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Dieser alte Sturkopf! Brenna Marcelli ist fürchterlich wütend. Ihr Großvater lässt nicht zu, dass sie das Weingut der Familie übernimmt. Er legt ihr Steine in den Weg, wo er nur kann. Dabei wissen seit jeher alle, dass in ihren Adern kein Blut, sondern Wein fließt. Doch ihre Sturheit kann es mit seiner aufnehmen. Ob es allerdings wirklich klug ist, sich zu diesem Zweck mit Nic Giovanni zusammenzutun? Er ist Brennas Jugendliebe. Der Mann, der einmal geschworen hat, die Dynastie der Marcellis zu zerstören. Und in dessen Nähe Brenna keinen klaren Gedanken fassen kann. Nein, klug ist das sicher nicht. Aber er fühlt sich unglaublich gut an.

 

Eine Marcelli weiß was sie will 

Originaltitel: The Seductive One
Autor: Susan Mallery
Übersetzer: Stefanie Kruschandl
Verlag: Mira
Erschienen: Mai 2013
ISBN: 978-3-86278-587-2
Seitenzahl: 336 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Brenna ist nach ihrer gescheiterten Ehe zur Familie und dem Weingut zurückgekehrt. 10 Jahre hat sie ihrem Mann die Arztausbildung mit zwei Jobs finanziert und dabei vergessen, wer sie ist und was sie wirklich will: Marcelli Wines. Doch ihr Großvater Lorenzo hat ihr das Weggehen nicht verziehen und sträubt sich zudem gegen jeden Vorschlag und den Fortschritt. Und da ist ja auch noch der plötzlich aufgetauchte Bruder, der das Gut erben soll. Daher beschließt Brenna, einen lang ersehnten Traum, einen neuen Wein zu kreieren, Wirklichkeit werden zu lassen, doch niemand ist bereit, ihr das nötige Startkapital zu leihen. Brenna fasst einen wagemutigen Plan, der nicht nur ihre Zukunft, sondern auch ihr Herz in Gefahr bringt: Nic Giovanni, der Eigentümer der Will Sea Vineyards ...

Brenna war bisher eher die unscheinbare Maus, die im ersten Band der Trilogie nach der gescheiterten Ehe wieder aufs Weingut zog. Hier entwickelt sie sich zu einer starken Persönlichkeit mit viel Charme und Durchhaltewillen, die in einem Sturm der Gefühle gefangen ist. Perfekt umgesetzt.

 
Stil und Sprache
Die Geschichte wird in der 3. Person Präsens aus Sicht von Brenna und Nic erzählt. Dabei wird auch die Vergangenheit, sowohl die Gründung der beiden Weingüter als auch die Liebesbeziehung der beiden Protagonisten vor 10 Jahren, in die Handlung eingebaut. Als Nic das Tagebuch seiner Urgroßmutter findet, erfahren Nic, die Marcellis und auch der Leser gemeinsam, wieso die Fehde damals entstanden ist. Sowohl die Auflösung wie auch die Konsequenzen daraus sind perfekt gelungen und überzeugend. Was Nic mit diesem Wissen macht, überrascht.

Brenna und Nic waren in ihrer Jugend ein heimliches Liebespaar. Die knisternde Anziehungskraft und das Auf und Ab der Gefühle sind förmlich spürbar. Und als Brenna auf Nics Weingut eine Halle mietet und sich die beiden daher fast täglich über den Weg laufen, kommt es, wie es kommen muss. Die explosive Mischung aus Anziehung und verborgenen Gefühlen mündet in prickelnde Erotik, die offen und mit Niveau beschrieben ist. Spannung und Neugier kommt auf, weil man einerseits über die Absichten von Nic Bescheid weiß, jedoch nicht sicher ist, was Lorenzo wirklich vorhat und andererseits die Frage bleibt, ob Nic sein Vorhaben auch wirklich bis zum Schluss durchziehen wird. Man leidet besonders mit Brenna mit und auch Nic kann einige Sympathien für sich verbuchen.

Wie gewohnt flüssig und flott schreitet die Geschichte voran. Humorvoll wird dabei wieder das Familienleben der Marcellis beschrieben. Besonders der Zusammenhalt der Schwestern und die tiefe Verbundenheit sind gut zu spüren und die zahlreichen Gespräche der Frauen laden oft zum Schmunzeln ein und sind nie langweilig. Der Band ist in sich abgeschlossen und könnte auch als Einzeltitel gelesen werden, was jedoch äußerst schade wäre.


Figuren
Brenna Marcelli ist endlich wieder auf dem Weingut, dort, wo sie schon immer hingehört hat. Sie ist zwar immer noch wütend auf ihren zukünftigen Ex-Mann, doch dies verblasst immer mehr. Rebstöcke hegen und pflegen und preisgekrönten Wein zu erschaffen, war und ist schon immer ihre Leidenschaft. Leider hat ihr Selbstwertgefühl gelitten und ihr Großvater, der ständig ihre Ideen verwirft und sich gegen jede noch so kleine Neuerung sperrt, hilft auch nicht gerade. Brenna und ihr Großvater Lorenzo sind jedoch beide stur und gehen ihren Weg kompromisslos. Da fliegen Brenna die Sympathien und das Mitgefühl natürlich zu. Nur manchmal dachte ich, wieso schmeißt sie denn die Arbeit im Weingut nicht einfach hin? Aber das Herzblut, das Brenna in den Weinanbau steckt, ist förmlich zu spüren und auch sonst ist ihre Figur mit vielen Facetten gestaltet.

Nic Giovanni war der heimliche Schwarm aller Marcelli-Schwestern, als diese noch jünger waren. Zu sexy, verboten attraktiv und auf seinem Motorrad hätte jede mitfahren möchten. Nic ist und war sich seiner Wirkung auf Frauen immer sehr bewusst. Doch er wollte nur eine haben: Brenna Marcelli. Dafür hat er sich sogar mit seinem Großvater überworfen, der ihn darauhin vor die Türe gesetzt hat. Seither sind 10 Jahre vergangen und Nic hat keine Frau mehr so nah an sein Herz gelassen. Und er hat all die Jahre einen Plan gehegt, das Marcelli-Weingut in seine Finger zu bekommen, um Rache zu üben. Da kommt es ihm natürlich gerade recht, dass Brenna ihn um ein Startkapital von 1 Mio. bittet. Doch er hat die Rechnung ohne die Anziehungskraft seiner Jugendliebe gemacht ...

Natürlich sind sämtliche Schwestern und deren Verlobte wieder mit von der Partie. Vor allem Mia hat verschiedene quirlige Auftritte, die zum Schmunzeln sind. Sehr gut gefallen hat mir auch die Finanzchefin von Nic. Maggie ist so was wie Nics Gewissen und eine gute Freundin, die das Herz auf dem richtigen Fleck hat. Auch sehr überzeugend ist Großvater Lorenzo, der als Sturkopf den Leser selbst auch fast zur Weissglut bringen kann.


Aufmachung des Buches
Der dritte Band ist wieder sehr gut als Teil der Trilogie erkennbar. Das Cover des Taschenbuches zeigt wie gewohnt am oberen Rand die Reben und darunter die Braut. Ihr Blick ist bestimmt und keck, genauso, wie ich mir Brenna vorstellen würde. Der gelbe Hintergrund ist am oberen Bildrand kräftig und verschwimmt bis zum unteren Rand des Covers. Die Rückseite ist schlicht, die oberen 2/3 sind weiß mit dem Inhaltstext, darunter mit gelbem Hintergrund die Kurzbeschreibung zu Susan Mallery. Mir gefällt dieses Cover der Serie am besten.


Fazit
Eine kurzweilige Geschichte, die zu überzeugen weiß. Eigentlich ist dies der Abschluss der Trilogie. Im Original sind jedoch auch noch je ein Buch über Mia und den ältesten Bruder Joe vorhanden. Ich hoffe sehr, dass diese beiden Titel auch bald in Deutsch erscheinen werden!


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Eine Marcelli gibt nicht nach
Band 2: Eine Marcelli geht aufs Ganze

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