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„Hallo, hier ist Kitty Norville und ihre Midnight Hour. Rufen Sie mich an! Ob Vampir, Hexe oder Werwolf – ich kann Ihnen helfen, denn ich bin Ihnen näher als sie ahnen…“

Kitty Norville, Star des Radiotalks Midnight Hour, ist Amerikas prominenteste Werwölfin. Deshalb wird sie als Expertin zu einer Sitzung des Senats nach Washington eingeladen, auf der über die Gefährlichkeit von Gestaltwandlern debattiert wird. Was als angenehme Reise beginnt, wird zunehmend bedrohlicher: sowohl die örtliche Vampirkönigin als auch der erzkonservative Senator Duke tun alles, um die junge Moderatorin in die Enge zu treiben – und plötzlich ist Kittys Leben in höchster Gefahr…

  Autor: Carrie Vaughn
Verlag: Heyne
Erschienen: 03/2009
ISBN: 978-3-453-52488-0
Seitenzahl: 447 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
Nachdem Kitty durch die wöchentliche ‚Midnight Hour’ berühmt wurde und sich noch dazu zu ihrem Dasein als Werwölfin bekannt hat, ist einiges in ihrem Leben geschehen. Sie hat ihren besten Freund und Mentor T. J. verloren, musste ihr Rudel verlassen und tingelt nun außerhalb Denvers von Sendestation zu Sendestation quer durchs Land.
Kitty hat gerade ihre zweite Vollmondnacht als einsamer Wolf hinter sich gebracht, da erhält sie eine Vorladung des Senats der Vereinigten Staaten. Ihre Anwesenheit bei einer in Kürze stattfindenden Anhörung ist erwünscht. Diskussionsgrundlage ist das ‚Center for the Study of Paranatural Biology‘ und dessen Forschungstätigkeiten unter Leitung von Dr. Paul Flemming. Sollte der Kongress der Vereinigten Staaten dieser Institution mehr Aufmerksamkeit schenken, sind Maßnahmen der Bundesregierung nötig oder ist gar die amerikanische Öffentlichkeit gefährdet?
Auf nach Washington, D. C.! Sightseeing, Shopping und viele andere Lykanthropen, darunter der attraktive Werjaguar Lius, warten auf Kitty. Für ihre Verweildauer in der Stadt gewährt ihr Alette, eine jahrhundertealte Vampirin, Kost und Logis. Und damit beginnen die Probleme…


Stil und Sprache
In „Die Stunde der Vampire“ knüpft Carrie Vaughn genau dort an, wo der Vorgängerband „Die Stunde der Wölfe“ endete. Sie bleibt ihrer frischen und unkomplizierten Art treu und präsentiert Lesespaß in kontinuierlicher Lebendigkeit.
Wie gehabt, erlebt der Leser die Welt des Paranormalen aus Sicht Kitty Norvilles. Die verwendete Ich-Form ermöglicht direkte Teilhabe an ihren Erlebnissen und Emotionen. Kitty ist eine toughe Persönlichkeit und überzeugt durch ihre Natürlichkeit.
Nachdem Kitty dem einst behüteten, sicheren Leben im Rudel den Rücken kehren musste, kann die Leserschaft im zweiten Band der Serie „Midnight Hour“ verfolgen, wie Kitty außerhalb Denvers Fuß fasst, welche Abenteuer auf sie warten und welchen Problemen sie sich stellen muss. Das Hauptaugenmerk des vorliegenden Romans liegt auf besagter Anhörung vor dem Senat in Washington, D. C. und damit auf den Themen Politik und Ethik. Doch auch darum herum ergeben sich einige aufregende Situationen für die junge Werwölfin.
Carrie Vaughn lässt die Heldin des Romans mit anderen Figuren interagieren wie im wahren Leben. Die Handlung wirkt insgesamt glaubwürdig und nachvollziehbar.

In der Bonusgeschichte ‚Kitty trifft die Band’ präsentiert sich Kitty, sehr zur Freude jener Leser, die den regelmäßigen Radiotalk während der Anhörung vermisst haben, gewohnt spritzig und schlagfertig bei ihrer Moderationstätigkeit.


Figuren
Mittelpunkt dieses Fortsetzungsbandes ist einmal mehr die erfolgreiche Radiomoderatorin Kitty Norville. Während sie im ersten Band noch ihre Position in der Welt der Werwölfe suchte, sich dem Alphawolf Carl und den übrigen Wölfen des Rudels unterordnete und als junge Werwölfin schwerlich ihren Weg fand, beweist sie in „Die Stunde der Vampire“, dass sie durchaus in der Lage ist, auf eigenen Füßen zu stehen. Tapfer übersteht sie Phasen der Trauer um ihren Freund T. J. und Wehklagen ob ihrer Einsamkeit. Sie lernt eine völlig andere Lebensweise der Werwesen in einer Großstadt kennen, gewinnt neue Freunde und schließt persönliche Kompromisse für Gegenwart und Zukunft. Selbstverständlich erlebt Kitty auch jede Menge neuer Abenteuer, und einige brenzlige Situationen stärken ihr Selbstbewusstsein.
Sie trifft erneut auf Senator Joseph Duke, den buchstäblichen Reaktionär auf Hexenjagd, der bereits zu Gast in ihrer Sendung war, gelangt durch Roger Stockton, dem recht skrupellosen Sensationsreporter von Uncharted World, und Dr. Paul Flemming in die Enge und kommt dem Elfen Elijah Smith, dem selbst ernannten Wunderheiler in Sachen Übernatürliches, und seiner Organisation ‚Kirche des Reinen Glaubens’ auf die Schliche.
Mit dabei sind auch Cormac, der auf Lykanthropen spezialisierte Kopfgeldjäger, der aber auch im Falle eines Vampirs kein Erbarmen kennt, und Benjamin O´Farrell, kurz Ben, ihr Anwalt, der gerissen wie ein Fuchs das Beste für Kitty herausholen möchte. Er wird schließlich dafür bezahlt und erledigt seinen Job ordentlich.
Sehr interessante Charaktere sind die neu hinzugekommene Vampirin Alette und der Werjaguar Luis.
Alette ist die Gebieterin der Stadt Washington, D. C. Sie zeichnet sich durch besondere Eleganz und eine gewisse Theatralik aus. Alette ist der Inbegriff einer jahrhundertealten Vampirin königlicher Anmut. Luis arbeitet an der brasilianischen Botschaft. Er riecht nach Wildnis und offener Landschaft unter Vollmond und löst in Kitty nicht nur ein warmes Prickeln aus.


Aufmachung des Buches
„Midnight Hour – Die Stunde der Vampire“ ist analog zum Vorgänger als Paperback-Broschur im Heyne-Verlag erschienen. Die Serienzugehörigkeit ist dabei unverkennbar. Es handelt sich um das gleiche Layout, das schon für „Die Stunde der Wölfe“ verwendet wurde. Zweigeteiltes Cover: oben die markanten Letter ‚Midnight Hour’ vor dem großen, leuchtenden Vollmond, unten Autorenname und Buchtitel vor verwurzeltem Hintergrund. Im Inneren des Buchstabens ‚O’ ist wie gehabt die weibliche Moderatorenfigur zu sehen.
Langweilig? Nicht die Spur! Durch die veränderte Farbgebung wirkt das an sich identische Motiv dennoch anders. Der obere Bereich leuchtet durch die verwendeten Rottöne sehr intensiv und auch der Autorenname in Gelb und der Buchtitel ebenfalls in Rot ziehen den Blick an. Sehr schön zeigt sich auch der Buchrücken, der im oberen Bereich den Vollmond mit besagter Moderatorenfigur fokussiert.

Der Beginn der vierzehn Kapitel plus Epilog und Bonusgeschichte ist jeweils wieder mit der hellgrauen Moderatorensilhouette gekennzeichnet.

Musikfans dürfen sich auf vierzehn neue Songs aus Kittys Schatzkiste freuen.


Fazit
Mit „Die Stunde der Vampire“ ist Carrie Vaughn eine würdige Fortsetzung ihrer erfolgreichen Mystery-Serie gelungen. Die Geschichte um die Werwölfin Kitty Norville gewinnt deutlich an Substanz und die Heldin selbst vollzieht eine schlüssige Weiterentwicklung.
Die Autorin hat einige überraschende Ideen eingeflochten und sorgt erneut für turbulenten Lesespaß.



Hinweise
Rezension von Patricia Merkel
Herzlichen Dank an den Heyne-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


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