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Eine kühne Geschichte um Rache und Leid, angesiedelt im Europa des elften Jahrhunderts … Die nordischen Seemänner sind landauf, landab gefürchtet für ihre Grausamkeit und Stärke!

Askeladds Truppen konnten Prinz Knut und dessen Gefolgsmann Ragnar aus Thorkells Hand befreien, doch nun werden sie von ihren Feinden verfolgt! Um den jungen Adligen zu schützen, führt Askeladd seine Männer in die raue Landschaft von Wales und trifft dort auf geheimnisvolle Verbündete …

 

Vinland Saga 4  Originaltitel: VINLAND SAGA – volume 4
Autor: Makoto Yukimura
Übersetzer: Hirofumi Yamada
Illustration: Makoto Yukimura
Verlag: Carlsen Manga
Erschienen: 11/2012
ISBN: 978-3-551-75845-3
Seitenzahl: 208 Seiten
Altersgruppe: ab 16 Jahre (Verlagsempfehlung)


Die Grundidee der Handlung
Dem Text der Buchrückseite gibt es nichts hinzuzufügen. Auf der Flucht vor Thorkells Truppen sucht Askeladd Hilfe in Wales und führt seine Männer in das karge Land. Dort offenbart sich sein wahrer Charakter, seine Motivation – und seine Herkunft.

Makoto Yukimura stärkt in Band 4 mehr die Tiefe seiner Geschichte und gibt dem Leser ganz neue Ansichten zu den Helden dieser Saga.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Der Plot setzt genau an der Stelle wieder ein, an der Band 3 endete. Auf eine Zusammenfassung des bisher Geschehenen und / oder auf eine kurze Charaktereinführung wird verzichtet, daher empfiehlt es sich, die Vorgängerbände zu kennen.

Askeladds Männer stecken den Wald in Brand – während die Flammen wüten und um sich greifen, betonen gekonnt in die Panels eingefügte deutsche Soundword das Prasseln des Feuers, das Schreien und Husten der Krieger sowie die Verzweiflung einiger Sterbender. Thorfinn erhält von seinem vorläufigen Anführer wieder einen schwierigen Auftrag, und der junge Wikinger stürzt sich sofort in den Kampf. Die rasanten Bewegungen stellen sein enormes Tempo gut dar, seine Gegner gehen mit schweren Verletzungen, starkem Blutverlust und leeren Blicken zu Boden. Doch konzentriert sich der vierte Band diesmal weniger auf actionreiche Gefechte als mehr auf die Flucht von Askeladds Männern vor dem sie verfolgenden Thorkell, auf ihre Reise durchs karge und später stark verschneite Wales. In länglichem Panoramaformat wird der Gewaltmarsch der Verfolgten gezeigt, begleitet von verschiedenen Wetterstimmungen, die gleichzeitig als Zeitraffer dienen. In den übrigen Szenen ist die Panelanordnung eine Mischung aus klassischer Abgrenzung mit weißen Stegen – die bei einem Rückblick in Askeladds Jugend Schwarz werden – und flexiblerer Form, bei denen sich einzelne Bilder überlagern oder ineinander fließen.

Wie man es von ihm kennt, hat Yukimura die Figuren realistisch, glaubhaft und individuell gezeichnet. In mehreren Gesichtern – unter anderem dem von Askeladd – gelingt es dem Mangaka durch feine, wohlplatzierte Schattierungen, enorm viel Plastizität aus seinen Zeichnungen herauszuholen, wodurch die Figuren noch lebendiger werden. Thorkell gefällt wieder mit einem für solch einen gewaltigen Krieger gewaltigen Optimismus, dem strahlenden Gesicht und den begeisterten Augen, was ihn sehr sympathisch erscheinen und fast vergessen lässt, wie geschickt er die Kriegskunst beherrscht. Zwischen Thorfinn und dem zwar gleichaltrigen, aber zarten und femininen Prinz Knut könnte der Kontrast nicht deutlicher werden als auf Seite 76, wo die Portraits beider nebeneinander gestellt werden. Auch sonst wirkt der Prinz wie ein stilles, eingeschüchtertes Mädchen. In kurzen Rückblenden gibt Yukimura dann aber erste Erklärungsansätze für sein zu einem Wikinger nicht passendes Verhalten.
Die dänischen Truppen sind in Ausrüstung und Waffen wieder sehr genau gezeichnet worden. Der Mangaka achtet dabei nicht nur auf zeitgenössische Bekleidung, sondern auch auf die Waffen und die bis in die feinsten Details aufgebauten Rüstungen.

Ab Kapitel 25 ändert sich zunächst das Drucklayout, wird härter und kontraststärker und verliert dadurch den vorherigen Feinschliff, den man von Yukimura gewohnt ist. Zum Glück kehrt die Darstellung nach einem Dutzend Seiten zum Bekannten zurück.

Yukimura versieht einen Großteil seiner Bildhintergründe mit den passenden und detailreich wiedergegebenen Ansichten der Umgebung, nur selten führt er sie schlichter mit weißer oder in Graustufen verlaufender Füllung aus. Landschaftsübersichten und Landkarten mit den Städten und Grenzen dieser Zeit helfen dem Leser, die Orientierung zu behalten und die Truppenbewegungen zu verfolgen. Einige Bilder aus der Vogelperspektive erlauben Übersichten über die Festungsanlagen der Waliser, ihre Kai-Anlagen und ihre im Vergleich zu den Drachenbooten der Wikinger ungewöhnlich bauchig-breiten Schiffe. In anderen Szenen erhält man Einblick in die Behausungen der Waliser und in einige der ersten, aber dennoch nicht weniger schön anzuschauenden Kirchen eines Landes, in dem die Christianisierung langsam konkrete Formen annimmt.


Aufmachung des Manga
Der größerformatig und als Taschenbuch ausgeführte Manga liest sich auf japanische Art von hinten nach vorne und von rechts nach links, gedruckt wurde es komplett in Schwarzweiß. In dem Buchumschlag erkennt man die Gestaltung der Serie sofort wieder. Auf dem Cover sind Ragnar und Prinz Knut zu sehen, die im Schneesturm Rücken an Rücken zueinander stehen.

Im Anhang der Geschichte findet sich – neben der für die Vinland Saga typischen Karte, welche die Handlungsorte dieses Bandes zeigen – ein vierseitiges Glossar, das erneut Begriffe der Nordleute erklärt.


Fazit
Yukimura nutzt das Setting des vierten Bandes, der den Rückzug von Askeladds Truppen vor den sie verfolgenden Männern Thorkells behandelt, für eine Actionpause – dafür geht er insbesondere auf Askeladd, seine Abstammung und Ziele ein. Ein wichtiges Mittel, um der Serie zu mehr Tiefe zu verhelfen.


4 5 Sterne


Hinweise
Diesen Manga kaufen bei: amazon.de

Backlist:
- Band 1
- Band 2
- Band 3

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