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Paula ist verzweifelt: Ihre geliebte Kita soll abgerissen werden und modernen Luxuswohnungen weichen. Schon steht ein arroganter Typ auf der Matte. Der Makler? Nein! Lasse ist ein junger Schnösel, der unbedingt Paulas Schützlinge ablichten will. Offenbar, um einen neuen Trend in der Modefotografie zu setzen und so Karriere zu machen. Von Kindern hat er allerdings keine Ahnung. Paula passt das gar nicht. Andererseits: Rührende Kinderfotos könnten vielleicht bei der Rettung der Kita helfen. Und dann schlägt der attraktive Kerl ihr einen unerhörten Deal vor …

 

Krokofantenkuesse 

Autor: Sven Ulrich
Verlag: Rowohlt
Erschienen: Juli 2013
ISBN: 978-3499258558
Seitenzahl: 332 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
In Paulas Leben läuft gerade alles schief, was nur schief laufen kann: mit ihrem Vater hat sie sich zerstritten, weil er sie für schwanger hält. Ihre beste Freundin ist ein nervliches Wrack, weil sie tatsächlich schwanger ist und nun soll auch noch ihre geliebte Kita geschlossen werden. Luxuswohnungen statt Kinderbetreuung und ihr bleibt nicht mal eine Woche, um das zu verhindern. Da passt es ihr gar nicht, dass auf einmal der hübsche, aber arrogante Schnösel Lasse vor ihrer Tür steht. Er will ihre Schützlinge für eine Modewerbung fotografieren und bringt noch das letzte bisschen Chaos in diese eh schon katastrophale Situation. Das Paula bald anfängt ihn zu mögen, hilft da natürlich kein bisschen …

Sven Ulrich erzählt in seinem Roman eine typische Liebesgeschichte, die er aber so geschickt mit interessanten Charakteren und neuen Ideen würzt, dass man kein bekanntes Klischee liest, sondern tatsächlich sehr gut unterhalten wird.


Stil und Sprache
Die Handlung wird abwechselnd aus Paulas und Lasses Perspektive erzählt, jeweils in der dritten Person. Sie beginnt zu einem Zeitpunkt, an dem das Leben der beiden bereits ziemlich verzwickt verläuft. Lasse ist in seiner Karriere bisher gescheitert und gerade als die große Chance ihn lockt, überträgt ihm seine Schwester plötzlich die Verantwortung für ihren Sohn. Paula hingegen droht ihre geliebte Kita zu verlieren und ihr Privatleben ist seit einigen Jahren auf ihren Vater und ihre beste Freundin beschränkt. Dass die beiden schließlich zusammenstoßen, kann nur eine explosive Situation werden und tatsächlich ergeben sich auch jede Menge absurd-komische Ereignisse. Lediglich auf den ersten fünfzig Seiten lässt die Spannung ein wenig zu wünschen übrig, weil man erst langsam in die Handlung rein geführt wird. Sobald Lasse und Paula sich jedoch kennen gelernt haben, geht es voran und steuert auf das verzwickte Finale zu. Dieses ist zwar nicht unbedingt unvorhergesehen, aber angenehm emotional geschrieben.

Der Schreibstil von Sven Ulrich kann auch vor dem Finale schon überzeugen. Mit viel Humor, kreativen Umschreibungen und einiger Ironie schildert er die Ereignisse und sorgt so dafür, dass das Buch zu jeder Zeit angenehm leicht zu lesen ist.


Figuren
Paula und Lasse sind die Protagonisten und werden beide sehr gut vorgestellt. Dadurch, dass man die Handlung aus ihrem Blickwinkel erlebt, lernt man sie schnell gut kennen und trotz ihrer Marotten kann man sie eigentlich nur gernhaben. Sie stehen beide vor dem Scheitern ihrer Lebenspläne und sind bei weitem nicht an dem Punkt, den sie sich vor ein paar Jahren ausgemalt hatten. Alte Beziehungen, geplatzte Träume und herrische Elternteile machen ihr Leben schwer und es ist sehr schön zu sehen, wie sie sich nach und nach davon lösen und endlich mal das Richtige tun.

Ein besonderes Highlight des Buches sind die Nebencharaktere. Paulas Vater, Lasses Mutter und die jeweiligen besten Freunde der beiden nehmen keinen unbedeutenden Part in der Handlung ein, sondern sorgen für viele der verrückten Verwicklungen und für jede Menge Humor. Sie sind zwar alle ein wenig überspitzt dargestellt, bleiben aber glaubwürdig und sind ein kleines, liebenswertes Extra des Buches.


Aufmachung des Buches
„Krokofantenküsse“ erscheint als Taschenbuch. Die Gestaltung im Inneren ist schlicht gehalten und auch das Cover macht nicht durch schreiend-bunte Farben auf sich aufmerksam. Stattdessen zeigt es eine wirklich schöne Zeichnung von Paula, Lasse und den Kindern der Kita. Besonders schön ist auch, dass die Erklärung des Titels auf lustige Art bereits in das Cover eingebunden ist. Eine wirklich gelungene Gestaltung, die hervorragend zum Inhalt passt.


Fazit
Sven Ulrich erzählt in „Krokofantenküsse“ eine wirklich schöne Geschichte voller liebevoll ausgearbeiteter Charaktere und jeder Menge Humor. Die perfekte Sommerlektüre!


4 Sterne


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