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Nie wieder wollte Liz Sutton einen Fuß in ihre Heimatstadt setzen. Zu demütigend waren die Erfahrungen, die sie dort als Teenager gemacht hat. Doch nun bringt eine Familienangelegenheit die erfolgreiche Bestsellerautorin zurück nach Fool's Gold. Und unweigerlich läuft sie hier Ethan über den Weg, dem Mann, den sie in all ihren Büchern auf verschiedene Art den Tod finden lässt. Denn sie hat ihm nie verziehen, dass er sie als Teenager verleugnet hat. Trotzdem flammt sofort wieder die alte Leidenschaft zwischen ihnen auf. Aber wird sie auch halten, wenn sie ihm ihr großes Geheimnis vorstellt: seinen Sohn?

 

Ich fuehle was was du nicht siehst 

Originaltitel: Almost Perfect
Autor: Susan Mallery
Übersetzer: Jutta Znival
Verlag: Mira
Erschienen: März 2012
ISBN: 978-3-89941-979-5
Seitenzahl: 384 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Als Liz Sutton erfährt, dass die zwei Töchter ihres Bruders seit Monaten mutterseelenallein und ohne Geld zurechtkommen müssen, reist sie mit ihrem Sohn umgehend nach Fool's Gold, in die Stadt, in der sie aufgewachsen ist. Viele schlechte Erinnerungen an ihre eigene Kindheit und die große Enttäuschung mit ihrer ersten Liebe machen ihr jedoch sehr zu schaffen. Und tatsächlich, kaum angekommen, begegnet Liz ausgerechnet dem Mann, der sie und ihre Liebe vor Kollegen und seiner Familie verleugnet hat. Ethan reagiert natürlich äußerst wütend auf die Tatsache, dass er einen 11-jährigen Sohn hat, von dem er bisher nichts gewusst hat. Da hilft auch nicht, dass Liz seinerzeit versuchte, ihm von der Schwangerschaft und Jahre später von ihrem Sohn zu erzählen. Doch immer, wenn Liz und Ethan aufeinander treffen, sprühen die Funken ...

Der zweite Band der Serie liest sich nicht mehr so leicht und locker wie der erste Teil, da die Enttäuschungen der Vergangenheit viel Wut und Misstrauen hinterlassen haben. Das Gefühlschaos und die Verwicklungen überzeugen und auch lustige Szenen sind wieder mit dabei.


Stil und Sprache
Liz Sutton hat sehr schlechte Erinnerung an ihre Kindheit in Fool's Gold und auch die damaligen Ereignisse um die Liebe und Freundschaft zu Ethan haben ihre Spuren hinterlassen. Die entsprechenden Gefühle und Reaktionen dazu sind passend beschrieben und wirken glaubhaft. Die Konfrontationen mit Ethan und seiner Familie sind heftig. Man lernt immer beide Sichtweisen von Liz und Ethan kennen und diese weichen oft ziemlich voneinander ab. Einige Wendungen aus der Vergangenheit überraschen Liz genauso wie den Leser. Etliche Szenen drücken heftig auf die Tränendrüsen: Einerseits die Aufarbeitung der Vergangenheit und andererseits auch der Verlust einer der Frauen aus Fool's Gold.

Stellenweise wirkt der Roman etwas langatmig mit vielen Wiederholungen. Beide Protagonisten verharren in ihren Positionen und sind in ihren Gefühlen gefangen. Ethan steckt fest, weil er seine Wut über die verlorenen Jahre nicht überwinden kann und verleugnet vor sich selbst eine allfällige Mitschuld an der Misere. Und bei Liz wird einmal zu viel auf die schwierige Kindheit verwiesen und die Schuldgefühle wegen der unterlassenen Info könnten einmal weniger vorkommen.

Lustig und amüsant fand ich hingegen, wie Ethan kaum ein Fettnäpfchen ausgelassen hat. Dass ihm dabei die eigenen Schwestern, seine Mutter und sogar Josh Golden die Leviten lesen, ist manchmal zum Schreien komisch. Seine Einsicht kommt spät, dafür wählt er einen ausgesprochen ungewöhnlichen und sympathischen Weg.


Figuren
Liz Sutton ist in Fool's Gold unter schwierigen Verhältnissen aufgewachsen, ohne Vater und mit einer alkoholkranken Mutter, die zudem mit vielen Männergeschichten auf sich aufmerksam machte. Liz musste in der Schule viel an Hohn und Spott einstecken und war immer darauf bedacht, ja nicht aufzufallen. Sie war völlig auf sich alleine gestellt, als sie damals schwanger aus Fool's Gold geflohen ist. Heute ist Liz eine erfolgreiche Autorin und liebevolle Mutter. Zwar wurde sie damals tief verletzt, doch das Wohl ihres Sohnes Tyler und auch das der beiden Mädchen ihres Bruders geht vor. Dass sie in der Stadt nicht nur von Ethan und seiner Familie verurteilt wird, sondern auch andere, teils wildfremde Menschen sie beschimpfen, macht die Sache nicht gerade einfacher.

Ethan Hendrix hat Liz Sutton auch nie ganz vergessen und liest sogar ihre Bücher. Dass er dabei in den Romanen immer als Mordopfer herhalten muss, hat ihn bisher amüsiert. Dies ändert sich schlagartig, als er von seinem Sohn Tyler erfährt. Ethan ist äußerst wütend über die verlorenen Jahre und sein Misstrauen – Liz könnte verschwinden und ihm seinen Sohn wieder wegnehmen – bestimmt viele seiner Handlungen. Oft schießt er dabei völlig über das Ziel hinaus und macht die Situation noch verworrener. Über seine Gefühle für Liz ist er sich lange Zeit nicht im Klaren, bis es fast zu spät ist ...

Viele Nebenfiguren sind vorhanden, zum Beispiel auch Josh Golden und Pia O'Brian, die schon im ersten Band teilweise ausführlich behandelt wurden. Dazu kommt noch die große Familie von Ethan, dessen Sohn Tyler und die Kinder von Liz' Bruder. Trotz der großen Anzahl ist jede Figur differenziert ausgearbeitet und der Überblick geht nie verloren. Einige kennt man mittlerweile schon recht gut.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist unter dem Label „New York Times Bestseller Autoren" in der Rubrik „Romance" erschienen. Es ist sehr ähnlich gestaltet wie der erste Band, sodass die Serienzugehörigkeit perfekt gelungen ist. Komischerweise finde ich das Cover des ersten Bandes besser, obwohl mir auch dieses hier gefällt.


Fazit
Sehr sympathische Protagonisten in einer perfekten Umgebung einer Kleinstadt bieten viel Lesevergnügen. Einige schwierige Themen werden angeschnitten und in eine Liebesgeschichte im gewohnten Stil von Susan Mallery verpackt.


3 5 Sterne 


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Stadt, Mann, Kuss ...

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