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Agatha Mills kennt den Tod. Als politisch engagierter Frau sind ihr die Krisenherde dieser Welt nicht fremd. Doch nun ist sie selbst tot, liegt ermordet in ihrem Apartment nahe des Britischen Museums. Als Inspector John Carlyle den Fall übernimmt, glaubt er zunächst an eine schnelle Lösung: Alles deutet darauf hin, dass Agathas Mann Henry der Täter ist, auch wenn er sich weigert zu gestehen. Doch als Carlyle schließlich eine Verbindung zu Morden aus den 1970er-Jahren entdeckt, merkt er, dass er in ein Wespennest gestochen hat – denn mit einem Mal werden ihm bei seinen Ermittlungen von ganz oben Steine in den Weg gelegt ...

 

Letzte Rache 

Originaltitel: Never Apologise, Never Explain
Autor: James Craig
Übersetzer: Jochen Stremmel
Verlag: Goldmann
Erschienen: 16. September 2013
ISBN: 978-3-442-47907-8
Seitenzahl: 384 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Es könnte so einfach für John Carlyle sein, den aktuellen Fall abzuschließen, indem einfach der Ehemann beschuldigt wird, seine Frau, Agatha Mills, hinterrücks getötet zu haben. Doch Henry Mills streitet die Tat vehement ab und redet unentwegt davon, dass seine Frau Feinde in Chile hat, die ihr nach dem Leben trachteten. Obwohl die Geschichte weit hergeholt scheint, beschließt Carlyle sich damit zu befassen, mehr denn je, als er von seinen Vorgesetzten immer öfter zu hören bekommt, dass er endlich einen Abschlussbericht in diesem offensichtlichen Fall verfassen solle ...

Nichts ist so einfach wie es auf den ersten Blick scheint und es gibt immer mehr Querverbindungen als anfangs offensichtlich. Das wird in diesem Fall mehr als deutlich, so dass bald nicht mehr klar ist, wer nun wirklich auf welcher Seite steht.


Stil und Sprache
Auf Grund der beobachtenden Perspektive, die als Erzählperspektive gewählt wurde, ist es dem Autor möglich, dem Leser einen umfassenderen Überblick zu geben als ihn die Protagonisten erhalten. Somit lassen sich beispielsweise einige Verbindungen, die die Ermittler sich erst erarbeiteten müssen, direkt darstellen. Hauptsächlich spielt das Geschehen in der Gegenwart, da aber vergangene Ereignisse maßgeblich für die heutigen Taten sind, wird zeitweise die Vergangenheit hinzugezogen. Dies geschieht jedoch in sehr geringem Maße, so dass tatsächlich nur die wichtigsten Elemente erläutert werden, damit der Grundstein gelegt werden und der Leser den weiteren Verlauf nachvollziehen kann.

Im Gegensatz zum ersten Fall für John Carlyle ist die Spannung hier deutlicher zu spüren und durchgängiger vorhanden. Schon dadurch, dass die Erlebnisse der Vergangenheit nicht allzu ausschweifend behandelt werden, bleibt der Lesefluss kontinuierlich bestehen und auch das Tempo wird nicht merklich durch Einschübe gedrosselt. Daher ist eine gewisse Spannungskurve durchaus zu erkennen. Der flüssige Schreibstil trägt dazu bei, den Leser im Geschehen zu halten, die Handlung stagniert allerdings noch ein wenig zu häufig. Somit bleibt die Spannung oft für längere Zeit auf einem Level, ohne sich vor oder zurück zu bewegen. Das wirkt mitunter etwas ermüdend, wobei eine Steigerung zum ersten Band dennoch deutlich zu erkennen ist.

Das Ende lässt den Leser mehr oder minder unbefriedigt zurück. Es gibt die ein oder andere Überraschung, manches zeichnete sich bereits im Vorfeld ab, anderes nicht. Allerdings haben die meisten dieser Ereignisse einen eher negativen Beigeschmack.


Figuren
Wie bereits im ersten Band, lässt sich auch dieses Mal keine tatsächliche Bindung zu den Charakteren aufbauen. Allerdings kristallisiert sich hier immer mehr heraus, dass John Carlyle scheinbar gar nicht richtig bei der Sache ist, wenn er seinen Job macht. Er wirkt oft abgelenkt und vor allem lustlos. Enthusiasmus sieht definitiv anders aus, man könnte fast meinen, er möchte seine Fälle gar nicht abschließen. Dadurch wirkt er nicht nur auf sein Umfeld eher unsympathisch, auch wenn sein privates Verhalten gänzlich gegensätzlich dargestellt wird.

Die weiteren Figuren bleiben erneut relativ blass, auch wenn der ein oder andere bereits in „Die Verbindung“ eine Rolle gespielt hat. Es scheint beinahe so, als wollen die Personen gar nicht, dass man sich näher mit ihnen befasst, und treten daher lieber in den Hintergrund. Es wird nichts Elementares preis gegeben, was dazu beitragen würde ein wirklich tiefgründiges Bild auch nur von einem von ihnen zu erhalten.


Aufmachung des Buches
Schaut man sich das Cover dieses Taschenbuchs und das des Vorgängers an, so wird direkt der Reihencharakter deutlich, denn es handelt sich anscheinend um das selbe Motiv, allerdings aus einer anderen Perspektive. Der Blick gen Himmel zeigt, dass sich etwas über London zusammenbraut. Die allgemein unheimlich düstere Atmosphäre überträgt sich sofort auf den Betrachter und lässt ihn leicht nervös werden.


Fazit

Auch wenn es noch immer einige Kritikpunkte gibt, so zeigt sich in „Letzte Rache“ doch, dass es lohnenswert ist, jedem eine zweite Chance einzuräumen. Im Gegensatz zum Auftakt der Reihe ist hier eine deutliche Steigerung zu erkennen. Da noch immer Luft nach oben und durchaus Potential vorhanden ist, hofft man nun auf den nächsten Band und eine noch bessere Umsetzung.

3 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Die Verbindung

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