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Das größte Abenteuer der Weltensucher ist eine Reise durch die Zeit. Doch den Lauf der Geschichte darf niemand verändern. Denn jeder Eingriff in unsere Vergangenheit findet sein Echo in der Gegenwart. So lautet das Gesetz des Chronos.

 

Das Gesetz des Chronos 

Autor: Thomas Thiemeyer
Verlag: Loewe Verlag
Erschienen: Juni 2013
ISBN: 978-3-7855-7050-0
Seitenzahl: 443 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Wir schreiben das Jahr 1895. Ein fürchterlicher Gewaltakt raubt der Menge den Atem. Eben noch verließ das Monarchenpaar Wilhelm der Zweite, Deutscher Kaiser und König von Preußen, nebst Gattin Kaiserin Auguste Viktoria von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg, beflügelt von Jubel und Applaus, das Neue Museum zu Berlin, um kurz darauf von gezielten Schüssen niedergestreckt zu werden. Ein Attentat, das viele ungeschehen machen wollten, ließe sich die Zeit doch nur zurückdrehen. Dies bliebe allein Carl Friedrich von Humboldt vorbehalten, der jedoch einen Teufel tun wird, aktiv in die Geschicke der Menschheitsgeschichte einzugreifen. Als sein geheimnisumwobenes Projekt Zeitreise an die Öffentlichkeit gerät, zieht er große Aufmerksamkeit auf sich. Widersacher des Kaisers wollen schließlich auch dem findigen Wissenschaftler an den Kragen. Eine Zeitmaschine ist Gefahr und Möglichkeit zugleich. Können sich Humboldt, Eliza, Oskar, Charlotte und Wilma den machthungrigen Mitgliedern der Freimaurerloge Flamme und Stein sowie dem skrupellosen Unterweltboss Behringer erwehren? Die Luft wird dünn im Wandel der Zeit …

Zwischen Verschwörung und Verfolgungsjagden, Historie und Fiktion, gelingt es dem Autor erneut, die beliebten Abenteurer in Aktion zu setzen und die Leserschaft voller Neugier und Erwartungen ans Geschehen zu fesseln.


Stil und Sprache
Zum fünften und voraussichtlich letzten Mal gewährt Thomas Thiemeyer spannende Einblicke in die „Chroniken der Weltensucher“. Nach spektakulären Erlebnissen an entlegenen, teils exotischen, Schauplätzen, in luftigen Höhen, unter dem Meeresspiegel und tief unter der Erde, liegt der Fokus rund um „Das Gesetz des Chronos“ einzig auf Berlin, der Heimatstadt des Wissenschaftlers Carl Friedrich von Humboldt. Die Ereignisse knüpfen an den Abschluss des Vorbandes an und greifen das Attentat auf das Deutsche Kaiserpaar erneut auf. Die weiteren Ereignisse gliedern sich in drei Abschnitte, die in insgesamt fünfzig Kapiteln zuzüglich Pro- und Epilog aus wechselnden Perspektiven in dritter Person Singular dargelegt werden. Obwohl auf einen Ort begrenzt, gestalten sich die Vorkommnisse keineswegs minder aufregend. Schon der Prolog zieht die Leser mit Dramaturgie und Dynamik in seinen Bann. Folgende Handlungen und Gedanken, insbesondere der liebgewonnenen Charaktere Humboldt, Eliza, Oskar, Charlotte und Kiwidame Wilma, fesseln abwechslungsreich ans Geschehen, lassen bangen und hoffen. In einfacher Sprache, dennoch farbenfroh und lebendig, beweist der Autor erneut große Erzählkunst. Zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft hält er einige Geheimnisse und Überraschungen bereit. Es ist immer wieder unterhaltsam und zu keiner Zeit langweilig, Freud und Leid mit den Hauptfiguren zu teilen. Schade, dass es damit nun vorbei sein soll.


Figuren
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen wie gewohnt Carl Friedrich Donhauser alias Humboldt, Haushälterin und Lebensgefährtin Eliza Molina, Nichte Charlotte Riethmüller, der ehemalige Straßenjunge und Sohn Oskar Wegener und nicht zuletzt die pfiffige Wilma samt ihrem Linguaphon. Der Geist eines Wissenschaftlers ruht bekanntlich nie, so hat auch Humboldt seit Monaten insgeheim ein neues Projekt verfolgt, das nun sein wahres Potenzial entwickelt. Unerschrocken und wissbegierig stürzt sich die gesamte Truppe in eine Reise durch Raum und Zeit. Dass dies nicht ohne Folgen bleibt, wusste schon Chronos, in der griechischen Mythologie der Gott der Zeit. Viel gefährlicher scheinen aber plötzlich auftauchende Gegner des Forschers aus Fleisch und Blut. Während Humboldt von Pfefferkorn, Tesla und seinem mechanischem Mann, Roboter Heron, Unterstützung erwarten kann, trachten ihm gleich sieben mächtige und einflussreiche Köpfe der Regierung, vereint in der Freimaurerloge Flamme und Stein, und der gefürchtete Unterweltboss Behringer nach dem Leben. Bei allen Risiken und Gefahren gibt es sogar Verluste zu betrauern. Alles in allem wachsen die Hauptfiguren mit den Aufgaben und teils sogar über sich selbst hinaus. Die kleine Wilma kam als inoffizieller Stern der Reihe dieses Mal vielleicht etwas zu kurz, umso heller konnte sie jedoch in ihren wenigen Auftritten glänzen.

Thomas Thiemeyer entwickelt nicht nur bekannte Figuren konstant weiter, er stellt ihnen auch immer wieder würdige Gegner gegenüber, die sie stets aufs Neue fordern. Einmal ins Herz geschlossen, mag man ihnen nun alles Gute wünschen und hofft dennoch insgeheim auf ein mögliches Wiedersehen.


Aufmachung des Buches
Das Finale der „Chroniken der Weltensucher“ erscheint in gebundener Form mit Lesebändchen im Loewe Verlag. Das beliebte Reihenlayout setzt sich auch für „Das Gesetz des Chronos“ fort: Der dunkelblaue Einband mit silbernem Prägedruck ist umgeben von einem liebevoll gestalteten Schutzumschlag, der mit seinen Steampunk-Elementen hervorragend zum Romaninhalt passt. Das zentrale Highlight der Aufmachung ist einmal mehr die hochglänzende Innenmotiv-Illustration des Umschlags von Thomas Thiemeyer höchstpersönlich, die die unbestrittenen Helden, Humboldt, Eliza, Charlotte, Oskar und natürlich Wilma, zeigt. Als Vor- und Nachsatzpapier schmückt den Titel jeweils eine Karte der Umgebung Berlins aus Meyers Konversationslexikon (1895 – 90). Rückseite und Innenklappen halten Informationen zu Romaninhalt und Autor bereit. Die obligatorische Encyclopedia Humboldtica rundet die Lektüre mit Details und Hintergründen zur Erzählung ab. Ein rundum gelungenes Werk!


Fazit
Thomas Thiemeyer schließt die „Chroniken der Weltensucher“ spannend, actionreich und emotional. „Das Gesetz des Chronos“ ist mithin die wohl folgenschwerste Mission der munteren Abenteurer rund um Carl Friedrich von Humboldt. Die Leser haben teil an einem gefährlichen Drahtseilakt zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ein spektakulärer Abschluss einer wunderbaren Reihe für jung und alt.


5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Die Stadt der Regenfresser
Band 2: Der Palast des Poseidon
Band 3: Der gläserne Fluch
Band 4: Der Atem des Teufels

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