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Vampire, Gestaltwandler, Hexen, Magier – seit ewigen Zeiten leben die sogenannten "Anderen" unerkannt in unserer Mitte. Und seit ewigen Zeiten stehen sich die Mächte des Lichts und die Mächte der Finsternis unversöhnlich gegenüber, zurückgehalten nur durch einen vor vielen Jahren geschlossenen Waffenstillstand. Doch mit dem Auftauchen eines rätselhaften "Propheten" droht dieses Gleichgewicht zu kippen und ein Krieg zwischen den Mächten auszubrechen. Und nur Anton Gorodezki kann das verhindern ...

Der Millionen-Bestseller aus Russland: In "Wächter des Morgen" erzählt Kultautor Sergej Lukianenko die atemberaubende Geschichte weiter, die mit "Wächter der Nacht" begann.

 

Waechter des Morgen 

Originaltitel: Новый дозор
Autor: Sergej Lukianenko
Übersetzer: Christiane Pöhlmann
Verlag: Heyne
Erschienen: 10.12.2012
ISBN: 978-3-453-31411-5
Seitenzahl: 464 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Gute 4,5 Jahre nach Erscheinen des letzten Wächter-Romans in Deutschland können sich Fans der Reihe mit "Wächter des Morgen" auf einen weiteren Band aus dem grandiosen Universum Sergej Lukianenkos freuen. Wer die Befürchtung hegt, dass diese Fortsetzung lediglich dem Erfolg geschuldet ist, kann an dieser Stelle beruhigt werden: Der Autor führt die Reihe konsequent fort und erfüllt die hohen Erwartungen auf ganzer Linie. Hier fließen Handlungsstränge zusammen, die bereits in den ersten Bänden ihren Anfang genommen haben, und ergeben so ein großes Ganzes, das fasziniert und begeistert.

Ansonsten kann an dieser Stelle nicht viel mehr zum Inhalt angemerkt werden, als der Buchrückseite schon zu entnehmen ist, um der Geschichte nicht zu viel vorweg zu nehmen: Anton Gorodezki trifft auf einen Jungen, der die Veranlagung zu einem Propheten hat. Doch mit diesem jungen Propheten taucht noch jemand – oder etwas – anderes auf. Der "Tiger". Dieser will den Jungen töten, bevor er seine Hauptprophezeiung von sich geben kann. Nur warum? Und kann Anton den Jungen retten?


Stil und Sprache
Schon im Prolog der ersten von drei enthaltenen Geschichten trifft der Leser auf einen alten Bekannten: Anton Gorodezki, der das gesamte Buch über im Mittelpunkt steht und aus dessen Sicht in erster Person das Geschehen unmittelbar geschildert wird. Lediglich der Prolog einer jeden Geschichte ist in der dritten Person verfasst worden.
Der unmittelbare Einstieg wirft direkt Fragen auf und lässt eine Intrige vermuten. Nicht gerade verwunderlich, denn die Welt der Wächter scheint aus Intrigen und wohl kalkulierten Handlungen zu bestehen, auch wenn Sinn und Zweck des Ganzen teilweise erst Tage, Wochen, gar Jahre später ersichtlich wird. Dieses Spiel zwischen den hohen Anderen der beiden Moskauer Wachen ist immer wieder ein Vergnügen. Jede Handlung muss hinterfragt, jedes Zugeständnis in Zweifel gezogen werden. Hier geschieht nichts ohne Grund und schon gar nicht ohne Hintergedanken. Mit dem Auftauchen des "Tigers" stehen allerdings sowohl Lichte als auch Dunkle vor einem Rätsel, das zu ergründen nicht nur interessant, sondern auch spannend zu lesen ist. Auch wenn die drei enthaltenen Geschichten für sich genommen rund und auf eine gewisse Weise auch abgeschlossen sind, erstreckt sich dieser Haupttenor über das gesamte Buch und fügt die Puzzleteile der einzelnen Geschichten zusammen.

Sergej Lukianenko bedient sich wohl gewählter Worte und eines feinen Stils, der herrlich zu lesen ist. Er hat etwas philosophisches, ist dabei aber nicht hochtrabend oder liegt gar schwer auf der Zunge, sondern ist vielmehr schnörkellos-glatt, dabei eingängig und bildreich. Trotz des teilweise hohen Anspruchs lässt sich der Text flüssig lesen und die Geschichte geht tempo- und wortreich voran. Dialoge tragen dabei ebenso zum Fortgang der Geschichte bei wie die Gedanken Antons, die sich nicht selten über mehrere Seiten erstrecken, dabei aber interessant zu verfolgen sind. Alles strebt auf den Höhepunkt zu, der mit überraschenden Wendungen aufwartet, dabei rund und stimmig ist. Und vielleicht auch Potential auf mehr aus Lukianenkos Welt der Anderen bereit hält ...


Figuren
Die Wiedersehensfreude ist groß, denn im fünften Band der Wächer-Reihe trifft der Leser auf viele bereits ins Herz geschlossene Figuren, aber natürlich auch weniger sympathische Kandidaten. Das Hauptaugenmerk liegt auf Anton Gorodezki, der – trotzdem er inzwischen ein Hoher ist – immer noch viel zu lernen hat. Ihm zur Seite steht dabei seine Frau, die die Wache zu Gunsten ihrer Familie – und zum Bedauern Gesers – verlassen hat. Geser arbeitet derweil wieder fleißig an seinen eigenen Ränkespielen, die zu durchschauen schon arg schwer bis unmöglich sind, aber eben auch den Reiz der Reihe ausmachen. Sebulon, der der Tagwache vorsteht, steht ihm da natürlich in Nichts nach, spielt in diesem Band jedoch nur eine untergeordnete Rolle. Dafür nimmt der "Tiger" viel Raum ein, wenn auch vordergründig in Geschichten und Spekulationen, während seine persönlichen Auftritte eher kurz, dafür aber umso interessanter ausfallen.

Diese und weitere Figuren überzeugen mit einer bestechend authentischen Ausarbeitung. Man mag kaum glauben, dass sie nicht auch außerhalb der Romane Russland (un)sicher machen ...


Aufmachung des Buches
Der Heyne-Verlag ist sowohl der Gestaltung der Taschenbücher mit Klappe als auch der Wahl der Titel treu geblieben, sodass sich der fünfte Band nahtlos in die Reihe einfügt und der Wiedererkennungswert gesichert ist. Verarbeitung und Papierqualität sind einwandfrei, sodass ungetrübtem Lesegenuss nichts im Wege steht.


Fazit
Eine durchweg gelungene Fortsetzung dieser grandiosen Reihe! Sergej Lukianenko beweist, dass ihm auch beim fünften Band noch lange nicht die Puste ausgeht und das Wächter-Universum noch einiges zu bieten hat.


5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Wächter der Nacht
Band 2: Wächter des Tages
Band 3: Wächter des Zwielichts
Band 4: Wächter der Ewigkeit

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