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LIEBE UND LÜGEN

Schneiderin Rosa findet ein uraltes Tagebuch. Es sind die Aufzeichnungen von Augusta von Liesen, einer lange verstorbenen Verwandten ihrer Freundin Vicki. Die Einträge enden rätselhaft und Rosa erfährt, dass Augusta urplötzlich gestorben ist. Sie will unbedingt herausfinden, was damals passiert ist. Zumal die alte Geschichte hochbrisante Auswirkungen auf die Gegenwart hat. Wird es ihr gelingen, das alte Familiengeheimnis aufzuklären und dabei Ordnung in ihr eigenes turbulentes Leben zu bringen?

 

Herbsttagebuch 

Autor: Kerstin Hohlfeld
Verlag: Gmeiner Verlag
Erschienen:  Juli 2012
ISBN: 978-3839212929
Seitenzahl: 344 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Im zweiten Band hat sich Rosas Leben gefestigt: Sie hat eine feste Anstellung als Schneiderin und ist glücklich mit ihrem Freund Basti. Sie lebt bei ihrer Freundin Vicki, die gerade frisch geheiratet hat. Durch Zufall findet Rosa an einem einsamen Wochenende allein in der gemeinsamen Wohnung ein altes Tagebuch von Agusta von Liesen, einer Verwandten von Vicki. Sie ist vor 100 Jahren ganz plötzlich nach ihrer Hochzeit mit Friedrich von Oranienbaum gestorben. Schon ist Rosas Spürsinn geweckt. Aber nicht nur Augustas Tagebuch hat interessanten Stoff zu bieten, sondern auch Rosas Leben. Per Zufall zieht Leopold Weidenhain, erfolgreicher Regisseur, nach Berlin. Und – wieder per Zufall – entdeckt er Rosa als Kostümbildnerin für sein aktuelles Projekt. Und Leo bringt Rosa nicht nur beruflich durcheinander. Rosa steckt im Gefühlschaos, gerade als auch noch ein dunkles Gehimnis aus Bastis Leben zu Tage tritt. Für wen/was wird sie sich am Ende entscheiden? Es wird wieder turbulent!


Stil und Sprache
Auch im zweiten Band hat sich die Autorin ihren einmaligen Stil, mit dem sie bereits in „Glückskekssommer" überzeugte, beibehalten. In erster Person aus Rosas Sicht wird der Leser durch den Roman geführt. In einer sehr persönlichen Perspektive erleben wir quasi durch Rosas Augen das Geschehen direkt und unmittelbar mit. Unterbrochen wird die lineare Handlung nur durch Augustas Tagebucheinträge, die in anderer Schrift abgehoben sind. Sie sind ebenfalls – für ein Tagebuch typisch – in der ersten Person verfasst, allerdings merkt man auch der Sprache an, dass sie schon 100 Jahre alt sind (z.B.: „Ich war [...] voll freudiger Erwartung." Seite 52/53). Dadurch, dass das Tagebuch sozusagen eine „Geschichte in der Geschichte" ist, bleibt die Handlung trotzdem linear, denn man verfolgt fortan eben zwei Leben: das von Rosa und das von Augusta. Und gerade zweiteres scheint extrem spannend gewesen zu sein. Rosas detektivischer Spürsinn ist gefragt! Kann sie den mysteriösen Tod von Agusta aufklären?

Der Roman ist in gewohnt locker-leichter Sprache gehalten, liest sich flüssig, aber dennoch spannend. Da ein Frauenbuch genretypisch ein Happy-End aufweist, fragt man sich fast permanent, wie genau dieses nun aussehen wird. Leo? Basti? High Society? Oder doch Wedding? Durch mehrere, teils verblüffende Wendungen und temporäre Höhepunkte, wird die Spannung immer wieder angefacht und der Leser überrascht. Ein herzerwärmende Roman, nicht nur für laue Herbsttage, und diesmal mit einer Prise Krimi-Elemente extra. Superklasse!


Figuren
Rosa Redlich ist – wie schon im ersten Band – die zentrale Protagonistin in „Herbsttagebuch". Sie hat mittlerweile einiges an Selbstvertrauen dazugewonnen. Immerhin ist sie glücklich liiert mit Freund Basti, wohn mit Freundin Vicki zusammen und hat bei Margret eine Festanstellung als Schneiderin. In ihr scheinbar nun geordnetes Leben kommt Schwung, als eine Kundin erzählt, der angesehene Regisseur Leopold Weidenhain würde quasi in der Nachbarschaft einziehen. Und der bringt Rosa richtig durcheinander. Sie beginnt an ihrer Beziehung zu zweifeln. Aber soll sie sich auf jemanden wie Leo einlassen? Der ist zwar total erfolgreich, richtig gut aussehend, aber scheint auch ein Womanizer zu sein, der an jeder Hand zig Frauen haben kann. Sympathisch macht ihn das nicht, zumal er ja Rosas Chef wird/ist. Basti ist als Jungarzt zwar immer vielbeschäftig, aber er liebt seine Rosa aus tiefstem Herzen. Schließlich hat es ja auch jede Menge Arbeit gekostet, bis die beiden überhaupt zusammen gekommen sind.

Neben den Hauptfiguren gibt es zahlreiche Nebenfiguren, die das Buch erst komplett machen; z.B. Rosas Schneiderkolleginnen, ihre Freundin und Wohnpartnerin Vicki, sowie ihr Mann Daniel, die Kollegen bei der Arbeit mit Leo, die nette Tina und die zickige Marlene. Und das sind nur einige!

Allesamt wirken sehr gut ausgearbeitet. Allen voran ist Rosa - als Protagonistin – natürlich am besten gelungen. Sie ist nicht perfekt, hat Ecken und Kanten und wirkt gerade durch ihre kleinen Fehler sehr menschlich und glaubwürdig. Man kann sich mit ihr, ihrem Denken und Handeln hundertprozentig identifizieren.


Aufmachung des Buches
Die Aufmachung der Gmeiner-Bücher ist immer ähnlich gehalten. Es handelt sich um ein stabiles Taschenbuch mit Spotlack; passend zum Titel findet sich Herbstlaub auf dem Cover. Dazu gesellt sich ein Paar hübscher roter Lackschuhe. (Dabei musste ich, zugegeben, an die roten Schuhe von Dorothy aus „Der Zauberer vom Oz" denken). Die Gestaltung ist sehr stimmig und ansprechend!


Fazit
Mehr von Rosa Redlich, bitte! Der zweite Band hat mir sogar noch besser gefallen als sein Vorgänger. Kann man das überhaupt noch steigern? Ich bin gespannt auf weitere Abenteuer unserer sympathischen jungen Schneiderin!


5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Glückskekssommer

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