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Zwei ermordete Pizzeriabesitzer. Ein Fünfzehnjähriger auf der Flucht. Ein toter Millionär im Pool seiner Villa. Die schwäbische Region wird von mehreren grausamen Verbrechen erschüttert. Journalistin Leonie Hausmann und Kommissar Fabian Grundmann ermitteln in einem Fall, der sie in die Untiefen der kalabrischen Mafia führt und bis zum Äußersten gehen lässt. Auch wenn sie sich selbst dabei in höchste Gefahr begeben...

 

Blutiger Regen 

Autor: Charlotte Kern
Verlag: Fischer
Erschienen: 25. Juli 2013
ISBN: 978-3-596-18931-1
Seitenzahl: 384 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Auf der Suche nach einem Job wird die alleinerziehende Leonie Hausmann schließlich bei einem Regionalblatt fündig. Die dortige Chefredakteurin recherchiert schon seit einiger Zeit über die Mafia und Leonie soll sie auf dem nicht gerade ungefährlichen Terrain unterstützen. Derweil hat auch Kommissar Grundmann alle Hände voll zu tun. Ein Handtaschenraub und ein Mord müssen aufgeklärt werden. Doch so wirklich handfeste Spuren lassen sich in beiden Fällen nicht finden. Könnte es womöglich sein, dass sich alle Fälle auf irgendeine Art ergänzen?

Brutale Verbrechen gibt es nicht nur in Großstädten und nicht immer nur woanders, es kann sie auch vor der eigenen Haustür geben, man muss manchmal nur den Mut haben, hinzusehen. Dies und mehr wird hier von der Autorin absolut authentisch geschildert.


Stil und Sprache
Wie die Zusammenfassung schon erahnen lässt, gibt es hier mehrere Handlungsstränge, die parallel zueinander laufen. Daher ist die beobachtende Erzählperspektive, die hier gewählt wurde, die einzig richtige Lösung, um dem Leser sämtliche Facetten des Geschehens nahe bringen zu können. Außerdem wirkt die Geschichte durch Orts- und Personenwechsel lebendiger. Gleichzeitig erzeugt dieses Vorgehen Spannung, da zuweilen Cliffhanger am Ende eines Kapitels zu finden sind, die schließlich erst einige Kapitel später weitergeführt werden. Auch inhaltlich birgt die Geschichte einiges an Spannungspotential, das in weiten Teilen sehr gut ausgeschöpft wird. Zum Teil verfolgt man atemlos die Ereignisse, die man sich im Traum nicht einmal vorstellen will. Unverhoffte Wendungen sind ebenso vorhanden wie auch vorhersehbare Situationen. Da wird die Waage relativ konstant in der Balance gehalten.

Dadurch, dass die Autorin aufzeigt, dass es Verbrechen vor jeder Haustür gibt, wird einem erst so richtig bewusst, wie wichtig es ist, die Augen nicht zu verschließen. Sicherlich ist es einfacher, wegzuschauen, aber man sollte sich auch fragen, ob man dann noch ohne Gewissensbisse in den Spiegel schauen könnte. Natürlich werden dem Leser nicht mit erhobenem Finger seine Fehler aufgezeigt, dennoch regt das Buch zum Nachdenken an und wirkt auch noch einige Zeit nach Beendigung der Lektüre nach.

An sich ist dem Erzählstil gut und schnell zu folgen. Ein paar Passagen gibt es jedoch, in denen einige Sätze in schwäbischem Dialekt geschrieben sind. Zur Authentizität trägt dies ohne Frage bei, für jemanden, der den Dialekt weder lesen noch sprechen kann, sind diese einzelnen Sätze jedoch nicht unbedingt leicht zu verstehen und entpuppen sich somit als Stolperfalle. Zumeist lässt sich im Nachhinein aus dem Zusammenhang herausfiltern, was gesagt wurde, froh ist man dennoch, dass solche Szenen nicht allzu häufig auftauchen.


Figuren
Leonie Hausmann, alleinerziehend und seit neuestem als Journalistin tätig, wohnt zur Zeit übergangsweise bei ihrem Vater und ihrem Bruder. Mit dem Kommissar Fabian Grundmann hat sie damals die Schulbank gedrückt und ihn seither nicht mehr gesehen. In diesem Fall müssen die beiden Hand in Hand arbeiten und nähern sich dabei schnell wieder an. Natürlich geht das nicht ohne Hindernisse vonstatten. Die Hauptfiguren sind detailliert und lebendig gezeichnet. Es wurde versucht, jede Person mit einer gewissen Eigenart auszustatten, um den Wiedererkennungswert hoch zu halten, was gut gelingt. Eine enge Bindung zu einem Charakter wird zwar nicht aufgebaut, die meisten Handlungen sind jedoch für den Leser absolut nachvollziehbar.

Die Nebenfiguren werden ähnlich behandelt wie die Protagonisten. Der Unterschied lässt sich einzig in der Häufigkeit der Erwähnung gewisser Personen und ihrem Beitrag zum Geschehen messen.


Aufmachung des Buches
Dieses Taschenbuch aus dem Fischer Verlag zeigt auf dem Cover eine karge Dorflandschaft, einzig eine Kapelle mit ein paar Büschen drumherum ist im Hintergrund zu sehen. Im Vordergrund zeigt sich ein Baum, der seine kahlen Äste scheinbar Richtung Kapelle streckt. Die Wolken am Himmel sind blutrot, passend zum Titel erscheint es tatsächlich fast so, als würde es Blut regnen. Ein interessantes Cover, das schnell die Blicke auf sich zieht.


Fazit
Charlotte Kern gelingt ein überzeugendes Debüt, das auf weitere Fälle mit Leonie Hausmann und Fabian Grundmann hoffen lässt.

4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

978-3-596-18931-1

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