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Ein Erbe, das zur Bürde wird.
Ein Schatten, der den Weg weist.
Ein Kreis, der sich schließen muss.

Das Tal liegt düster zwischen den Berghängen der Rocky Mountains. Ben und die anderen Studenten am Grace College, die seit zwei Jahren merkwürdigen und unerklärlichen Ereignissen ausgesetzt sind, scheinen am Ende ihrer Kräfte. Wer spielt dieses geheimnisvolle und tödliche Spiel mit ihnen? Und was haben ihre Eltern und Großeltern mit der Vergangenheit des Tals zu tun? Während sich überall auf der Welt die Katastrophen häufen, stoßen die acht Studenten endlich auf das Geheimnis. Nun müssen sie ihr ureigenes Erbe antreten. Doch sie kämpfen gegen die Zeit.

 

Das Tal Die Jagd  Autorin: Krystyna Kuhn
Verlag: Arena
Erschienen: Mai 2013
ISBN: 978-3-401-06633-2
Seitenzahl: 264 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Den Inhalt zusammen zu fassen, ist gar nicht so einfach, denn in diesem dritten Band der zweiten Season rund um "Das Tal" geht es ganz schön konfus zu. Ben scheint von einem Trip in den nächsten zu gleiten, nachdem er kurzerhand seine Medikamente abgesetzt hat. Debbie versucht weiterhin, Angela Finders Datenbank zu hacken, um endlich zu erfahren, was diese enthält. Darüber hinaus scheint die Apokalypse kurz bevor zu stehen, auf der ganzen Welt ereignen sich Katastrophen und das Tal soll aufgrund einer Selbstmordserie evakuiert werden.

Das Mysterium rund um das Tal hätte durchaus ausgereicht, um eine spannende und interessante Geschichte zu weben. Der drohende Weltuntergang mit den einhergehenden Katastrophen wirkt schlicht wie Effekthascherei, die gesamte Story ist ähnlich abgedreht wie Bens Visionen. Wie heißt es so schön auf Seite 253: "Nichts, was hier im Tal geschieht, macht irgendeinen Sinn. Tausend Fäden und überall lose Enden."


Stil und Sprache
Wie man es von der Serie gewohnt ist, gibt es auch in diesem Buch zwei Erzähler. Zum einen erfährt der Leser aus Debbies Sicht in dritter Person Präteritum, was um sie herum geschieht und in ihr vorgeht, den Hauptpart hat jedoch Ben inne. Ihm kommt der Leser ein wenig näher, da er in erster Person Präsens erzählt, wodurch ein uneingeschränkter Einblick in diese Figur ermöglicht wird. Und genau das ist in diesem Fall von Nachteil, denn mit Ben warm zu werden – geschweige denn, sich mit ihm zu identifizieren – dürfte aufgrund seines geistigen Zustands sehr schwer werden. Er gleitet von einem Trip in den nächsten, verhält sich mehr als nur seltsam und die dafür präsentierte Erklärung wirkt dermaßen weit hergeholt, dass die Glaubwürdigkeit des gesamten Buches darunter leidet. Die Trips selbst sind zwar überaus greifbar zu Papier gebracht, doch irgendwann ist es dann zu viel des Guten. Das trifft auch auf die bevorstehende Apokalypse zu, die irgendwie fehl am Platz wirkt. Vielleicht klärt sich das Ganze im nächsten Band auf; nach aktuellem Stand hätte die Selbstmordserie in Kombination mit dem mysteriösen Tal allerdings ausgereicht, um eine packende Story zu haben.

Schon nach wenigen Seiten überschlagen sich die Ereignisse und Krystyna Kuhn lässt ihre kurzen Kapitel meist mit üblen Cliffhangern enden, die regelrecht zum weiterlesen zwingen. Der schnörkellose, direkte Schreibstil trägt zu dem flotten Lesetempo noch bei. Teilweise kann man auch kleine Schätze entdecken, wie zum Beispiel auf Seite 28: "Manchmal denke ich, Selbstmord hat eine gewisse Logik. Das Armutszeugnis gebührt nicht demjenigen, der sich den Laufpass gibt, sondern der Welt, die ihn in die Enge treibt."

Die Zusammenhänge, die im Verlauf des Buches ans Tageslicht kommen, sind nicht nur interessant und überraschend, sondern offenbaren zudem eine unheimlich weitreichende Planung und lassen auf eine spannende Fortsetzung hoffen.


Figuren
In diesem Band stehen Ben und Debbie im Vordergrund. Debbie ist nicht gerade eine sympathische Figur und wirkt stets egoistisch und theatralisch. Ein Aspekt, der es erschwert, sich auf sie einzulassen. Ben macht es dem Leser ebenfalls nicht gerade leicht, denn sein Geisteszustand scheint doch arg in Mitleidenschaft gezogen ... Die anderen aus der Clique bleiben ein wenig im Hintergrund, insgesamt wirkt ihr Verhalten jedoch nicht so authentisch, wie man es bisher gewohnt war.


Aufmachung des Buches
Die Klappenbroschur ist in einem Rot-Braun gehalten, das Serien-Logo prangt in einem giftigen Grün auf der Vorderseite und ist mit Spotlack hervorgehoben. Die Farbgebung selbst ist sicherlich Geschmackssache, die Serienzugehörigkeit jedoch unübersehbar. Der Buchrücken weist nach dem Lesen leichte Knicke auf, die sich jedoch verschmerzen lassen. Insgesamt ist die Verarbeitungsqualität gut.


Fazit
So spannend und gut durchdacht die Serie bisher auch war, der nun vorliegende Band ist eine rasante Talfahrt, die sich hoffentlich nicht weiter fortsetzen wird, um mit "Die Entscheidung" in einem würdigen Finale zu gipfeln.


2 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Season 1.1: Das Spiel
Season 1.2: Die Katastrophe
Season 1.3: Der Sturm
Season 1.4: Die Prophezeiung
Season 2.1: Der Fluch
Season 2.2: Das Erbe

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