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Heute ein liebender Familienvater. Gestern ein Mörder. Und morgen?
Dein Mann liebt dich. Eure Kinder. Er ist erfolgreich, und ihr habt ein schönes Leben. Doch eine Nachricht verändert alles. Ein alter Freund glaubt, dass dein Mann ihm noch etwas schuldet. Und das fordert er jetzt ein. Weil du ihn liebst, gehst du mit ihm auf diese tödliche Mission. Doch wer ist der Mann an deiner Seite?

 

Die Rache des Chamaeleons 

Originaltitel: Möt mig i Estepona
Autor: Åke Edwardson
Übersetzer: Angelika Kutsch
Verlag: Ullstein
Erschienen: 15. Februar 2013
ISBN: 978-3-550-08022-7
Seitenzahl: 256 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Peter ist zufrieden mit seinem Leben. Er hat einen guten Job, eine Frau, die er liebt und zwei reizende Töchter. Eines Tages wird sein Leben auf den Kopf gestellt, als seine Vergangenheit ihn einholt und er einsehen muss, dass es kein Zurück gibt. Peter muss eine Hürde überwinden, von der er gehofft hatte, dass diese niemals auftreten würde. Er weiß nicht, ob danach alles noch so sein wird wie bisher, aber er weiß, dass sich alles ändern wird, wenn er nicht tut, was von ihm verlangt wird. Wird seine Frau zu ihm stehen, wenn sie erfährt, dass ihr Mann nicht der ist, für den sie ihn hält?

Jeder hat die ein oder andere Jugendsünde im Keller. Bei manchen wiegen diese jedoch schwerer als bei anderen, wie hier bei Peter. Der Autor spielt mit Gegenwart und Zukunft, mit Schuld und Unschuld, und bringt den Leser oft an seine Grenzen, was Glauben und Verstehen angeht.


Stil und Sprache
Åke Edwardson lässt diese Geschichte aus der beobachtenden Perspektive erzählen. Dadurch kommt es hier zu einer gewissen Unnahbarkeit, es fällt recht schwer, ins Geschehen hinein zu finden. Überhaupt ist es recht schwer zu greifen. Es werden ziemlich viele Dialoge geführt, bei denen der Leser bei mangelnder Konzentration sehr schnell den Überblick verliert. Da meist nur anfangs explizit angegeben wird, wer gerade spricht, muss im weiteren Verlauf immer genauestens darauf geachtet werden, wer sich äußert, um zu verstehen, worum es geht. Zudem wechselt der Autor sehr oft zwischen Gegenwart und Vergangenheit, was nicht gekennzeichnet wird. Wenn man Glück hat wird im jeweiligen Absatz irgendwann erwähnt, dass es sich um eine frühere Begebenheit handelt. Manchmal jedoch ist unklar, wann sich das Erlebnis zugetragen hat. Somit bleibt man zunächst verwirrt zurück und muss den ein oder anderen Absatz noch einmal lesen, wodurch der Lesefluss des Öfteren unterbrochen wird.

Gleichwohl ist der Autor durchaus in der Lage, eine gewisse Spannung zu erzeugen. Diese ist nicht auf den ersten Blick sichtbar. Hier ist es mehr der Fall, dass man zwischen den Zeilen lesen muss. Dann jedoch wird einem mehr als unbehaglich zumute, wenn man sich vorstellt, selber in einer solchen Situation zu sein. Die Geschichte zeichnet sich nicht durch Brutalität aus, wenn auch ein paar solcher Passagen vorhanden sind, es ist die innere Unruhe des Protagonisten, die sich auf den Leser überträgt und dem Geschehen dadurch Spannung einhaucht.

Durch ständige Wendungen und mehr als eine Überraschung hält Åke Edwardson auch diejenigen Leser bei der Stange, die auf Grund des vorliegenden Stils schon aufgegeben hätten. Wenn das Ende auch teilweise offen bleibt, erhält man dennoch genügend Antworten auf Fragen, die sich während des Lesens stellen.


Figuren
Eine große Ausarbeitung der Figuren findet hier nicht statt. Von Peter erfährt man zunächst lediglich, dass er ein liebender Familienvater ist und dass ihm seine Arbeit Spaß macht. Über seine Vergangenheit wird im Laufe der Geschichte ziemlich viel gesagt, es ist allerdings nie wirklich klar, was davon der Wahrheit entspricht. Dadurch ist es nicht möglich eine tatsächliche Bindung zu ihm aufzubauen oder Sympathien zu vergeben.

Mit den anderen Charakteren verhält es sich ähnlich. Meist wird nur das Äußere beschrieben, innere Werte und Charaktereigenschaften ergeben sich ausschließlich aus ihren Handlungsweisen. Denn dem Gesagten darf hier nicht immer die höchste Priorität gegeben werden, da scheinbar jeder jeden anders darstellt. Emotionale Bindungen gibt es dadurch überhaupt nicht, was das Gefühl der Unnahbarkeit, welches bereits durch den Schreibstil auftritt, noch verstärkt.


Aufmachung des Buches
„Die Rache des Chamäleons“ ist im Ullstein-Verlag als Hardcover-Ausgabe mit Schutzumschlag erschienen. Darauf ist eine Winterlandschaft zu sehen, in deren vorderem Bereich sich ein See mit roten Farbklecksen befindet. Ob es sich dabei um Blüten, was im Winter ungewöhnlich ist, oder um Blut handelt, ist nicht eindeutig zu bestimmen. Im Hintergrund sieht man eine Brücke und einige Bäume, deren Äste sich unter der Last des Schnees biegen. An sich strahlt das Cover eine gewisse Ruhe aus. Dennoch birgt es auch eine Unruhe, als wenn sich unter der Oberfläche des Sees etwas befindet, das lange verborgen blieb und sich nun einen Weg ins Freie bahnen will. Ähnlich wie bei Peter in der Geschichte, wodurch die Brücke vom Cover zum Inhalt geschlagen wird, was gut gelungen ist. 


Fazit
Wer die Reihe rund um Erik Winter von Åke Edwardson kennt, wird schnell merken, dass „Die Rache des Chamäleons“ ganz anders ist. Zeitweise ist man sich nicht einmal sicher, dass es sich hier um ein- und denselben Autor handelt. Trotz dessen, dass der Stil gewöhnungsbedürftig ist, spürt man das Potential, welches sich unter dem Äußeren verbirgt. Das Werk hat also durchaus eine Chance verdient.

3 5 Sterne


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