr zuerst sehr schwer zu akzeptieren, dass Julian und sein Rudel ganz anders sind.

Julian Barlow war einst ein gefürchteter Wikinger auf vielen Schlachtfeldern. Seine Verwandlung in einen Werwolf ist mysteriös und nicht ganz geklärt. Er wurde weder gebissen noch verflucht und verfügt über erstaunliche magische Fähigkeiten, die kein Ende zu nehmen scheinen. Und allen Wölfe, die von ihm abstammen, missfällt das Morden. Julian hat ein Dorf in der Antarktis gegründet und jedes Mitglied seines Rudels wurde aus einer Notlage heraus mit dem Wissen und dem Einverständnis gewandelt. Julian ist der uneingeschränkte Alphawolf, sein Wort ist Befehl. Dass Alex sich ihm widersetzen kann und der Umgang mit ihr bringt in zeitweise so zur Weißglut, dass ihm witzigerweise manchmal Dampf aus den Ohren steigt.

Die Wölfe dieses Rudels haben ihre Menschlichkeit behalten und manchmal vergisst der Leser bei den Nebenfiguren fast gänzlich, dass sie nicht einfach nur hart arbeitende Menschen sind. Es ist ein zusammengewürfelter Haufen von verschiedenen Nationen, Herkunft und Alter. Viele Eigenheiten der einzelnen Bewohner des Dorfes und Teile aus der Vergangenheit werden beschrieben, was sie dreidimensional und sehr sympathisch macht.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuches ist in verschiedenen Rottönen gehalten und alles da, wie bei jedem Band dieser Serie. Der Wolf und die Frau sind auch vergrößert auf den Innenklappen zu sehen. Die Rückseite ist eher in einem dunklen Braun gehalten und zeigt in der oberen Hälfte den Inhaltstext und darunter eine Brücke am Fluss mit Bäumen im Hintergrund. Neben den Kapitelzahlen sind wie üblich die Pfotenabdrücke zu sehen. Ein Epilog schließt die Geschichte ab und setzt gleichzeitig Akzente für kommende Ereignisse.


Fazit
Der erste Band aus Sicht der Werwölfe. Trotz einigen Längen überzeugt die Geschichte mit unerwarteten Wendungen, einer großen Überraschung und mit einer – wie immer – perfekten Liebesgeschichte!


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 4: Wolfsfieber
Band 5: Wolfsbann
Band 6: Wolfspfade
Band 7: Wolfsdunkel
Band 8: Wolfsschatten

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