Smaller Default Larger

Die Jungen sind aus dem Haus entkommen. Doch sie sind auf der INSEL gefangen. Die Clans in den Höhlen misstrauen ihnen und bedrohen sie. Alle überwachen einander. Doch einer will auf den Kontinent und die Wahrheit über seine Herkunft erfahren: MÉTO

Aufrüttelnd, düster und gnadenlos – Band 2 der Bestseller-Trilogie aus Frankreich

 

Meto Die Insel 

Originaltitel: MÉTO – L´île
Autor: Yves Grevet
Übersetzer: Stephanie Singh
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag
Erschienen: Oktober 2012
ISBN: 978-3-423-62515-9
Seitenzahl: 209 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Gemeinsam gelingt einem Teil der Jungen der Ausbruch aus dem Haus, doch Freiheit sieht anders aus. Ihr Empfang bei den sogenannten abgeschnittenen Ohren fällt weit weniger freundlich aus als erwartet. Auch hier herrschen klar definierte Hierarchien und bekannte Rituale finden ihre Fortführung. Ebenso wie im Haus ist auch in den unterirdischen Höhlen Gewalt und Willkür an der Tagesordnung. Die Mitglieder der Gemeinschaft sind in unterschiedliche Clans aufgeteilt und verrichten ihren Fähigkeiten entsprechend wichtige Aufgaben für die Allgemeinheit. Die Flüchtlinge von einst treten den Neuankömmlingen mit unverhohlenem Misstrauen gegenüber. Zunächst müssen Méto und seine Freunde diverse Prüfungen durchlaufen, Arbeitspflichten ableisten und Einsätze bei den verschiedenen Stammesgruppen bestehen. Währenddessen kommen nicht nur Informationen über das Inselleben, sondern sogar darüber hinaus vom Kontinent ans Tageslicht. Das Leben birgt weiterhin Gefahren, denn nicht jeder ist der kleinen Gruppe wohlgesonnen. Méto beschließt, alsbald die Insel zu verlassen. Doch bis dahin haben er und seine Freunde noch einen weiten Weg vor sich, der mit allerhand Stolpersteinen gespickt ist …

Die Lage bleibt für den jungen Rebellen bedrückend und nahezu aussichtlos, dennoch lebt die Geschichte von einer soghaften Eigendynamik. Der Autor knüpft unvermittelt an bisheriges Geschehen an, weshalb Kenntnisse über „Das Haus“ zwingend Voraussetzung für die Lektüre dieses Buches sind.


Stil und Sprache
Nach dem beeindruckenden Auftakt der Trilogie um den mutigen „MÉTO“ und einem bösen Cliffhanger zum Abschluss des Vorbandes, „Das Haus“, sind die Erwartungen an Yves Grevet groß, eine ebenso überzeugende Fortsetzung der Ereignisse zu liefern. Die Handlung nimmt nahtlos ihren Lauf. Mit der Flucht aus dem Haus erhofften sich die Kinder rund um Méto die große Wende in ihrem Leben. Tatsächlich gelangen sie jedoch vom Regen in die Traufe. „Die Insel“ und ihre Bewohner sind ihnen gegenüber weder aufgeschlossen noch entgegenkommend. Auch außerhalb des beängstigenden Gefängnisses im Vulkan herrschen klare Regeln. Ein Zuwiderhandeln führt nicht minder harte Strafen mit sich. Nur zwölf der Flüchtlinge findet nach dem Aufstand wieder zusammen, erneut konfrontiert mit harschen Befehlen, Brutalität und Willkür.
Zehn neue Kapitel, dargestellt in erster Person Singular aus Sicht der Hauptfigur im Präsens, beschreiben gewohnt abgeklärt und kurzum auf den Punkt gebracht Umfeld, Umstände und Atmosphäre. Die Sprache ist im Sinne der Zielgruppe ab zwölf Jahren einfach gehalten, noch dazu schnörkellos und sehr direkt. Angst und Hoffnung gehen auch dieses Mal in der Geschichte Hand in Hand. Das melancholische Flair der Erzählung springt auf den Leser über und gemeinsam mit den Charakteren wird über Hintergründe und Zusammenhänge von Begebenheiten und Vorkommnissen spekuliert. Das Spannungsniveau ist konstant hoch, doch die endgültige Klärung sämtlicher Fragen erfolgt erst im Abschlussband, „Die Welt“.


Figuren
Der Titelheld der Trilogie ist der wagemutige und intelligente Méto. In seinen jungen Jahren ist er sehr weitsichtig und nicht gewillt, die Dinge einfach so hinzunehmen, wie sie um ihn herum gang und gäbe sind. Métos aufgeweckte und vorausschauende Art wirkt ansteckend auf die anderen Jungen und sogar auf die Leserschaft. Alle Hoffnung, aber auch große Verantwortung lastet auf seinen Schultern. Métos Neugier, die Bewandtnis der Gefangenschaft zu ergründen, ist groß, ebenso seine Risikobereitschaft. Freundschaft hat für den Jugendlichen fundamentale Bedeutung. Seine Loyalität bleibt Marcus und Claudius gegenüber ungebrochen. Selbst seine Versprechen an Remus und den kleinen Decimus im Haus sind nicht vergessen. Mit seinem sympathischen, stets hilfsbereiten Auftreten, findet er auch in der neuen Gemeinschaft schnell Verbündete für seine ausgeklügelten Pläne. Dennoch ist nie vorherzusehen, wer Freund und wer Feind ist. Yves Grevet führt in dieser Hinsicht Hauptfigur und Leser bisweilen an der Nase herum. Neben alten Bekannten betreten auch neue, wahrlich interessante Charaktere die Bühne. Durch sie gelangt Méto an Informationen über die monströsen Soldaten, die Cäsaren und sogar über die Menschen außerhalb von Jovis Refugium.

Der Autor hebt erneut autoritäres Verhalten und Machtgier hervor, lässt die Figuren einige Male heftig aneinandergeraten, setzt an anderer Stelle aber auch auf Vertrauen und Zusammenhalt. Eine interessante Mischung aus Vorzügen und Abgründen der Menschheit.


Aufmachung des Buches
„MÉTO – Die Insel“ erscheint analog zum Vorband als deutsche Erstausgabe in der Reihe Hanser im Deutschen Taschenbuch Verlag. Die Trilogie fällt durch eine sehr markante Optik auf. Das Motiv des Hardcovers zeigt Méto und weitere Figuren der Geschichte. Sein Namenszug im Titel und seine Gestalt sind bunt und hochglänzend, ansonsten ist die Illustration matt und farblich nahezu unscheinbar. Schnitt, Vor- und Nachsatzpapier sind tiefschwarz. Als Extra sind vorne wie hinten im Buch weitere Illustrationen sowie Karten der Insel enthalten. Der Leser hat genau vor Augen, wo sich die Ereignisse abspielen. Die Rückseite bietet einen kleinen Ausblick darauf, was den Leser inhaltlich erwartet. Die Schrift ist sehr angenehm zu lesen, Bindung und Druck sind einwandfrei.


Fazit
Yves Grevet führt seine überraschende Romanidee um den jungen Rebellen und seine Versuche, Gefangenschaft, Gewalt und Willkür zu entkommen, kontinuierlich fort. „MÉTO – Die Insel“ ist ebenso atmosphärisch, spannend und unvorhersehbar wie der Auftakt der Trilogie. Zwischen bewährten Zutaten und neuen Wendungen wächst die Neugier der Leserschaft auf das große Finale in „MÉTO – Die Welt“.


4 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Das Haus

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo