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Die schöne Schottin Meg Mackinnon liebt ihre Unabhängigkeit. Doch sie weiß auch, was ihre Pflicht ist. Daher ist sie fest entschlossen, einen Mann zu heiraten, der über genug politische Macht verfügt, um ihrem Bruder die Clansführung zu erhalten. Da lernt sie den leidenschaftlichen Söldner Alex MacLeod kennen. Von nun an fällt ihr die Suche nach einem geeigneten Ehemann schwer – denn jede Nacht träumt sie von dem kühnen Alex, von seinen blauen Augen und seiner fesselnden Männlichkeit ...

 

  Autor: Monica McCarty
Verlag: Blanvalet
Erschienen: 02/2009
ISBN: 978-3-442-37061-0
Seitenzahl: 462 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
Alex MacLeod folgt dem Ruf seines Chiefs und Bruders und kehrt nach fast dreijähriger Abwesenheit nach Skye zurück. Er ist in Begleitung einer Gruppe hartgesottener Krieger, mit denen er in den letzten Jahren kämpfend durch die Highlands gezogen ist. Schon fast zu Hause angelangt eilen sie einer Reisegruppe, die von Wegelagerern überfallen wird, zu Hilfe. Alex erkennt in den zwei Frauen und ihrer Eskorte Angehörige des Nachbarclans Mackinnon.

Meg Mackinnon reist an den Königshof nach Edinburgh, wo sie sich einen Ehemann zu suchen gedenkt. Dieser sollte bestimmte Kriterien erfüllen. In erster Linie wünscht sich die pflichtbewusste Tochter des Clan-Chiefs einen Gatten, der ihrem Bruder nach dem Ableben des Vaters bei der Clanführung unterstützend zur Seite steht. Mit einer Liebesheirat rechnet sie nicht, auch wenn ihre romantisch veranlagte Mutter, die sie begleitet, andere Vorstellungen hat. Kurz nach Megs Ankunft in Holyrood House begegnet ihr der jüngere Bruder des Chiefs der MacLeods, Alex. Sogleich erkennt sie in ihm den Mann, der sie vor den Wegelagerern gerettet hat. Obwohl der angebliche Söldner als ihr Ehemann denkbar ungeeignet ist, gelingt es Meg nicht, den gutaussehenden Alex zu ignorieren. Sie ahnt, dass ihn ein Geheimnis umgibt und nimmt sich vor, dieses zu ergründen.

Alex hält sich als Spion seines Bruders am Königshof auf. Der in der Vergangenheit schon einmal gescheiterte Versuch des Königs, die Insel Lewis mit Lowlandern zu kolonisieren, soll erneut kurz bevorstehen. Um ungehindert an Informationen zu gelangen, gibt Alex vor, sich mit seinem Bruder entzweit zu haben und nach Auftraggebern, denen er gegen Bezahlung Schwert und Kampfkunst zur Verfügung stellen möchte, Ausschau zu halten. Leider taucht Meg Mackinnon mehrmals unerwartet auf, während Alex seine Nachforschungen betreibt und behindert ihn dadurch ungemein. Dennoch fühlt er sich stark zu ihr hingezogen – stärker, als sein Pflichtgefühl ihm zu erlauben bereit ist.

Auch Meg spürt mehr und mehr die Anziehung, die zwischen ihnen herrscht, versucht jedoch, die aufkeimenden Gefühle zu unterdrücken. Doch dann wird überraschend ihr Leben bedroht und plötzlich überschlagen sich die Ereignisse.


Stil und Sprache
“Der geheimnisvolle Highlander“ ist zwar offiziell in zwei Teile gegliedert, doch um den Erzählstil McCartys zu erläutern, muss ich die Geschichte in drei Bereiche – nämlich in Anfang, Mitte und Ende – trennen. Bereits auf den ersten Seiten darf man den Überfall der Wegelagerer mit verfolgen, die Autorin hält sich nicht mit einer ermüdenden Einführung auf. Nach diesem turbulenten Beginn macht sie etwa zur Mitte hin den Fehler, sich in allzu ausführlichen Beschreibungen der Gedanken- und Gefühlswelt der Hauptprotagonisten zu ergehen. Natürlich sind solche Erklärungen wichtig. Doch wiederholte Erwähnungen, die ganze Seiten füllen, sind übertrieben und wirken wie ein Hemmschuh auf den Fortgang der Handlung. Diese Passagen lesen sich demnach auch etwas zäh, hier wäre Weniger Mehr gewesen. Eine Entschädigung erhält der mit Durchhaltevermögen versehene Leser aber in Teil II, der einen sehr spannenden und überaus emotionalen Abschluss der Geschichte bildet.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, Logik und Ablauf sind wohldurchdacht.
Beeindruckend finde ich die gründliche Recherche, die Monica McCarty im Vorfeld betrieben hat, denn die erwähnten historischen Ereignisse und Figuren sind – soweit ich dies beurteilen kann – authentisch. Auch die Art und Weise, wie sie diese geschichtlichen Geschehnisse und Personen mit einer ihrer Fantasie entsprungenen Story und erfundenen Figuren verwebt, gefällt mir ausnehmend gut.


Figuren
Die pragmatische und pflichtbewusste Meg Mackinnon glaubt als “gebranntes Kind“ nicht an die Liebe und wehrt sich lange gegen ihre aufkeimenden Gefühle für den vermeintlichen Söldner Alex. Doch auch nachdem sie ihnen nachgegeben hat, reagiert sie konsequent, als sie denkt, von ihm nur benutzt worden zu sein.
Alex, der vor Ehrgefühl nur so strotzt, muss ebenfalls gegen Dämonen aus seiner Vergangenheit ankämpfen. Er ist hin- und hergerissen zwischen der Notwendigkeit, seine Mission zu erfüllen und seiner Liebe zu Meg und entscheidet sich – wenn auch unter großen Qualen – absolut nachvollziehbar.
Eine weitere, höchst interessante Figur ist Jamie Campbell, Cousin und rechte Hand des Earls of Argyll. McCarty lässt ihn im Verlauf der Geschichte dem Leser derart sympathisch werden, sodass man sich eine eigene Geschichte für ihn wünscht. Daraufhin betrieb ich etwas Nachforschung und stellte fest, dass in den USA bereits eine dreiteilige Campbell-Serie vorliegt. Ob sie wohl übersetzt wird?

Bei Serien ist es immer wieder schön, Personen aus vorherigen Bänden anzutreffen, da diese ja mittlerweile “gute Bekannte“ des Lesers sind. Deshalb möchte ich noch den kurzen Auftritt der Hauptprotagonisten aus Teil 1, Isabell und Rory, erwähnen.

Auch wenn einige von ihnen ein wenig klischeebehaftet sind, ist die Ausarbeitung aller Charaktere, von den Hauptprotagonisten über den Antagonisten bis zur nebensächlichsten Figur, der Autorin hervorragend gelungen.


Aufmachung des Buches
Das hübsche und leichtbekleidete Paar auf dem Cover verrät dem Betrachter auf den ersten Blick, dass es sich um einen leidenschaftlichen Liebesroman handelt. Da er reichlich abwertend klingt, möchte ich den, für diese Art der Darstellung allgemein gebräuchlichen Ausdruck “Nackenbeißer“ nur am Rande erwähnen. Schwert und Schild in der linken unteren Ecke geben den Hinweis, in welcher Zeit die Geschichte angesiedelt ist, nämlich mehrere Jahrhunderte in der Vergangenheit. Leider erhält man durch die ansonsten recht ansprechende Optik keinen Fingerzeig auf den Schauplatz. Weder ein Dudelsack noch ein schottisches Plaid, nicht der kleinste Zipfel karierten Wollstoffes ist zu entdecken. Diese Aufgabe übernimmt jedoch der Buchtitel, der – meiner Meinung nach – sehr treffend gewählt wurde.

Der Innenteil des Taschenbuches ist unterteilt in den umfangreicheren, 17 Kapitel umfassenden, Teil I und in Teil II mit den Kapiteln 18 bis 26. Den Abschluss bildet eine historische Anmerkung der Autorin.


Fazit
Mit diesem 2. Band der ‚MacLeods of Skye-Trilogie‘ hat sich Monica McCarty nach dem eher schwachen Serienstart “Mein ungezähmter Highlander“ deutlich gesteigert. Ihr ist ein aufwühlendes, gut recherchiertes historisches Liebesmelodram mit wunderbaren Charakteren gelungen. Leider hat sie ihre Geschichte im Mittelteil mit übertrieben ausschweifenden Gefühls- und Gedankenbeschreibungen der Hauptfiguren ausgebremst, was mich schlussendlich zur Vergabe von “nur“ vier Sternen veranlasste.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Mein ungezähmter Highlander

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