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Über ein Jahr GREEN ARROW in einem Band

Oliver Queen ist Erbe eines multinationalen Konzerns, er ist ein Playboy und Draufgänger – und er ist auch der Superheld Green Arrow, der mit Pfeil und Bogen in seiner Heimatstadt Seattle gegen Gewalt und Verbrechen antritt. Doch er muss nicht nur gegen Gangster und Superschurken kämpfen, sondern auch für den Erhalt seiner Firma, und dieser Kampf führt ihn schließlich bis ins kommunistische China, wo amerikanische Superhelden nicht gut gelitten sind …

Dieser Megaband enthält das komplette erste Jahr der neuen Superhelden-Serie Green Arrow plus vier weitere Hefte der Serie, geschrieben von Autorengrößen wie J. T. Krul (BRIGHTEST DAY: GREEN ARROW), Keith Giffen (LOBO), Judd Winick (THE DARK KNIGHT) und Ann Nocenti (CATWOMAN, DAREDEVIL) und gezeichnet von Dan Jurgens (DER TOD VON SUPERMAN), George Pérez (SUPERMAN), Harvey Tolibao (X-MEN), Ignacio Calero (Stormwatch), Steve Kurth (IRON MAN) und Freddie E. Williams Jr. (BATMAN).

 

GREENARROWMEGABAND1  Originaltitel: GREEN ARROW # 0 - 16
Autor: A. Nocenti, K. Giffen, J. Winick, J. T. Krul, D. Jurgens
Übersetzer: Peter Thannisch
Illustration: F. E. Williams Jr., D. Jurgens, I. Calero, H. Tolibao, S. Kurth
Verlag: Panini Comics
Erschienen: Juli 2013
ISBN: 978-3-86201-595-5
Seitenzahl: 340 Seiten
Altersgruppe: ab 12 Jahren (Empfehlung des Rezensenten)


Die Grundidee der Handlung
Oliver Queen ist der Sohn eines verstorbenen Milliardärs, der einen internationalen Konzern führte. Ein Überfall auf eine von Oliver Queen geführte Ölplattform wird für den jungen Playboy zum einschneidenden Erlebnis – er wird zu Green Arrow, der sich mit Pfeil und Bogen gegen das Böse stellt. Durch sein überzogenes Ego von der Justice League abgelehnt, muss er im Alleingang klar kommen und sich egozentrischen und skurrilen, aber zugleich sehr gefährlichen Gegnern stellen. Währenddessen versucht Emerson, ein von seinem Vater als Vertrauter eingestellter Geschäftsführer,  Queen um sein Erbe und den Konzern zu bringen. Doch er ist nicht der Einzige, der sich diese Finanzmacht sichern möchte …

Green Arrow – in Deutschland eher weniger bekannt und im Schatten anderer Helden wie Batman, Spiderman, Superman oder Iron Man – gibt es seit 1941 und erlebt in diesem Megaband einen umfassenden Relaunch, wobei er natürlich auf einen modernen Stand gesetzt wird. Die Abenteuer des verwegenen Helden führen den Leser nicht nur nach Seattle, sondern auch nach China. Die Storys der 16 amerikanischen Heftausgaben stammen aus der Feder von 5 renommierten Comicautoren, die ihr Handwerk verstehen - ebenso groteske wie raffinierte Gegner, denen sich Green Arrow stellen muss, sorgen für fesselnde Action. Aber auch der Kampf um den Konzern ist in ausgeklügelten Schritten beschrieben.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
An diesem Band haben sechs Comickünstler, die sich bereits in anderen Projekten verdient und bekannt gemacht haben, mitgewirkt. Auch wen sich ihr Zeichenstil grundsätzlich ähnelt – verständlich, behandeln sie doch alle den gleichen Helden – so unterschiedlich sind ihre Arbeiten doch im Detail. Hier auf alle Einzelheiten einzugehen, würde natürlich den Rahmen der Rezension sprengen, aber einige Merkmale möchte ich ansprechen.

Unter anderem der Auftakt zu diesem Megaband wurde von Freddie E. Williams Jr. Übernommen. Sein Stil wirkt auf den ersten Blick recht feingliedrig und doch auch grob, so erscheinen die Figuren teils kantig. Dafür bringt er sowohl die Action, als auch die Entschlossenheit von Oliver Queen gekonnt herüber. In den meisten Fällen fügt er Hintergründe in seine Bilder ein, und auch diese sind zwar etwas rauh, aber ansehnlich gestaltet.
Ab Heft 2 übernimmt für sechs Ausgaben Dan Jurgens die grafische Umsetzung. Er arbeitet glatter als Williams Jr. und damit gefälliger, ohne auf Einzelheiten zu verzichten. Die Schurken, die er gegen Green Arrow ins Feld führt, sind so skurril wie überzeugend, aber auch den grünen Helden setzt er treffend um. Sie alle bettet er meist in eine ebenso gut ausgeführte Umgebung und stellt Kampfschauplätze, Büroräume oder die Architektur der Stadt authentisch dar. Im siebten Kapitel mischt neben Jurgens noch Ignacio Calero mit, und die beiden Arbeitsweisen könnten sich stärker nicht vergleichen lassen als auf den beiden ganzseitigen Darstellungen im Übergang vom sechsten zum siebten Heft. Unter Caleros Einfluss werden die Ergebnisse noch einmal glatter und runder, aber auch strenger und mit mehr Durchzeichnung versehen. Besonders Blood Roses Wildheit wird hier toll ausgedrückt. Für mich die grafisch besten Arbeiten in diesem Megaband.
Danach übernimmt Harvey Montecillo Tolibao das Zeichnerpult mit einer sehr feingliedrigen Form – so kommen beispielsweise die Locken von Queen so deutlich wie nicht zuvor bekannt heraus – und einer enormen Detailvielfalt, aber zugleich auch mit einem krisseligen und überschärft anmutenden Look.  Daher hat mir dieser Stil am wenigsten gefallen, was jedoch nicht bedeuten soll, dass er nicht grundsätzlich zu überzeugen vermag. Grotesk wird es in Band 9. In dem Reich von König Leer, in dem sich Green Arrow befindet, wird zunächst nicht klar, ob es sich um einen Traum, ein Delirium oder eine Realität – vielleicht in einer anderen Dimension – handelt. Tolibao versteht es, hier mit Illusionen zu spielen.
Im elften Abschnitt nimmt für eine Heftausgabe Steve Kurth das Ruder bzw. die Tusche in die Hand. Im Vergleich zu Tolibao wirkt sein Stil auf den ersten Blick stumpfer und comicartiger. Bei nahen Perspektiven haben mir die Porträts jedoch  besser gefallen, da sie plastischer und eindringlicher sind – der zornige Blick der Frau, die Queen vor dem Selbstmord rettet, ist geradezu fesselnd.Wie alle anderen Illustratoren auch, bettet er die Figuren in entsprechende Bildhintergründe ein, so dass jederzeit klar ist, wo die Szenen sich abspielen.
Die Arbeiten zu Heft 12 und 13 stammen dann wieder von Harvey Tolibao, bevor Freddie E. Williams Jr. ab Kapitel 14 den Abschluss bildet.

Natürlich haben alle Zeichner Gemeinsamkeiten darin, wie sie Green Arrow und seine Freunde zeigen: der maskierte Rächer ist nicht nur furchtlos und muskulös, sondern vermag sich auch sehr geschickt zu bewegen. Sein grünes Outfit schützt ihn gut, und ist ziemlich cool. Ihm zur Seite steht als Bereichsleitung von Q-Core seine schöne Sekretärin Adrian, die mich – vom Aussehen genauso wie von ihrer Funktion – an Pepper Potts aus Iron Man erinnert. Ähnlich treffend sind seine Helfer im Hintergrund, Naomi und Jax, getroffen und zu Papier gebracht.

Die Kolorierung ist bei den fünf Zeichnern – abgesehen von den angesprochenen Besonderheiten – vergleichbar, auch die Action bringen alle ähnlich energiegeladen herüber. Soundwords fügen sich in die Bilder ein, deren Panels sich – ganz in Abhängigkeit der Begebenheiten der jeweiligen Szenen – mal in klassischer, mal in modern-dynamischer Gestaltungsform zeigen.


Aufmachung des Comics
Bei diesem Megaband hält der Leser mächtig was in der Hand: nicht weniger als 16 US-Ausgaben und 340 Seiten befinden sich in der als Softcover-Variante gestalteten Taschenbuch. Der Schutzumschlag zeigt vorne Green Arrow, der gerade einen seiner Pfeile abfeuert, vor einem feurig-explosiven Hintergrund, auf der Rückseite finden sich Porträts des Helden und Blood Rose'. Nach einer Auflistung der an den Heften jeweils Beteiligten gibt es ein kurzes Inhaltsverzeichnis und eine Einführung, den Abschluss bildet eine Galerie mit den amerikanischen Originalcovern.


Fazit
In diesem Megaband begleiten wir den Superhelden Green Arrow nicht nur von Anfang an, er bringt auch rasante Action und enorm viel Unterhaltung mit. Ein grandios zusammengefasstes Werk, dass in keiner DC-Sammlung fehlen darf!


4 Sterne


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