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Der Zweck heiligt die Mittel, oder? Den einen Menschen loszuwerden, der die Verantwortung für dieses ganze verfluchte System trägt, scheint mir ein ziemlich kleiner Preis dafür zu sein, eine Revolution in Gang zu setzen.

Ein Leben im Untergrund. Ein Kampf gegen Unterdrückung und Gewalt. Und eine Liebe, die dem Hass entgegentritt. Eine Liebe, die Freiheit und Gerechtigkeit verheißt. Dies ist die Geschichte von Day und June. Sie sind eine Legende und die Hoffnung der Republik.

 

Legend Schwelender Sturm 

Originaltitel: Prodigy
Autor: Marie Lu
Übersetzer: Sandra Knuffinke und Jessika Komina
Verlag: Loewe
Erschienen: 16.09.2013
ISBN: 978-3-7855-7395-2
Seitenzahl: 448 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Day und June schaffen es tatsächlich zu den Patrioten und werden von diesen aufgenommen. Aber nur unter der Bedingung, dass sie sich nicht nur an dem Plan beteiligen, den neuen Elektor zu ermorden, sondern sogar die tragenden Rollen darin übernehmen. Dazu ist es allerdings nötig, dass June sich gefangen nehmen lässt und den Elektor davon überzeugt, dass er ihr trauen kann – zumal dieser ein Auge auf June geworfen zu haben scheint. Da Day schwer verletzt und dringend auf medizinische Hilfe angewiesen ist, bleibt ihnen kaum etwas übrig, als den Forderungen der Patrioten zuzustimmen. Ein gefährliches Spiel beginnt und irgendwann ist nicht mehr klar, wer nun eigentlich Gut oder Böse ist ...

"Schwelender Sturm" ist eine grandiose Fortsetzung der Trilogie. Marie Lu überzeugt erneut auf ganzer Linie mit einer spannenden und bis ins letzte Detail gut durchdachten Geschichte.


Stil und Sprache
Marie Lu macht es Day und June – die kapitelweise abwechselnd in der ersten Person die Geschichte erzählen – von Beginn an wieder alles andere als leicht und sorgt damit für eine gewisse Grundspannung. Kaum bei den Patrioten angekommen, sollen sie dabei mithelfen, den neuen Elektor zu ermorden. June fällt es allerdings nicht leicht, all ihre früheren Prinzipien bzw. ihre Erziehung von jetzt auf gleich hinter sich zu lassen, was sehr authentisch wirkt. Und so ist man schon nach den ersten Seiten wieder mitten in der Geschichte, die einen ungemeinen Sog ausübt. Der atmosphärische, intensive und emotionale Schreibstil zusammen mit der spannenden und temporeichen Handlung sorgen dafür, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag. In besonders packenden Szenen beschleunigt sich der eigene Herzschlag, teilweise hält man mit einer der Figuren vor Anspannung die Luft an und nicht selten leidet man auch mit ihnen und meint fast, die Schmerzen am eigenen Leib zu spüren.

Erstaunlich ist, dass es Marie Lu gelingt, auch die Szenen interessant zu schreiben, in denen eher wenig geschieht. Zu keiner Zeit ist die Geschichte langweilig, eine unterschwellige Spannung stets spürbar. Unvorhergesehene Wendungen überraschen immer wieder und geben der Geschichte eine unvermutete Richtung. Das Ende ist schön und traurig zugleich und lässt die Augen nicht unbedingt trocken.


Figuren
Im Mittelpunkt sehen selbstverständlich Day und June, die das Herz der Leser schon im ersten Band erobert haben und an Sympathiepunkten auch in "Schwelender Sturm" nichts einbüßen. Im Gegenteil, man lernt sie immer besser kennen und möchte kaum glauben, dass es sich lediglich um Romanfiguren handelt, so authentisch erscheinen sie. Das trifft aber auch auf Nebenfiguren wie Kaede und Tess zu. Gerade Letztere hat sich inzwischen sehr verändert und bringt an der einen oder anderen Stelle ein wenig Würze in den Text. Mit Thomas und Commander Jameson trifft man auf weniger liebgewonnene alte Bekannte, erfährt aber auch überraschende Details. Und dann ist da natürlich noch der neue Elektor, Anden, der direkt sympathisch wirkt. Doch kann man ihm trauen?


Aufmachung des Buches
Der Schutzumschlag des gebundenen Buches ist edel gestaltet, wobei die goldfarbenen Akzente glänzend eingefärbt und geprägt wurden. Allerdings ist der veilchenfarbene Hintergrund sicherlich Geschmackssache, das schlichte Weiß des ersten Bandes hat mir besser gefallen. Das lilafarbene Lesebändchen passt wiederum gut ins Gesamtkonzept der hochwertig verarbeiteten Ausgabe.


Fazit
Was für eine Fortsetzung! Spannend, emotional und grandios durchdacht, ist "Schwelender Sturm" ein würdiger Mittelteil dieser Dystopie und lässt auf einen ebenso gelungenen Abschluss der Trilogie hoffen.


5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Fallender Himmel

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