Smaller Default Larger

Spencer Kristy Tabita klein 

Kristy und Tabita Lee Spencer, das sind die Pseudonyme der Schwestern Beate Teresa und Susanne Hanika, die beide bereits mehrere Bücher veröffentlicht haben. Anfang 2012 erschien „Dark Angels' Summer“, der Auftakt einer spannenden und berührenden Tetralogie um die beiden Schwestern Indie und Dawna. Im August 2012 folgte „Dark Angels' Fall“... 


Liebe Kristy und Tabita Lee Spencer, vielen Dank, dass ihr euch die Zeit für dieses Interview nehmt! Ihr habt beide ursprünglich sehr interessante Berufe und euch nun seit einigen Jahren dem Schreiben gewidmet. Was habt ihr früher gemacht, wie seid ihr zum Schreiben gekommen und was fasziniert euch am Schreiben?

Kristy war Model und Fotografin, Tabita Biologin. Geschrieben haben wir schon immer, Kristy sogar zu einem Zeitpunkt, da konnte sie noch gar nicht schreiben … [lacht] Mit dem „richtigen“ Schreiben von Büchern haben wir etwa 2000 angefangen.

Was uns daran fasziniert? Schreiben gehört einfach zu uns, genau wie die Geschichten, die wir zu erzählen haben, einfach aus uns herauskommen. Es macht uns unzufrieden, nicht zu schreiben!


Wie seid ihr auf die Idee gekommen, die Dark Angels-Reihe zu schreiben?

Die Dark Angels-Reihe war eine Idee von Kristy. Sie träumte eines Nachts von einer amerikanischen Farm, einer alten Gärtnerei und zwei Schwestern, die dort einen Wolf entdecken. Tabita hatte sich erst geweigert, Teil dieser Geschichte zu werden, aber nachdem Kristy ihr erstes Kapitel geschrieben hatte, wusste Tabita sofort, was in ihrem eigenen ersten Kapitel passiert – das war ein so unheimlich gutes Gefühl, die ganzen Personen schon zu kennen und sich mit ihnen zu identifizieren, dass es gar nicht in Frage kam, nicht weiterzuschreiben.


Ihr habt vor der Dark Angels-Reihe, die ihr unter Pseudonym veröffentlicht habt, auch unter euren echten Namen geschrieben. Warum habt ihr euch dazu entschieden, die Jugendbuchreihe unter amerikanischem Pseudonym zu schreiben und welche Erfahrung habt ihr damit gemacht?

Auch das Pseudonym hatte Kristy geträumt – wir hätten es als schlechtes Omen gesehen, es dann nicht zu verwenden. Wir haben sehr lustige Erfahrungen damit gemacht. Bei einer Lesung wurde z.B. Tabita als Tabita Lee Spencer im Hotel angemeldet und beim Einchecken gefragt, ob sie Deutsch sprechen könnte. Einmal wurden wir gefragt, ob wir die Übersetzer der Dark Angels-Reihe sind.


Wie viel von euch selbst steckt in Dawna und Indie?

Wir schreiben ja nicht nur Dawna und Indie, sondern auch alle andere Figuren in diesem Buch. Deswegen „steckt“ vermutlich jede Figur irgendwie in uns drin, und jetzt bitte keine Fragen dazu, ob wir auch Charaktereigenschaften dunkler Engel haben [lacht]


Ihr habt bisher eher Geschichten geschrieben, die in der Realität angesiedelt sind. Die Dark Angels-Reihe enthält viele fantastische Elemente. Konntet ihr feststellen, ob euch etwas eher lag? Oder schreibt ihr beides gleich gerne?

Wir schreiben sehr gerne realistische Geschichten, und auch wenn die Dark Angels-Reihe durch die Engel ein mystisch-fantastisches Element besitzt, ist es doch sehr „realitätsnah“ - es spielt in dieser Welt, und die „bösen“ Engel könnten genauso gut böse Menschen sein. Wir mögen es jedenfalls nicht, wenn man als Autor durch die Erfindung irgendeiner „fantastischen“ Eigenschaft einer Person, Probleme mit einem „Schnipps“ löst … Trotzdem ist uns aufgefallen, dass uns die Dark Angels-Reihe unglaublich leicht gefallen ist, und uns stellenweise so in den Bann gezogen hat, dass wir kaum daraus „auftauchen“ konnten. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass man als Duo sehr viel schneller arbeitet und sich gegenseitig unglaublich inspiriert.


In DAS (Dark Angels' Summer) und DAF (Dark Angels' Fall) kommen zum Beispiel mehrere „Mischwesen“ vor, Geschöpfe, die zwischen menschlicher und tierischer Gestalt wechseln können. Was fasziniert euch daran besonders?

Übernatürliche Mischwesen haben Menschen vermutlich schon immer fasziniert … schon Steinzeitmenschen haben solche in Höhlenmalereien dargestellt. Vielleicht liegt es auch an den Eigenschaften des Wolfes, die eine gewisse Faszination auslöst: Schnelligkeit, hohe Effizienz bei der Jagd und Kühnheit. Sowohl seine „grausamen“ Merkmale, als auch der Mut und Familiensinn haben Wölfe in Sagen berühmt gemacht. Vielleicht bringt man damit die Wildheit, die auch im Menschen steckt, zum Ausdruck?


Was lest ihr selbst am liebsten und was schreibt ihr am liebsten?

Wir lesen beide am liebsten „coming of age“ Romane – und so sehen wir auch die Dark Angels-Reihe: Man begleitet die Schwestern Dawna und Indie von ihrer Kindheit bis zu ihrem Erwachsenwerden. Diese Entwicklung wird besonders in den letzten zwei Bänden sehr deutlich.


Habt ihr irgendwelche literarischen Vorbilder?

Nicht in dem Sinne, dass wir genau in der Art und Weise schreiben wollen oder es kopieren. Aber wir lesen gerne zum Beispiel John Irving (Tabita), und Antonie Skarmeta und Erica Jong (Kristy).


Kommt es häufig zu Konflikten, wenn ihr als Schwesternpaar an der Buchreihe schreibt?

Seltsamerweise nicht. Wir haben zwar manchmal verschiedene Ideen, aber es ist immer so, dass wir uns ganz schnell auf eine Linie einigen können – weil die eine Idee besser ist.


Plant ihr eure Geschichten zunächst bis ins Detail, oder schreibt ihr einfach drauf los?

Wir plotten die Geschichte eines Bandes von Anfang bis zum Ende durch, allerdings nur die groben Linien. Bevor wir ein Kapitel schreiben, sprechen wir oft sehr lange über die Szenen, auch über Dinge, die dann gar nicht in diesem Kapitel vorkommen. Manchmal hat auch eine von uns die genaueren Ideen zu einer bestimmten Szene, dann überlegen wir, ob nicht diejenige diese Szene dann auch schreibt. Wir halten uns nicht sklavisch an unseren Plot: Wenn wir beim Schreiben merken, dass das, was wir uns ausgedacht haben, nicht „passiert“, dann ändern wir den Plot.


Habt ihr ab und an Schreibblockaden und wie geht ihr dann damit um?

Manchmal kann eine von uns die besprochene Szene nicht schreiben. Das liegt immer daran, dass wir entweder nicht genügend darüber diskutiert haben, und bestimmte Fakten noch fehlen, oder es liegt daran, dass das, was wir uns ausgedacht haben, einfach so nicht passiert. Es ist immer eine unglaublich schöne Erfahrung, wenn man merkt, wie sich der Knoten löst, und man hinterher sagen kann: Klar. Die Idee vorher war auch einfach Quatsch [lacht]


Habt ihr schon Pläne, wie es nach der Dark Angels-Reihe weitergehen wird?

Ja, haben wir. Aber die sind supersupergeheim. Nur soviel: Wir schreiben weiterhin zusammen!


Ich danke euch für das Interview!

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo