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Und dann kam … Wolverine!

Ein verwilderter Mutant, aufgespürt im einsamen Dickicht der kanadischen Wälder. Von einer mysteriösen Regierungsbehörde als Geheimagent rekrutiert. Vom Schicksal auserwählt, den Traum von einer friedlichen Koexistenz zwischen Menschen und Mutanten zu verwirklichen. Erlebt die Geburt von Wolverine und seht wie sich der Mann namens Logan von einem rasenden Wilden zum populärsten aller X-Men entwickelt. Inklusive seinem ersten Kampf mit dem unglaublichen Hulk und den wegweisenden Auftritten von Erzfeind Sabretooth und dem menschenfressenden Monster Wendigo.

Das Comic-Debüt der TV-Erfolgsautoren Ben Acker und Ben Blacker (Supernatural) beleuchtet die prägenden Jahre des beliebten Marvel-Helden mit brandneuen Fakten, Details und Erkenntnissen. Gezeichnet vom spanischen Comic-Künstler Salvador Espin.

 

Wolverine Season One 

Originaltitel: Wolverine: Season One
Autoren: Ben Acker, Ben Blacker
Übersetzer: Carolin Hidalgo
Illustration: Salva Espin, mit Cam Smith
Verlag: Panini Comics
Erschienen: 23.07.2013
ISBN: 978-3-86201-717-1
Seitenzahl: 116 Seiten
Altersgruppe: ab 12 Jahre (Empfehlung des Rezensenten)

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Die Grundidee der Handlung
Wolverine ist verzweifelt auf der Suche, seine Aggressionen zu besiegen und wieder vom Tier zum Menschen zu werden. Als er verletzt aufgenommen wird, führt ihn sein Weg zu „Department H“, der Außenstelle des kanadischen Verteidigungsministeriums, dass einst Projekt X betrieb und Wolverine als Waffe missbrauchen wollte. Logan erhält ein Spezialtraining und wird zunehmend menschlicher, doch dann wird Kanada nicht nur durch den Wendigo, sondern auch vom Hulk bedroht – und Logan wird auf eine Mission geschickt. Doch kann er der Leitung von „Department H“ vertrauen? Als sich dann noch Sabretooth einmischt, fliegen die Fetzen …

Wolverine: Season One ist eine Story über die Suche nach Menschlichkeit, nach einer verlorenen Vergangenheit, dem eigenen Selbst und einem nicht enden wollenden Kampf. Die Szenerie ist sehr kurzweilig, actionreich, aber auch einfühlsam erzählt. Für Fans ist dieser Comicband ein absoluter Muss, für Wolverine- oder X-Men-Einsteiger aber ebenfalls hervorragend geeignet.

Das kurze Vorwort „Wildes Blut“ berichtet von Logans nachhaltigem Erscheinen in der Comicwelt 1974 und der Entwicklung seines Charakters und persönlichen Hintergrundes im Laufe der Jahre und Jahrzehnte. Dieser Comic greift nun „die Umstände zu seinem Debüt“ (Seite 4) auf.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Um es direkt vorweg zu nehmen: Salva Espins Zeichenstil, der mir hier erstmalig begegnet, ist klasse und gefällt mir von der ersten Seite an. Die Charaktere sind sehr ordentlich herausgearbeitet und mit Leben gefüllt, die Gesichtszüge und Mimiken authentisch getroffen. Eingebettet sind sie fast immer in die jeweilige Umgebung, die ebenso ansehnlich ist.
In der kanadischen Wildnis treffen wir erstmals auf Wolverine, der – wild lebend – vom Wendigo angegriffen wird. Dieser frühe Kampf, in turbulenten Bildern umgesetzt, zieht den Leser in die Geschichte hinein. Wolverine, charakteristisch durch seinen gedrungenen, muskulösen Körperbau und seine typische Frisur dargestellt, wird schwer verletzt von Heather und James aufgelesen und versorgt. Die junge Frau mit der schwarzen Brille und den roten Haaren ist attraktiv gezeichnet, ihr Mann hat die kräftige und breitschultrige Figur eines Soldaten. Logan ist so, wie Fans ihn lieben: rauh, ungehobelt, zum Teil mit irrem Blick, aber enorm charismatisch. Zu schön ist es, ihn als Agent von „Department H“ in Hemd, Anzug, Fliege und geschniegelter Frisur zu sehen. Seine Emotionslagen und seine persönliche Entwicklung bilden einen Schwerpunkt und werden in Salva Espins Bildern perfekt herausgearbeitet.

Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Auseinandersetzungen zwischen Wolverine, Sabretooth, dem Hulk, dem Wendigo und James in ihrer Kampfmontur. Die Story ist geschickt aufgebaut, so dass der Leser nicht immer weiß, wer nun auf wessen Seite steht, und auch dies hat Espin gekonnt in seine Zeichnungen übertragen. Die Kämpfe sind flott, die Kräfte gut verteilt, und Espin gelingt es, sie dynamisch darzustellen, obwohl er – für amerikanische Comics eher untypisch – nur verhältnismäßig selten auf Speedlines zurückgreift.

Erinnerungen und Träume sind auf verschiedene Weise gekennzeichnet: mal sehr soft und wie mit einem Weichzeichnungsfilter überlagert, mal in einer Sepia- oder Rottönung koloriert, erhält man Einsichten in Logans Gedanken und Wirrungen. So herausgestellt, verschmelzen immer wieder die Ereignisse vergangener Zeiten mit denen der Gegenwart, woraus deutlich wird, wie einschneidend ehemalige Erlebnisse Wolverine in seinem jetzigen Leben prägen. Rückschauen hingegen, durch die Leiterin der kanadischen Abteilung „Department H“, heben sich durch einen anderen Bildrhythmus und eine andere Randgestaltung hervor.

Die Bildanordnung ist, auf schwarzen Hintergrund gelegt, flexibel und den Szenen angeglichen. Große, ein- oder gar doppelseitige Zeichnungen betonen manche Situationen, während die Abfolge in actionreichen Sequenzen knapper gehalten ist. Panelgröße und -form variieren und unterstützen den schnelleren Ablauf der Handlungen. Die Farbpalette der Kolorierung ist kräftig gewählt, fällt aber nie aufdringlich oder gar knallig aus, und gibt den Bildinhalten eine zusätzliche Lebendigkeit.


Aufmachung des Comics
Das Comicalbum ist als Klappbroschur mit Softcover im verlagstypischen Format gestaltet. Der Umschlag ist kräftig, auch die Wahl des Papiers überzeugt, die Druckqualität ist ohnehin tadellos. Das Ganze ist verleimt und durch Fadenbindung verstärkt, die Verarbeitungsqualität kann weitestgehend überzeugen.


Fazit
Acker und Blacker erzählen Wolverines Story auf neue, frische Art – dabei gehen sie einfühlsam auf seine emotionale Wandlung, aber auch auf sein Verhältnis zu Sabretooth ein. Salva Espin versteht es, dies in hervorragend ausgearbeiteten Zeichnungen auszudrücken. Nicht nur für Fans ein Muss!


5 Sterne


Hinweise
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