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Ein Mann und eine Frau, entkleidet und in einer engen Umarmung vereint, die Körper mit einer Schnur aneinander gefesselt. Das Bett, auf dem sie liegen, ist blutdurchtränkt, davor auf bizarre Weise drapiert die Nachtwäsche der beiden Opfer. Dieser schaurige Anblick bietet sich Nils Trojan und seinem Team, als sie in der Wohnung eintreffen, in der sich das grauenhafte Verbrechen ereignet hat. Welcher kranke Geist hat hier getötet? Wie weit geht Hass, dass er einen Menschen zu einer solchen Tat verführt? Trojan ist schockiert, als ausgerechnet Theresa Landsberg, die Frau seines Chefs, in den Kreis der Verdächtigen gerät. Er will nicht an ihre Schuld glauben, und doch weiß er, dass er jede Spur verfolgen muss. Denn soeben wurde ein weiteres Liebespaar tot aufgefunden ...

 

Die Totentaenzerin 

Autor: Max Bentow
Verlag: Page & Turner
Erschienen: 02.09.2013
ISBN: 978-3-442-20405-2
Seitenzahl: 384 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Ein wahrlich bizarres Bild bietet sich den Ermittlern, als diese am Tatort eintreffen. Ein Liebespaar, in scheinbar inniger Umarmung, liegt auf einem blutigen Laken. Nach einigen Recherchen wird klar, dass die Frau langsam gestorben ist, während der Mann auf ihr bereits einige Zeit tot war. Eine grausame Tat, die nicht die letzte bleiben soll. Nils Trojan und sein Team müssen Spuren auswerten und Hinweisen nachgehen, die den Täter möglichst schnell überführen, bevor die Mordserie kein Ende mehr nimmt. Neben allen anderen Hindernissen besteht das größte darin, als plötzlich die Frau des Chefs ins Visier der Ermittler gerät ...

Max Bentow erschafft ein wahrlich meisterhaftes Konstrukt, das den Leser zunächst in Sicherheit wiegt, so dass er schon glaubt, der Autor sei müde geworden. Doch man sollte es eigentlich besser wissen, vor allem, wenn man die Vorgängerbände bereits gelesen hat.


Stil und Sprache
Der Autor ist bekannt dafür, dass er sich nicht mit großartigem Vorgeplänkel aufhält, sondern direkt mitten im Geschehen einsteigt. So auch dieses Mal, damit der Leser sofort eine Ahnung davon bekommt, auf was er sich diesmal eingelassen hat. Erzählt wird aus der beobachtenden Perspektive, die allerdings keinen Vorteil aufweist. Im Gegenteil, es scheint eher noch verwirrender, da sich für den Leser sehr viel mehr Verdachtsmomente gegen diverse Personen ergeben, als für die Ermittler. Max Bentow pflegt weiterhin einen lockeren Schreibstil, der den Leser regelrecht durch das Buch fliegen lässt. Man merkt gar nicht wie die Zeit vergeht und ehe man sich versieht ist das Ende nah.

Schon auf den ersten Seiten, mit den ersten Worten, wird der Startschuss für die Spannung gegeben, die sich auf hohem Niveau befindet. Zwischenzeitlich hat man hin und wieder das Gefühl als wolle die Spannung sinken, doch das ist reine Taktik, wie man später bemerkt. Glaubt man zunächst an eine recht simple Lösung, fühlt man sich möglicherweise zu sicher und achtet nicht mehr konzentriert genug auf die gegebenen Hinweise. Man darf sich nicht ablenken lassen und schon gar nicht glauben, dass die naheliegendste Erklärung auch die richtige ist. Wann wird es einem denn je so einfach gemacht? Wendungen so weit das Auge reicht, sind ebenfalls vorhanden. Der Autor wird und wird nicht müde, den Leser und die Ermittler bis zum bitteren Ende zu verwirren. Wer da noch einen klaren Kopf behalten kann, hat eindeutig Respekt verdient.


Figuren
„Die Totentänzerin“ ist der dritte Fall für den Berliner Ermittler Nils Trojan. Die Fälle an sich sind jeweils abgeschlossen, die Entwicklung des Charakters geht allerdings weiter. Er wird nicht noch einmal detailliert dargestellt, es werden lediglich einige wichtige Fakten angerissen, um auch Lesern ohne Vorkenntnisse die Chance zu geben, Nils Trojan richtig einzuschätzen. Auch wenn er wahrlich nicht immer korrekt oder nach Lehrbuch handelt, hat er doch schnell einen Stein im Brett, seiner sympathischen Art kann man sich einfach nicht entziehen. Er ist einer jener Ermittler, die voll und ganz hinter ihrem Beruf stehen und alles dafür geben, um Ungerechtigkeit auszumerzen und Verbrecher hinter Gitter zu bringen. Kein Wunder also, dass der Leser mitfiebert, hofft und bangt.

Die weiteren Figuren, die bereits in den Vorgängerbänden eine Rolle gespielt haben, werden ebenfalls nur noch einmal kurz angerissen, bevor sie ihre Entwicklung weiter fortsetzen können. Somit ergibt sich ein immer umfangreicheres Bild, wenn man die Reihenfolge der Serie einhält. Personen, die entweder ihren ersten oder einzigen Auftritt in dieser Geschichte haben, wird ein wenig mehr Raum gegeben, um sich zu entfalten. Dies geschieht jedoch zumeist während laufender Aktionen, um den Lesefluss nicht ins Stocken geraten zu lassen. Wie in jedem Buch gibt es natürlich auch hier Charaktere, die mal mehr mal weniger sympathisch sind. Das macht hier allerdings auch viel von dem Reiz aus, denn man ist sehr gespannt, ob der erste Eindruck sich im Nachhinein bestätigt oder verworfen wird.


Aufmachung des Buches
Dieses Buch ist als Klappenbroschur bei Page & Turner erschienen. Auf dem Cover, dessen Hintergrund womöglich ein Steinboden darstellt, sind rosafarbene Ballettschuhe zu sehen, an dessen Spitze sich Blut gesammelt hat und langsam durchsickert. Am unteren Rand des Titelbildes hat sich bereits ebenfalls eine kleine Blutlache angesammelt. Das Cover ist in seiner Schlichtheit ein wahrer Hingucker und macht nicht nur Fans der Reihe sofort neugierig.


Fazit
Max Bentow schafft es auch dieses Mal wieder einen durch und durch spannenden Fall zu konstruieren, der nicht nur Nils Trojan und sein Team an den Rand der Verzweiflung treibt. Auch wenn die Bände durchaus einzeln verständlich sind, empfiehlt es sich die Reihenfolge einzuhalten. Lohnen wird es sich außerdem.


5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist
Band 1: Der Federmann
Band 2: Die Puppenmacherin

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