Smaller Default Larger

Die attraktive Ärztin Libby Hart stürzt bei Pine Creek mit ihrem Auto in einen Weiher. Gerettet wird sie von Michael MacBain, einem schönen, starken Highlander, der aus dem Mittelalter in die heutige Zeit katapultiert wurde. Verletzt durch den Tod seiner Frau, hat Michael den modernen Frauen abgeschworen. Aber Libby entfacht eine Sehnsucht in ihm, der er nicht widerstehen kann ...

 

Der Ring des Highlanders 

Originaltitel: Wedding the Highlander
Autor: Janet Chapman
Übersetzer: Anke Koerten
Verlag: Blanvalet
Erschienen: April 2008
ISBN: 978-3-442-36509-8
Seitenzahl: 382 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Robbie MacBain, der 8-jährige Sohn von Michael MacBain, wünscht sich eine neue Mutter. Das Haus seiner Mama steht seit ihrem Tod leer und so beschließt Robbie zusammen mit seiner Tante, ein Mietinserat im Internet zu veröffentlichen und auf diesem Wege eine Frau für seinen einsamen Vater zu finden.
Elizabeth Hart ist Unfallchirurgin in der Notaufnahme und als ein verzweifelter Ehemann die Ärztin bittet, mit ihm zusammen um das Leben seiner schwerverletzten Frau zu beten, passiert das Unglaubliche. Elizabeth, die aus einer Familie stammt, die auf eine lange Reihe von Heilern zurückblicken kann, spürt plötzlich eine Energie in sich, die in den Körper ihrer Patientin dringt und ihre tödlichen Verletzungen heilt. Die völlig verstörte Elizabeth beschließt, die Stadt sofort zu verlassen, um sich so weit weg wie möglich über ihre Zukunft klar zu werden. Und da kommt ihr das Inserat von Robbie MacBain gerade recht ...

Rund 12 Jahre sind seit der Zeitreise vergangen, die Highlander und ihre Familien haben sich in Pine Creek und der Gegenwart eingelebt. Und doch sind sie eine verschworene Gemeinschaft geblieben und haben den Highlandcharme, die grenzenlose Liebe zu ihrer Familie und der Natur behalten. Und genau diese Umstände zeichnen auch diesen Band aus.


Stil und Sprache
Die Geschichte beginnt mit einem nächtlichen Ausflug, den Michael und sein Sohn Robbie wegen Schlaflosigkeit unternehmen. Robbie ist ein sehr aufgeweckter, intelligenter Junge und fast immer, wenn Vater und Sohn zusammen unterwegs sind, stellt Robbie ununterbrochen seine Fragen. Diese Fragen zu Beginn der Geschichte vermitteln dem Leser auch gleich sehr viele Hintergrundinformationen zur Vergangenheit und der möglichen Zukunft. Der Umgang der beiden ist geprägt von Liebe und Vertrauen und die Fragen ließen mich oft schmunzeln oder lachen. Michael ist hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, seinem Sohn immer die Wahrheit zu sagen und trotzdem persönlichen Fragen über die Liebe und Zukunft aus dem Weg zu gehen. Dieser Aspekt ist gut gelungen und lockert die Geschichte immer wieder auf. Wer selbst vorlaute, wissbegierige Kinder hat, weiss, was damit gemeint ist.

Die Gefühle von Michael, seinem Sohn und Elizabeth, genannt Libby, sind sehr differenziert und glaubhaft dargestellt. Der Grossteil des Romanes dreht sich um die Entstehung dieser Beziehung. Und doch hatte ich manchmal das Gefühl, dass die Handlung zu schnell voranschreitet, als ob kleine Teile gekürzt wurden. Manchmal hätte ich mir besonders bei den Nebenfiguren ein wenig mehr Tiefe gewünscht, denn die Gründe für einige von deren Entscheidungen wirken etwas sprunghaft. Die Thriller-Elemente, die in den ersten beiden Bänden noch vorhanden waren, fehlen hier fast gänzlich.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Michael, Robbie und Libby in der 3. Person Präsens erzählt. Deren Gedanken und Beweggründe werden dabei auch gleich mitgeliefert. Der Erzählstil ist flüssig, humor- und liebevoll. Kurz wird die Vorgeschichte der Zeitreise und des Todes der Mama von Robbie angeschnitten, sodass es nicht unbedingt notwendig ist, die ersten beiden Teile der Serie zu lesen. Empfehlen würde ich es jedoch trotzdem. Auch dieser Roman ist in sich abgeschlossen. Das Ende ist leicht überraschend und wieder etwas zu kurz. Trotz der Gefahren im Schlussteil und den vielen Gefühlen, haben mich diese Szenen ausnahmsweise nicht zu Tränen gerührt


Figuren
Michael MacBain lebt mit seinem Sohn Robbie auf einer Farm und züchtet Weihnachtsbäume. Er konzentriert sich ausschließlich auf die Erziehung und das Geschäft. Der Liebe hat er abgeschworen, denn er hat schon zwei Mal die Frau, die er liebte, verloren. Die erste noch in der Vergangenheit und Robbies Mutter bei einem Autounfall einen Tag vor dessen Geburt. Noch eine Frau in sein Herz zu lassen, nur um sie dann wieder zu verlieren, würde er nicht überleben. Auch sonst lässt er außer seinen Sohn niemanden richtig in sein Leben, zu den anderen Zeitreisenden und deren Familien hat er nur eine lockere Verbindung. Als der 8-jährige Robbie ihm seinen Plan mit dem Haus und einer neuen Mutter erzählt, macht er sich zunächst keine Sorgen und glaubt auch nicht, dass sein Herz in Gefahr sein könnte. Doch als er Libby aus dem sinkenden Fahrzeug aus seinem Teich retten muss, ist er sich seiner Sache plötzlich nicht mehr so sicher.

Dr. Elizabeth Hart, genannt Libby, stammt aus einer Familie, die in fast jeder Generation eine Heilerin oder Frau mit besonderen Gaben hervorbrachte. Ihre Großmutter hat sie seit Kindsbeinen mit Geschichten dazu überhäuft. Ihre Mutter dagegen sträubte sich immer gegen diese Vorstellung und glaubte nicht an diesen Humbug. Libby hat bisher auch nicht wirklich an die Legenden geglaubt, bis zu dem Abend, als sie mit einer unerklärlichen Energie die Verletzungen der todkranken Frau heilte. Gleich darauf eilt sie in die Kinderabteilung zu den Komapatienten um festzustellen, dass dies keineswegs eine einmalige Sache ist und ignoriert werden kann. Die vielen Patienten im Spital rufen nach dieser Energie und ziehen unaufhörlich daran. Daher flieht Libby in einer Panikreaktion so weit wie möglich, um an einem abgelegenen, kleinen Ort zur Ruhe zu kommen und über ihre Zukunft zu entscheiden.

Die anderen Zeitreisenden und auch der Druide Daar haben nur kleinere Nebenrollen. Schön zu sehen ist, wie die Familie von Greylen und Grace MacKeage wächst und gedeiht und wie sich der einstige Laird liebevoll um Frau und Kinder kümmert. Mittlerweile steht die Geburt der 7. Tochter kurz bevor, die laut Daars Voraussagen eine mächtige Zauberin wird.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch zeigt ein Liebespaar im Bett und im Hintergrund durch das Fenster die Sicht auf das Meer und grüne Küstenhänge. Wie bei allen bisherigen Covers dieser Serie steht der Hintergrund zwar für Schottland, nicht aber für den Ort der Geschichte, die weiten Wälder von Maine. Trotzdem vermittelt das Bild perfekt den Inhalt des Buches. Auf der Rückseite ist der Inhaltstext über dem gleichen Bild – jedoch gespiegelt – abgebildet.


Fazit
Die Liebesgeschichte und der Charme der Highlander ist perfekt getroffen und mit viel Humor umgesetzt. Es bleibt jedoch ein schaler Nachgeschmack, weil einige Stellen wie gekürzt anmuten und die Gefühle dadurch nicht gewohnt tief greifen. Ein kurzweiliges Lesevergnügen ist es trotzdem und die gesamte Serie bleibt empfehlenswert.


3 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Das Herz des Highlanders
Band 2: Mit der Liebe eines Highlanders

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo