Smaller Default Larger

„Ich musste sofort verschwinden.
Durfte keine Sekunde verlieren.
Musste ins nächste Flugzeug steigen
und abhauen, bevor Alex die
Wahrheit über mich herausfand.“

Lila liebt Alex, seit sie denken kann. Doch ein Geheimnis steht zwischen ihnen. Ein Geheimnis, das Lila in höchste Gefahr bringen kann, falls Alex davon erfährt. Auch wenn es Lila das Herz zerreißt, ihr bleibt nur die Flucht …

 

Ein Herzschlag danach 

Originaltitel: Hunting Lila
Autor: Sarah Alderson
Übersetzer: Karlheinz Dürr
Verlag: Ravensburger Buchverlag
Erschienen: 01.12.2012
ISBN: 978-3473400850
Seitenzahl: 349 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Lila beherrscht Telekinese. Nur mit der Kraft ihrer Gedanken kann sie Dinge bewegen. Als sie eines Tages in London überfallen wird, schaltet sich automatisch ihre Gabe ein. Fast hätte sie die Jungen, die sie überfallen wollten, verletzt, so dass Lila sich schwört, ihre Kraft nicht mehr einzusetzen. Sie erträgt den Gedanken an den Vorfall nicht und setzt sich in den nächsten Flieger nach L.A. um ihren Bruder und seinen besten Freund zu besuchen. Die beiden sind Teil einer Einheit der Recon Marines und auffällig vage, was ihre Arbeit angeht. Lila merkt, dass ihr was verheimlicht wird und als sie langsam die Wahrheit enthüllt, erkennt sie, dass es noch nie von größerer Bedeutung war, ihr eigenes Geheimnis zu hüten …

Eine sehr interessante Idee mit einem guten Grundkonzept. Nur leider hapert es an der Umsetzung. Die Protagonistin weckt keine Sympathie und die restlichen Figuren können auch nicht überzeugen.


Stil und Sprache
Das Jugendbuch ist aus der Sicht Lilas in der dritten Person geschrieben. Ohne lange Erklärungen befindet sich der Leser mitten im Überfall auf Lila. Damit geht das Buch spannend los, wobei es seinen Reiz verliert, je länger man sich in Lilas Kopf befindet. Lila ist siebzehn, doch ihre Gedanken und ihre Naivität lassen sie viel jünger erscheinen. Sie ist seit Ewigkeiten in Alex verliebt und ihre Gedanken kreisen ständig um ihn:

„Bald würde ich abreisen müssen und es wirkte nicht so, als würde ich in absehbarer Zeit zurückkommen dürfen. Also hatte Rachel jede Menge Zeit, ihre manikürten Klauen in Alex zu krallen. Das wär’s dann. Mein Leben wäre zu Ende.“ (S.133)

Nachdem man fast das ganze Buch über so etwas gelesen hat, kann man die eigentliche Handlung gar nicht wirklich genießen, geschweige denn mit der Protagonistin sympathisieren. Dabei ist die Handlung interessant aufgebaut und einige der Wendungen kommen wirklich überraschend.
Stilistisch gesehen sind kurze Sätze charakteristisch für die Autorin. Die Sprache ist typisch jugendlich und locker, so dass man ihr gut folgen kann.
Insgesamt ist das Buch jedoch nicht in der Lage zu fesseln. Lilas Gabe rückt erst spät wieder im Fokus und da die Figuren den Leser nicht berühren, verspürt man auch nicht den Drang das Buch weiterlesen zu müssen.


Figuren
Lila ist, wie eigentlich auch die anderen Figuren, ziemlich eindimensional. Man hat nicht das Gefühl, dass diese Personen tatsächlich real existieren könnten. Lila ist ständig mit Alex beschäftigt und springt, was ihn betrifft, zu vorschnellen Schlussfolgerungen, von deren Richtigkeit sie dann überzeugt ist. Beispielsweise redet ihr Bruder von Alex‘ Wohnung und nennt diese eine „Junggesellenbude“. Und Lila fängt panisch an darüber nachzudenken, wie viele Mädchen er wohl bereits in seiner Wohnung hatte. Außerdem denkt sie auf Basis ein paar harmloser Sätze, dass Rachel und Alex miteinander ausgehen, was der Leser nicht nachvollziehen kann.
Es fällt schwer, eine Verbindung mit Lila aufzubauen, weil man sie im Laufe des Buches einfach nur mal schütteln möchte. Sie ist unsicher und verhält sich die meiste Zeit eher wie ein viel jüngeres Mädchen.
Die anderen Figuren sind leider auch nicht vielschichtiger.


Aufmachung des Buches
Bei dem Buch handelt es sich um eine Klappenbroschur. Auf einem hellblauen Hintergrund sieht man ein Mädchen, das dem  Betrachter den Rücken zugewandt hat und deren lange braune Haare im Wind zu wehen scheinen. Die obere Hälfte wird von einer Art weißem Wirbel eingenommen, auf dem auch in blauen Buchstaben der Titel prangt. Das Cover ist insgesamt sehr einfach gehalten und nicht als aussagekräftig zu bezeichnen. Verglichen zu den eindrucksvollen Covern der Jugendbücher heutzutage schafft es dieses nicht, die Blicke auf sich zu ziehen.


Fazit
Die übernatürlichen Elemente wecken Erwartungen an das Buch, die dieses leider nicht erfüllen kann. „Ein Herzschlag danach“ wird zu sehr von den Gedanken der Protagonistin dominiert, die der Leser leider nicht nachvollziehen kann. Lilas Kräfte und die Wendung gegen Ende des Buches schaffen es daher nicht mehr, das Interesse des Lesers an den nächsten Band zu wecken.


2 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo