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Sie arbeiten alle bei demselben Londoner Magazin und tauschen regelmäßig bei ein paar Cocktails die letzten Neuigkeiten aus: die glamouröse Roxanne, die stets hofft, dass ihr Liebhaber eines Tages seine Frau verlässt, um sie zu heiraten. Die patente Maggie, die bisher alles im Leben perfekt gemeistert hat, bis ihre Mutterrolle sie zu überfordern droht. Und Candice – gutmütig und grundanständig. Zumindest glaubte sie das, bis eine alte Bekannte auftaucht, der Candice helfen möchte. Doch damit gerät ihr Leben komplett aus den Fugen. Zum Glück sind ja noch Roxanne und Maggie da ...

 

Cocktails fuer drei 

Originaltitel: Cocktails for three
Autor: Sophie Kinsella
Übersetzer: Jörn Ingwersen
Verlag: Goldmann
Erschienen: 19. August 2013
ISBN: 978-3-442-47685-5
Seitenzahl: 352 Seiten 

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Die Grundidee der Handlung
Drei Frauen – Kolleginnen, Freundinnen – jede mit ihrer eigenen Geschichte. Ob es ein Liebhaber ist, der doch immer wieder zu seiner Familie zurückkehrt, ein Nervenzusammenbruch nach dem anderen, da die neue Rolle als Mutter alles andere als leicht ist oder eine alte Bekannte, der man eigentlich nur helfen wollte. Roxanne, Maggie und Candice haben jede ihr Päckchen zu tragen und sind doch, obwohl sie Freundinnen sind, zu stolz, die anderen um Hilfe zu bitten. Fragt sich nur wie lange es dauern wird, bis eine Situation eskaliert und ob danach überhaupt noch ein Stein auf dem anderen steht ...

Eine wunderschöne Geschichte rund um Freundschaft, Wünsche, Ängste, Sehnsüchte und Trauer, die Sophie Kinsella bereits 2000 als Madeleine Wickham veröffentlicht hat und die dem Leser wirklich zu Herzen geht.

 
Stil und Sprache
Den meisten Menschen wird Sophie Kinsella im Zusammenhang mit dem Shopaholic-Romanen ein Begriff sein, die ihren ganz eigenen Stil haben. Ihre früheren Werke unterscheiden sich deutlich davon, sind dadurch aber nicht weniger lesenswert. „Cocktails für drei“ ist im Jahr 2001 erstmals auf deutsch erschienen und wurde im August 2013 nochmal neu aufgelegt.

Diese Geschichte, die sich um drei Freundinnen dreht, drei gänzlich verschiedene Charaktere, wird aus der beobachtenden Perspektive erzählt. Dies ist insofern gut gewählt, da im Prinzip drei Handlungsstränge vorherrschen, deren Wege sich immer wieder kreuzen. Jede der Frauen hat ihre eigene Geschichte, und jeder Geschichte wird gebührend Zeit eingeräumt sich entfalten zu können. Dennoch ist es notwendig, sie an einigen Punkten zusammenlaufen zu lassen, nur so kann im Endeffekt ein roter Faden entstehen. Einfühlsam und unglaublich ruhig gibt die Autorin die Erlebnisse wider, auch wenn die Situationen oft alles andere als Freude darstellen. Dadurch gibt sie dem Leser Raum, seine eigenen Gefühle zu entwickeln, ohne durch die Wortwahl eine Richtung anzugeben. Die Geschehnisse sind zumeist sehr aufreibend und man fühlt sich emotional schnell in die Geschichte hinein.

Eine gewisse Vorhersehbarkeit ist hin und wieder nicht auszuschließen, allerdings gibt es auch einige wirklich gelungene Überraschungen, positive wie negative. Hier zeigt die Autorin, dass sie keineswegs berechenbar ist und ihren Lesern nicht nur das Standardprogramm bieten möchte. Ein bißchen Humor darf natürlich auch nicht fehlen, dabei geht jedoch zu keiner Zeit die Ernsthaftigkeit der Lage verloren, es ist mehr eine kleine Ruhepause vor dem nächsten Sturm. Sophie Kinsella wusste auch schon vor ihren populärsten Romanen, wie sie den Leser in den Bann ziehen kann.


Figuren
Candice ist ein absolut gütiger Mensch, was möglicherweise irgendwann fatal für sie enden könnte, wenn sie nicht aufpasst. Roxanne, die Glamouröse, gibt sich nach außen stark und unnahbar, ohne dass jemand ahnt, wie es in ihrem Inneren wirklich aussieht. Und Maggie, die Karrierefrau, die alles mit links schafft, zerbricht immer mehr an ihrer neuen Rolle als Mutter, der sie sich nicht gewachsen fühlt. Drei Charaktere, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, doch genau deswegen finden sie zueinander. Jeder wird sich, zumindest in Teilen, mit einer der drei Hauptpersonen identifizieren können, wodurch die Nähe zum Geschehen nochmals verstärkt wird. Da jeder Figur ausreichend Raum gegeben wird, um sich zu entfalten, ergibt sich ein gutes Gesamtbild der Charaktere, die man schnell ins Herz geschlossen hat. Nicht immer kann man ihr Handeln nachvollziehen, aber das kann man schließlich bei den besten Freunden manchmal auch nicht. Deshalb ist das kein Grund, jemanden nicht sympathisch zu finden oder sich nicht in ihn hineinversetzen zu können.

Auch die Nebenfiguren werden zur Genüge dargestellt, zumindest insofern, dass man sich recht schnell eine Meinung bilden kann, wen man mag und bei wem man lieber erstmal auf Distanz bleibt. Denn schon sehr früh wird ersichtlich, dass nicht alle Personen das sind, was sie vorgeben zu sein, wodurch man etwas vorsichtig wird.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuchs zeigt einen klaren Himmel, der sofort ins Auge sticht. Außerdem sind zwei Frauenbeine zu erkennen, die Füße stecken in grünen Flip-Flops, die lässig aus einem rosafarbenen Cabriolet gestreckt werden. Außerdem noch eine Sonnenblume, die sich ebenfalls in dem Auto befindet. Das Bild drückt Entspannung und Loslassen aus und regt sofort zum Träumen an. Wenn es auch nicht darauf vorbereitet, dass der Inhalt nicht bloß locker leicht ist, macht das Cover neugierig.


Fazit
„Cocktails für drei“ ist eine wundervolle Geschichte, die zum Nachdenken anregt. Wer erst durch die Rebecca Bloomwood Romane auf Sophie Kinsella gestoßen ist, sollte auf jeden Fall auch ihre frühen Werke lesen. Doch auch alle anderen, die einen guten und emotionalen Roman zu schätzen wissen, sollten nicht zögern und zugreifen.


4 Sterne


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