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Das Einzige, worauf Lou sich freut, wenn sie an Hamburg denkt, ist ihre Cousine Motte. Doch die reagiert anders als erwartet auf die Verwandtschaft aus Kanada. Und auch in der neuen Schule hat Lou es sich einfacher vorgestellt: Hier machen ihr schon bald die Klassendiva Billie und die schüchterne Rosa das Leben schwer. Doch so schnell gibt Lou nicht auf! Als im Musikunterricht ein ganz besonderes Projekt angekündigt wird, stehen die vier Mädchen plötzlich vor einer unlösbaren Aufgabe. Denn vier sind eindeutig drei zu viel. Oder?

 

 

Die Popkoerner Ein Stern fuer Lou  Autorin: Stefanie Taschinski
Verlag: Arena
Erschienen: 20.02.2012
ISBN: 978-3-401-06686-8
Seitenzahl: 232 Seiten

 


Die Grundidee der Handlung
Lou zieht von Kanada nach Deutschland. Richtig begeistert ist sie davon nicht, aber auf ein Wiedersehen mit ihrer Cousine Motte freut sie sich sehr. Doch ausgerechnet die will nichts von Lou wissen. In der Schule hat sie es auch nicht leicht, denn ihr Modegeschmack entspricht nun mal nicht dem vieler ihrer Mitschüler und Hänseleien sind da vorprogrammiert. Lou versucht es leicht zu nehmen, was ihr jedoch erst dann besser gelingt, als sie sich durch einen Zufall plötzlich richtig gut mit Motte versteht. Doch ab dann übernimmt Billie den Part der Oberzicke und macht Lou das Leben schwer ...

Stefanie Taschinski widmet sich nach "Die kleine Dame" einer etwas älteren Zielgruppe – und auch das gelingt ihr wunderbar. Eine gut durchdachte Handlung und eine schöne Sprache machen die Geschichte spannend und lesenswert.


Stil und Sprache
Stefanie Taschinski hat sich zwar für die dritte Person entschieden, um die Geschichte zu erzählen, dabei aber einen dermaßen intensiven Stil gewählt, dass lediglich die immer wieder vorkommenden Einblicke in die Gedanken anderer Figuren daran erinnern, dass es sich hier um einen allwissenden statt einen personalen Erzähler handelt. Meist begleitet der Leser Lou und Motte durch ihren abenteuerlichen Alltag, der geprägt ist von den Sorgen, Ängsten und Freuden von Mädchen auf dem Weg zum Teenie. Eifersucht, verliebt sein, Verantwortung übernehmen und den eigenen Platz im Leben finden – all das beschäftigt die Mädchen in Stefanie Taschinskis neuer Reihe und wird authentisch und feinfühlig, mit einem flotten Schreibstil, zu Papier gebracht. Die Sprache ist dabei zwar einfach gehalten, aber dennoch bildreich und eingängig. Dabei spürt man, dass sich die Autorin mit Musik auskennt – und das nicht nur wegen der auftauchenden Begriffe wie "Basedrum" und "Snare", sondern aufgrund des Feelings, das sie dabei rüberbringt.

Neben einem neuen Zuhause – womit eine neue Schule und neue Freunde einhergehen – hat Lou sehr mit der abweisenden Art ihrer Cousine Motte zu kämpfen, die sich sogar ziemlich fiese Tricks einfallen lässt, um Lou eins auszuwischen. Erstaunlich ist, dass Lou trotz Mottes Feindseligkeit dennoch freundlich und sogar hilfsbereit ihr gegenüber ist – eine Charaktereigenschaft, die manch einem sicherlich schwer fallen dürfte. Doch gerade das ist es, was Motte und Lou letztendlich zusammenschweißt und sie gemeinsam schwierige Zeiten durchstehen lässt, die für eine gewisse Spannung in der Geschichte sorgen.


Figuren
Lou ist zwölf Jahre alt und damit ein Jahr älter als ihre Cousine Motte. Dennoch gehen die beiden in die gleiche Klasse und haben sogar – gemeinsam mit zwei weiteren Klassenkameradinnen – am selben Tag Geburtstag! Neben den Auseinandersetzungen zwischen den Mädchen hat Motte es mit ihrer sehr strengen Mutter – der die Wirkung der Familie nach außen hin wichtiger zu sein scheint als deren tatsächliches Wohlergehen – nicht gerade leicht. Ganz anders hat es Lou mit ihrer Mutter getroffen, die zwar als Ärztin viel arbeiten muss, für ihre Tochter aber dennoch stets ein offenes Ohr hat. Grandmère ist nicht nur eine sehr aufmerksame alte Lady, sondern noch dazu die gute Seele der Familie. Ihr hin und wieder eingestreutes Französisch macht die alte Dame noch authentischer. Dabei wird diese Sprache so bewusst eingesetzt, dass auch Nichtkenner des Französischen zurechtkommen.

All diese Figuren – und noch einige weitere, die ihren Rollen entsprechend ausgearbeitet wurden – hat die Autorin mit viel Fingerspitzengefühl zu Papier gebracht. Sie wirken lebensnah und bieten für die Zielgruppe auch Identifikationspotential.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch kommt in knalligen Farben daher und passt damit gut zur turbulenten Geschichte und einer Band wie den POPkörnern. Sehr schön sind auch die liebevollen Details wie das Meerschweinchen, die Streichhölzer und die Gitarre. Ein weiteres schönes und zur Geschichte passendes Detail: Das Buch ist nicht in Kapitel, sondern in Songs unterteilt, die zudem mit einem Untertitel und passenden Illustrationen versehen sind.


Fazit
Stefanie Taschinskis neue Kinderbuchreihe begeistert mit einer abwechslungsreichen Handlung und einer schön zu lesenden, bildreichen Sprache.


4 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Hier geht's zur Microsite der Popkörner.

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