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Bei einem Flugzeugabsturz über Maine gibt es nur zwei Überlebende: die schöne Wissenschaftlerin Grace Sutter und den umwerfend charmanten Greylen MacKeage. Doch Greylen verbirgt ein unglaubliches Geheimnis: Er stammt aus dem 12. Jahrhundert – und ist auf der Suche nach seiner wahren Liebe durch die Zeit gereist! In der eisigen Wildnis lodert zwischen den beiden bald eine ungezügelte Leidenschaft. Und Greylen ist fest entschlossen, das Herz seiner Geliebten zu erobern ...

 

Das Herz des Highlanders 

Originaltitel: Charming the Highlander
Autor: Janet Chapman
Übersetzer: Sabine Beckmann
Verlag: Blanvalet
Erschienen: März 2007
ISBN: 978-3-442-36507-4
Seitenzahl: 416 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Grace Sutter muss den letzten Willen ihrer Schwester erfüllen – Marys Kind dem Vater bringen, der in ihrer Heimatstadt lebt, ohne etwas vom Kind oder dem Tod seiner Geliebten zu wissen. Doch auf dem Weg dorthin stürzt das Kleinflugzeug ab und nur Grace, das Baby und Greylen MacKeage überleben die Katastrophe. Die Absturzstelle liegt jedoch mitten an einem Berghang im Nirgendwo und die tiefen Temperaturen und der Eisregen bringen Grace schon bald an ihre Grenzen. Greylen, ein Zeitreisender aus dem 12. Jahrhundert, ist von Beginn weg fasziniert von dieser wunderschönen, willensstarken Frau und die einzige Möglichkeit, sie zu retten, ist eine geschützte Eishöhle zu graben und mit dem Kind zusammen Hilfe zu holen ...

Ich liebe Zeitreise-Geschichten und dieser Band hat mich begeistert. Janet Chapman ist es gelungen, den rauen Charakter aus vergangenen Zeiten in die heutige Zivilisation zu transportieren und eine fantastische Liebesgeschichte über Raum und Zeit zu erzählen.


Stil und Sprache
Der Prolog über die Vergangenheit aus dem 12. Jahrhundert zeigt dem Leser schnell die Gründe für die Zeitreise auf. Der Magier Pendäär, in der Gegenwart nennt er sich Daar, wollte eigentlich nur den Laird der MacKeages in die Zukunft befördern. Ein Überfall und das Schicksal machten ihm jedoch einen Strich durch die Rechnung, sodass auch Krieger des feindlichen Clans und drei MacKeages samt Pferden in die heutige Zeit katapultiert wurden. Die eigentliche Geschichte beginnt vier Jahre später und die einstigen schottischen Barbaren haben eine erstaunliche Anpassung durchgemacht. Hier ist auch mein einziger Kritikpunkt. Manchmal ist gerade dieser Aspekt etwas zu stark und unglaubwürdig, denn in so einer kurzen Zeit die Sprache, Umgangsformen und das Wissen anzueignen, ein eigenes Wintersportzentrum mit Hotel und Gondelbahn auf die Beine zu stellen, ist doch etwas vermessen. Trotzdem sind die Charakter der Männer, ihre Verbundenheit zum Clanchef und ihre Einstellung Frauen gegenüber perfekt getroffen. Man merkt am Verhalten und der Sprache der Protagonisten sehr gut, dass sie aus einer anderen Zeit stammen.

Die Geschichte ist mit viel Gefühl geschrieben. Schon die Szenen des Verlustes von Mary sind sehr bewegend und die Trauer zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte. Doch auch die aufkeimenden Gefühle zwischen Grace und Greylen sind perfekt beschrieben, die Liebe ist gut spürbar und die prickelnde Erotik offen und mit Niveau eingefügt. Dazwischen gehen die Emotionen manchmal hoch her, wenn zum Beispiel Grace ihre Unabhängigkeit gegenüber den bestimmenden Männern und ihren Vorschriften durchsetzt oder alte Fehden bis in die heutige Zeit überdauern. Spannung kommt auf, als Grace aufgrund ihres Berufes ins Visier von skrupellosen Kopfgeldjägern gerät und entführt wird.

Der Abschluss bildet ein Epilog, der die Ereignisse rund 8 Jahre später kurz aufzeigt.


Figuren
Greylen MacKeage ist ein Laird aus dem 12. Jahrhundert, der von einem Magier durch die Zeit geschleudert wurde, um die Frau kennen zu lernen, die seine Seelengefährtin ist. Noch immer führt er seinen Clan, der mittlerweile nur noch aus ihm und drei weiteren Mitgliedern besteht, und ist fest entschlossen, alle Schwierigkeiten der Zukunft zu meistern. Seine Ansichten und sein Verhalten pendeln dabei zwischen Vergangenheit und Gegenwart, was ihn äußerst sympathisch und authentisch macht. Erst als er Grace begegnet und seine Gefühle erwachen, beginnt er, einen Sinn in seiner Zeitreise zu sehen. Daher bemüht er sich, Grace und ihre unabhängige Art zu verstehen und zu akzeptieren. Dass dies für ihn nicht immer einfach ist, versteht sich von selbst.

Grace Sutter hat nicht nur ihre Schwester verloren, sondern auch die Verantwortung für deren Sohn übernommen. Sie musste Mary versprechen, das Baby dem Vater zu bringen. Doch kann sie ihm das Kind anvertrauen, da er doch behauptet, aus dem 12. Jahrhundert zu stammen? Grace ist hin und her gerissen und mit jedem Tag, der vergeht, nimmt das Baby einen immer größeren Platz in ihrem Herzen ein. Grace hat sich Urlaub genommen und ist auf dem Weg in ihre Heimatstadt, als das Kleinflugzeug abstürzt. Seltsamerweise vertraut sie Greylen von Beginn weg und legt ihr Schicksal und das des Babys in seine Hände. Die Gefühle, die sie danach völlig überrollen, kann sie im Moment gar nicht gebrauchen, doch seit dem Absturz ist eine Verbindung entstanden, die immer stärker wird und der sie sich nicht entziehen kann.

Mit Greylen zusammen sind drei Clanmitglieder durch die Zeit gereist und ein Krieger aus dem verfeindeten Clan hat mit ihnen überlebt. Alle vier haben differenziert ausgearbeitete Charaktere und akzeptieren ihr Schicksal und die heutige Zivilisation mehr oder weniger. Der Magier Daar hält die Fäden in der Hand und kennt sowohl die Vergangenheit als auch die Zukunft. Über ihn und seine Macht weiß man bisher noch sehr wenig und ich hoffe, dass er in den folgenden Bänden mehr von sich preis gibt.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist mit verschiedenen Covers auch als Sonderausgabe erschienen. Erhältlich ist jedoch nur noch das eingefügte Cover mit den beiden Hauptprotagonisten in einer eindeutigen Umarmung. Die kräftigen Farben sind sehr schön anzusehen und der Schild und das Schwert verweisen auf die Krieger aus der Vergangenheit.


Fazit
Eine wunderbare Lovestory mit starken Persönlichkeiten, die den Charme und die Zugehörigkeit aus der Vergangenheit in die heutige Zivilisation mitbringen. Es wurde viel Herzschmerz aber auch Humor, Glücksgefühle und etwas Spannung in eine tolle Geschichte verpackt.


4 5 Sterne


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