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Wen rettest du, wenn Flammen alles bedrohen? Es ist heiß im Münsterland. Und Kommissar Bastian Matt ermittelt in einer fatalen Serie von Brandstiftungen. Zwei Todesopfer hat es schon gegeben. Für den Kommissar aus Münster ein Alptraum, wurde er doch selbst vor Jahren bei einem Feuer schwer traumatisiert. Aber er will bei der Polizei keine Schwäche zeigen, sondern dauerhaft in die Mordkommission versetzt werden. Deshalb setzt er alles daran, den Fall zu lösen.

Hilfe bekommt er von der attraktiven Rechtsmedizinerin Yasi Ana. Sie stammt aus dem in China lebenden Volk der Mosuo, in dem die Frauen das Sagen haben. Eine Herausforderung auch für Matt. Denn Yasi pflegt ein ganz besonderes Verhältnis zum anderen Geschlecht. Zwischen Matt und der Kollegin knistert es bald gewaltig – bis Yasi Ana selbst ins Visier der Ermittler gerät ...

 

Muensterland ist abgebrannt 

Autor: Jürgen Kehrer
Verlag: rowohlt
Erschienen: 05/2013
ISBN: 978-3499266508
Seitenzahl: 320 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Eine Serie von Brandstiftungen gibt der Münsteraner Polizei Rätsel auf, sind sie doch als Selbstmorde getarnt. Der Zusammenhang zwischen den Opfern ist zunächst ebenfalls nicht klar, aber dann ergibt sich eine Spur nach China. Hat die neue Rechtsmedizinerin Yasi Ana etwas mit den Morden zu tun? Das könnte sich für Bastian Matt als Karrierebremse erweisen, denn nach einer stürmischen gemeinsamen Nacht ist er noch mehr fasziniert von der geheimnisvollen Mosuo. Statt in der Mordkommission bleiben zu dürfen wie erhofft, wird er ganz kaltgestellt und beginnt schließlich, zusammen mit Yasi auf eigene Faust zu ermitteln.

Die Verknüpfung von münsterländischem Lokalkolorit und internationalen Verbindungen gelingt Jürgen Kehrer reibungslos und so verbinden sich ungewöhnliche Themen zu einer spannenden Krimihandlung.


Stil und Sprache
Auch ohne seinen bekanntesten Ermittler Wilsberg kann Jürgen Kehrer gute Krimis schreiben, das zeigt sich mit „Münsterland ist abgebrannt“ bereits auf den ersten Seiten. Als Leser ist man sofort mittendrin und der junge Kommissar Bastian Matt ist einem direkt sympathisch. Ohne große Schnörkel erzählt er in der dritten Person fast ausschließlich aus seiner Sicht die Geschichte. Nur zwischendurch gibt es kurze Einschübe aus anderen Sichtweisen, die es dem Leser ermöglichen, immer etwas mehr zu wissen als die Protagonisten.

Spannung gibt es natürlich auch, allerdings weniger im Stil eines amerikanischen Thrillers, vielmehr wird diese durch die Verknüpfung zwischen dem Fall und den persönlichen Befindlichkeiten der Ermittler erzeugt. Lange weiß niemand so genau, ob und wie Yasi Ana mit dem Fall zu tun hat, Zweifel bleiben bestehen und bis zum Schluss weiß Bastian Matt nicht so recht, wem er trauen kann und wem nicht. Das große Finale schließlich rundet den spannenden, durchaus raffiniert konstruierten Fall würdig ab.


Figuren
Jürgen Kehrer hat einfach ein gutes Händchen für Figuren, seinen Kommissar Wilsberg kennt man ja schon aus dem Fernsehen. Bastian Matt ist auch ein rundum sympathischer Typ, aber trotzdem nicht ohne Ecken und Kanten, die ihn interessant machen. Und Yasi Ana sowieso, ihre Herkunft aus dem Volk der Mosuo mit seiner ganz eigenen Lebensweise bringt einen interessanten Kick in ihre Beziehung zu Bastian und lässt sie aus der Masse der Romanfiguren ganz klar hervorstechen.

Aber auch die weiteren Beteiligten – und es gibt eine ganze Menge – sind so gut beschrieben, dass vor dem geistigen Auge des Lesers schnell ein Bild von ihnen entsteht, auch wenn dies vielleicht nicht immer dem entspricht, als das sie sich am Ende entpuppen. Klar, ein oder zwei Klischees gibt es immer in solchen Konstellationen, hier sei stellvertretend Helene Lambert genannt, die reiche Unternehmerin, die sich die (jungen) Männer in ihre Umgebung nach Belieben aussuchen kann und es auch tut. Aber insgesamt machen gerade die Figuren in diesem Krimi viel Spaß und ich freue mich schon darauf, hoffentlich bald mehr von Bastian Matt und Yasi Ana zu lesen.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch zeigt auf dem Cover ein brennendes Haus vor ländlicher Kulisse, passt also gut zum Inhalt des Buches. Innen gibt es insgesamt 35 Kapitel und am Ende einige Anmerkungen des Autors zum Volk der Mosuo.


Fazit
Ein solider, gut geschriebener Krimi, der sowohl mit Lokalkolorit glänzt als auch mit internationalen Schauplätzen. Spannende Figuren tragen einen komplexen Fall und sorgen für gute Leseunterhaltung.


4 5 Sterne


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