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Im Winter 1811 scheint der Krieg verloren zu sein: Ganz Spanien wurde von Frankreich annektiert. Cádiz ist die letzte Stadt, die sich noch in spanisch-englischer Hand befindet. Doch die französischen Truppen ziehen den Belagerungsring immer enger. Auch Richard Sharpe hält sich in der belagerten Stadt auf - und sieht sich dort gleich mehreren Feinden gegenüber.
Einer von ihnen ist ein skrupelloser Priester, dem jedes Mittel recht ist, um sein Ziel zu erreichen: die Auflösung der Allianz von Spanien und England. Kann Sharpe ihn aufhalten? 

 

Sharpes Zorn 

Originaltitel: Sharpe's Fury
Autor: Bernard Cornwell
Übersetzer: Rainer Schumacher
Verlag: Bastei Lübbe Verlag
Erschienen: 19. Juli 2013
ISBN: 978-3404168323
Seitenzahl: 464 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Sharpe wartet in Cadiz darauf mit seinen Riflemen nach Lissabon zurückzukehren. Und natürlich, wo Sharpe ist, ist auch der Ärger nicht weit. Lord Pumphrey braucht mal wieder einen Mann fürs Grobe und Sharpe kommt ihm da gerade recht. Also nehmen die Ereignisse ihren Lauf – große Politik mischt sich mit persönlicher Rachsucht und so ganz nebenbei bereiten sich die Briten und ihre widerwilligen spanischen Verbündeten auf eine weitere Schlacht gegen Napoleons Truppen vor.
Wie immer nimmt Sharpe an einer Schlacht (Barrosa) teil, die zwischen den britischen Truppen und den Franzosen zur Zeit Napoleons stattfinden. Nur, dass dieses Mal nicht Wellington, sondern General Graham die Briten befehligt. Wobei sich Cornwell schon ziemlich anstrengen muss, dafür zu sorgen, dass Sharpe in Cadiz strandet und auch dort bleibt.

Die Geschichte wirkt zeitweise sehr bemüht und fügt sich nicht so gut in Wellingtons Biographie ein wie gewohnt.


Stil und Sprache
Cornwell ist ein guter Erzähler, der es versteht, seine Leser in eine Geschichte hinein zuziehen, selbst wenn dieser ein wenig die innere Logik fehlt. Auch die Beschreibung der Landschaft gelingt ihm gut, wenn auch weniger als bei den Geschichten, die in Indien spielen. Und, ganz klar, spannend ist die Geschichte allemal von Anfang bis zum Ende, obwohl Kenner der Serie sich hie und da an vergangene Ereignisse erinnert fühlen werden.  Die Schlacht, die den Abschluss des Buches bildet, wird wie immer realistisch dargestellt und zunehmend fällt die Beschreibung blutiger und brutaler aus. Hier wird ein neuer Höhepunkt erreicht. Allerdings merkt man an dieser Stelle dann auch, dass manches doch zur Routine verkommt – mehrfach wird z.B. wiederholt, dass die Soldaten völlig übermüdet in die Schlacht geschickt wurden, das ist dem Autor bisher noch nicht passiert. Und ich frage mich wie er die Beschreibung einer Schlacht bezüglich Brutalität in Zukunft noch toppen will. 


Figuren
Hier ist wieder mal das gesamte Inventar der Sharpeschen Romane versammelt: Sharpe, Harper und die Riflemen, ein paar mehr oder weniger skrupellose Schurken, fähige und unfähige Vorgesetzte, sympathische und unsympathische Zivilisten und die unvermeidliche "Dame", hier nicht so respektabel, auf der Suche nach einer guten Partie. Sharpe und Konsorten ändern sich nicht und ihr Verhalten ist inzwischen ziemlich vorhersehbar und auch die "Dame" überzeugt mich nicht. Selbst die Unfähigen und die Bösen bleiben recht blass, sind letztlich Klischees ihrer selbst. Die einzige Person, die etwas aus dem Rahmen fällt ist Lord Pumphrey, er allein ist als Figur noch nicht ausgereizt. Wobei ich anmerken möchte, dass sich Sharpe ihm gegenüber auf eine Art und Weise verhält, die gegen seine sonstigen Grundsätze verstößt; das Hühnchen, das er mit seiner Lordschaft zu rupfen hat, ist kein Kleines, und er hat schon aus weniger guten Gründen getötet. So ist auch hier wieder zu spüren, dass Cornwell zwar nicht das Interesse an Sharpe und seinen Leuten verloren hat, dass ihm aber auch nicht mehr viel Neues dazu einfällt. 


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch hat ein Cover, das sich vom Motiv her nahtlos in die Reihe einfügt – sich kreuzende Waffen vor der Silhouette einer Stadt. Es ist weniger düster als Band 01 - 09; das verwendete Orange, das den Buchrücken und die Rückseite dominiert, empfinde ich aber als ordinär und unpassend.
Die historischen Anmerkungen sind recht ausführlich und als Schmankerl gibt es hier noch einen kleinen Aufsatz in dem Cornwell erzählt, wie er dazu kam die Sharpe-Romane zu schreiben.
Leider spart sich der Verlag auch hier wieder die Karten, die die ersten Bände so gut ergänzten. 


Fazit
Alter Wein in neuem Schlauch – wer mehr vom immer Gleichen lesen möchte kommt auf seine Kosten und auch Einsteiger werden gut unterhalten. Ein wenig frischer Wind könnte aber nicht schaden, deshalb auch nur 3 Sterne.


3 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 06: Sharpes Aufstieg
Band 07: Sharpes Mission
Band 08: Sharpes Trophäe
Band 09: Sharpes Gold
Band 10: Sharpes Flucht

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