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Konrad! Mein Konrad! Allein der Name ist Musik in Julis Ohren. Seit sie mit Konrad zusammen ist, hängt der Himmel voller Geigen, ist ihr Leben ein Rockkonzert. Wozu feste Nahrung zu sich nehmen, wenn man von Luft und Liebe leben kann? Wären da nicht leise Störgeräusche. Die Sender: Konrads Ex. Konrads Mutter. Konrads Viecher. Vor allem eine gewisse Katze. Und irgendwo muss auch noch ein Maulwurf sein. Juli bläst zum Angriff …

 

Ich nehme alles zurueck und behaupte das Gegenteil 

Autor: Juli Rautenberg
Verlag: blanvalet
Erschienen: Oktober 2012
ISBN: 978-3442380220
Seitenzahl: 416 Seiten


Die Grundidee der Handlung
In „12 Monate, 17 Kerle und ein Happy End“ hat Juli ihren Traummann gesucht und in Konrad schließlich gefunden. Die Suche ist vorbei, in Filmen wird an der Stelle normalerweise ausgeblendet. Da dies aber kein Film ist, geht es nun weiter mit der Realität des Beziehungsalltags. Von nervigen Ex-Freundinnen bis zur bösen Schwiegermutter sind dann auch alle möglichen Katastrophen vereint und die Frage stellt sich: Wie lange bleibt das Happy End ohne Ausblenden auch tatsächlich noch glücklich?

Juli Rautenberg erzählt auch in ihrem zweiten Roman ihre eigene Lebensgeschichte. Dabei vereint sie zwar so manches Klischee der modernen Frauenliteratur, hat aber auch genügend innovativ-neue und vor allem witzige Situationen dabei, dass es nie langweilig wird mit ihr und ihrem Leben.


Stil und Sprache
Ebenso wie die Vorgeschichte wird auch „Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil“ komplett durch Juli erzählt. Die einzelnen Szenen sind als Blogeinträge dargestellt, vollständig mit Überschrift, Datum und Zeitangabe. Gegliedert sind die Einträge nach den Monaten, die jeweils nochmal einen eigenen Titel erhalten. Der Leser ist wieder durchgängig mitten in Julis Gedankenwelt. Was den Vorteil hat, dass man schnell emotional in der Handlung ist, hat den Nachteil, dass die Spannung darunter leidet. Besonders am Anfang wirken die Probleme sehr hausgemacht und fesselnd ist die Handlung noch nicht. Erst im letzten Drittel kann man das Buch kaum aus der Hand legen. Bis dahin ist es gute Unterhaltung, die man aber zur Not auch mittendrin unterbrechen kann.

Der Schreibstil Juli Rautenbergs orientiert sich weniger stark am Blogpostformat als der Vorgänger, so dass sich die längeren Posts wie normale Roman-Kapitel lesen. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass viel intensiver auf die Gedanken von Juli eingegangen wird, als in anderen Büchern des Genres. Dementsprechend persönlich und emotional wirkt dann auch der Schreibstil. Herausragend sind dabei vor allem die unzähligen verrückten Vergleiche und Metaphern. Am Anfang sorgen die dafür, dass allein der Stil so interessant ist, dass man ohne fesselnde Spannung gerne weiterliest. Je näher es dem spannenden Ende kommt, umso eher überblättert man auch mal die Vergleiche, um schnell im Inhalt voranzuschreiten.


Figuren
Juli nimmt, ebenso wie im ersten Teil, die Hauptrolle ein, aber Konrad und andere Nebencharaktere treten stärker in den Vordergrund. Da es keine wechselnden Episoden mehr sind, sondern eine fortlaufende Handlung mit gleichen Nebencharakteren, kann man diese besser kennen lernen und ihre Hintergründe verstehen. Das bringt mehr Tiefe in die gesamte Handlung. Natürlich sind die Nebencharaktere weiterhin durchgängig aus Julis teils sehr undifferenzierten Perspektive dargestellt, aber da die so sympathisch wirkt, stört die einseitige Sichtweise nicht. Neben der eigentlichen Handlung spricht Juli viele Probleme an, die so mancher Frau wahrscheinlich sehr bekannt vorkommen dürften. Sie zeigt dabei keine Hemmungen vor schwierigen oder unangenehmen Themen und bringt auch diese sehr authentisch rüber. Ihre gesamte Entwicklung wirkt dabei stets ehrlich und auch die negativen Seiten und Schwächen werden nicht ausgespart. Wieder ist ihre Gedankenwelt abwechslungsreich genug, dass man sich nicht mit ihren Beschreibungen langweilt, selbst wenn sie sich seitenweise über ihr neuestes, emotionales Problem auslässt. Aus ihren Fehlern kann der Leser auch für sein eigenes Leben etwas lernen und am Ende wünscht man ihr wieder von ganzem Herzen ein Happy End.


Aufmachung des Buches
„Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil“ ist als Taschenbuch erschienen. Das Cover zeigt ein Radieschen und ein Herzchen-Toast auf kariertem Brett. Die Bilder und der Titel sind dabei glänzend vom Hintergrund des Covers abgehoben. Im Inneren werden die Blogeinträge durch die vorangestellten Überschriften und die kursiv gestellten Datumsangaben gegliedert.


Fazit
Juli Rautenberg erzählt ihre Geschichte nach dem Happy End weiter und liefert damit wieder gute Unterhaltung. Trotz kleinerer Schwächen kann der Leser sich auf einige unterhaltsame Lesestunden freuen und wünscht sich nach der letzten Seite, dass Julis Geschichte bald weitergeht, auch wenn es nun keinen Blog mehr gibt.


3 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: 12 Monate, 17 Kerle und ein Happy End

Der Blog, auf dem das Buch beruht: http://das-beziehungsexperiment.de/

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