Die Pflöcke bohrten sich erbarmungslos in die vermoderten Körper, die den Gang säumten. Und hatten kurz darauf auch das einzige lebende Wesen erreicht – Al. Wir sahen, wie sich die Spitzen in sein Fleisch bohrten. Er wurde aufgespießt wie ein Grillhähnchen. Fassungslos klebten meine Augen am Bildschirm. So grausam das Geschehen auch war – ich konnte sie nicht abwenden. Warum weiß ich nicht, aber ich musste zusehen, bis Als Körper vollständig durchlöchert war, er aufhörte zu zucken, sich zu winden. Erst dann senkte ich den Blick.

Eine inszenierte Lesung nach einer Idee von Dianne Solace.

Originaltitel: nicht angegeben Autor: Dianne Solace; Adaption: Markus Winter Übersetzer: nicht angegeben Sprecher: u.a. Melanie Hinze, Björn Schalla, Yvonne Greitzke Verlag: WinterZeit Audiobooks Erschienen: 04/2013 ISBN: 978-3-943732-08-5 Spieldauer: 62 Minuten, 1 CD; gekürzte Fassung

Die Grundidee der Handlung
Vier Entführte mit verschiedenen Fähigkeiten finden sich ohne Erinnerung, wie sie hierhergekommen sind, in einem Metalltubus eingesperrt und müssen grausame Aufgaben unter Zeitdruck lösen.

Hinter der Story nach einem Roman von Dianne Solace steht ein perverses Spiel und ein teuflischer Plan, und sie könnte eine Hommage an moderne und nicht selten hochbrutale Horrorszenarien wie die Filmreihe SAW oder den Horrorstreifen Hostel sein. Der Verlag empfiehlt Fuchsjagd, das den Auftakt der Serie Dark Mysteries mit jeweils abgeschlossenen Teilen bildet, an Hörer ab mindestens 16 Jahren – denn es ist definitiv nichts für schwache Nerven.

Darstellung des Hörspiels
Von Verzerrungen begleitete Metal-Musik begrüßt den Hörer zu „Fuchsjagd“ und erzeugt direkt eine schaurige Stimmung. Auch im Verlauf des Hörspiels gibt es immer wieder kurze Metal-Einspielungen, aber auch dramatisch komponierte, schwere Musikstücke mit klassischen Instrumenten begleiten die hochdramatischen Handlungen und sorgen für eine Atmosphäre, die für Gänsehaut sorgt.

Erzählt wird das Hörspiel aus Sicht der Opfer bei einer Befragung durch Scotland Yard – sie berichten abwechselnd von ihrem grauenhaften Kampf ums Überleben in einem Labyrinth, das scheinbar von einem Irren konzipiert wurde. Dabei werden die erlebte Panik, die Angst und auch die Schmerzen der Betroffenen von den Sprechern sehr glaubhaft ausgedrückt und tragen in ihrer Darstellung enorm zu der düsteren, klaustrophobischen Stimmung bei. Die vier Hauptrollen werden von Melanie Hinze, Björn Schalla, David Turba und Yvonne Greitzke vertont, und sie alle verstehen es, die Charaktere authentisch durch eine grausame Prüfung nach der anderen zu führen. Begleitet werden sie von zur Handlung passenden Geräuschen – das Rumpeln sich verschiebender Metallplatten, das Rauschen des einströmenden Wassers oder das Lärmen der Heuschrecken sind sehr realistisch getroffen.

Die Handlungen des Hörspiels gehen derart unter die Haut, dass ich weniger horror-erprobten Hörern davon abrate, es vor dem Schlafen zu hören – Alpträume könnten die Folge sein. Bei helllichtem Tage gehört, ist es hingegen ein sehr intensiver Nervenkitzel.

Aufmachung des Hörspiels
Die einzelne CD, die in düsteren Grün-Grau-Tönen bedruckt ist, wird in einer stabilen Kunststoffbox geschützt. Das knapp gehaltene Inlay ist in den gleichen Farben gestaltet und zeigt ein altes und stark vermodertes Treppenhaus, das an eine Szene aus dem Hörspiel erinnern mag, auf jeden Fall aber einen ersten, schaurigen Eindruck vermittelt.

Fazit
Horrror á la SAW – das Hörspiel ist sehr intensiv und geht förmlich unter die Haut. Nichts für schwach Besaitete, und nachts gehört mit Alptraum-Potential! Von den Sprechern absolut überzeugend umgesetzt.

Hinweise
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