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Elfie Ruhland bringt selbst die schlimmste Ablage auf Vordermann. Sie hat für alles eine Lösung – auch wenn sie dazu erst die fiesen Chefs aus dem Weg räumen muss, die ihren Angestellten das Leben zur Hölle machen. Aber dann verläuft eines ihrer „Projekte“ anders als geplant, und Kommissarin Alex droht ihr auf die Schliche zu kommen. Doch die hat mit Tante Lydia und ihrem Mops selbst ein Tyrannengespann am Hals, das sie nur zu gern loswerden würde ...

 

Manchmal muss es eben Mord sein 

Autor: Frida Mey
Verlag: Aufbau
Erschienen: 05. Oktober 2012
ISBN: 978-3-7466-2868-4
Seitenzahl: 288 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
In letzter Zeit scheinen sich mysteriöse Bürounfälle zu häufen, bei denen immer Führungspersonen tödlich verunglücken. Außer der Kommissarin Alex scheint dies jedoch niemandem aufzufallen. Da sie zu Hause allerdings auch mehr als genug Ärger hat, kann sie sich nicht auch noch hinter diesen inoffiziellen Fall klemmen. Glück für Elfie Ruhland, die schon glaubt, dass ihr jemand auf die Schliche gekommen ist. Denn die resolute Dame nimmt die Dinge gerne selbst in die Hand, wenn sie merkt, dass ein Vorgesetzter seine Angestellten schikaniert und ausnutzt. Eines Tages geht jedoch etwas schief und Elfie muss hoffen und bangen, dass niemand ihr Geheimnis durchschaut...

Es passieren immer wieder Unfälle am Arbeitsplatz. Hat schon jemals jemand darüber nachgedacht, ob dies vielleicht getarnte Tötungsdelikte sind? Spätestens nach dieser Lektüre wird man sich damit mehr oder weniger ernsthaft auseinander setzen.


Stil und Sprache
Dieser Büro-Krimi wird aus der beobachtenden Perspektive erzählt, wobei man mal Elfie Ruhland und mal die Kommissarin Alex begleitet. So spürt man, dass diese beiden Handlungsstränge sich immer weiter auf einen Nenner zubewegen. Überhaupt bietet dies einen guten Überblick über die Gesamtsituation, auch wenn es hier nicht vordergründig darum geht, einen Mörder zu entlarven.

Hier ist die Täterin von Anfang an bekannt, es wird auch überhaupt nicht versucht, ein Geheimnis aus Elfies Taten zu machen. Es geht eben nur darum, diese vor der Polizei geheim zu halten. Daher wird es schon brenzlig, als Alex der Wahrheit immer näher kommt und sich nicht abwimmeln lässt. Sicherlich ist die Idee nicht unbedingt neu, aber es kommt dennoch Spannung auf, da man mit angehaltenem Atem darauf wartet, ob Elfies Geheimnis auffliegt oder nicht.

Von einem reinen Krimi sollte man hier jedoch nicht sprechen. Die Geschichte hat mehr Unterhaltungsromancharakter mit einem Schuss Kriminalhandlung. Mit viel Witz und Charme erzählt das Autorenduo Elfies Geschichte. Man kommt nicht umhin, trotz makaberer Scherze zu schmunzeln oder gar lauthals zu lachen. Die Sprache und der Stil fangen die Atmosphäre und auch Elfies Charakter sehr gut ein und übermitteln Freude und Heiterkeit, obwohl es sich oft um wirklich ernsthafte Angelegenheiten handelt.


Figuren
Elfie Ruhland organisiert nicht nur die Ablage in diversen Büros, sie kümmert sich auch um die Beseitigung von Vorgesetzten, wenn diese mehr Minus- als Pluspunkte sammeln. Auch wenn sie meistens nicht selbst Opfer irgendwelcher Angriffe wird, kann sie es nicht ertragen, wenn ihre Mitmenschen erniedrigt werden. Daher inszeniert sie tödliche Unfälle, da sie der Meinung ist, einer müsse mal aufräumen, wenn anders nicht gegen diese Ungerechtigkeit vorgegangen werden kann. Im Grunde kann man ihr Denken und ihr Handeln nachvollziehen. Wer ist nicht schon mal ungerecht behandelt worden und hat Rache geschworen. Doch so weit wie Elfie würde sicherlich niemand gehen. Denn andererseits weiß man auch, was Recht ist und dass man nicht einfach Selbstjustiz üben darf. Trotzdem ist Elfie eine Person, die man im Laufe der Geschichte sehr gut kennenlernt und ins Herz schließt.

Auch die Kommissarin Alex wird ausführlich dargestellt und durchleuchtet. Sie hat es nicht leicht, weder auf der Arbeit, noch zu Hause. Mal wird sie von ihrem Chef tyrannisiert, mal von der Tante ihres Lebensgefährten und deren Mops. Auch für sie entwickelt der Leser Sympathien, wodurch man schließlich gar nicht mehr weiß, zu wem man mehr halten soll.


Aufmachung des Buches
Für einen Krimi ungewöhnlich, zeigt sich das Cover dieses Taschenbuchs in einem hellen Rosa. Dies passt dann wiederum zu der Theorie, dass es sich mehr um einen Unterhaltungsroman handelt. Recht mittig steht eine schwarze Figur mit einem Aktenkoffer, auf dem in Großbuchstaben „Chef“ zu lesen ist. Eine überdimensionale Säge sägt von unten einen Kreis um ebenjene Person, so dass diese unweigerlich in das Loch fallen wird, sobald der Kreis geschlossen ist. Natürlich handelt es sich hier auch wieder um eine ernste Situation, man kommt dennoch nicht umhin, auch das Scherzhafte dahinter zu erkennen und direkt an Elfie zu denken, die im Boden hockt und das Loch sägt. Passender könnte ein Cover kaum sein.


Fazit
Kein klassischer Krimi, aber das wäre auch zu langweilig gewesen. Elfie Ruhland ist keine Mörderin, die man mit Gewohntem abspeist, hier muss es schon mal etwas außergewöhnlicher sein. Und genau das ist hier gegeben. Wer mal wieder befreit lachen will und trotzdem Spannung sucht, sollte dieses Buch lesen.


4 Sterne


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