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Leo Kara ist ein hartnäckiger und brillanter Ermittler. Mehr denn je ist er allerdings seinem eigenen dunklen Familiengeheimnis auf der Spur. Die Suche führt ihn erneut zur mächtigen Geheimorganisation Mundus Novus, die in Waffengeschäfte und Menschenhandel verwickelt ist. Dabei trifft er seine Ex-Ermittlungspartnerin Kati Soisalo wieder, die ihre vor Jahren entführte Tochter sucht. Hatte die Organisation ihre Finger im Spiel, als Katis Tochter verschwand? Und ist Vilma noch am Leben?

 

Weiss 

Originaltitel: Pakonopeus
Autor: Taavi Soininvaara
Übersetzer: Peter Uhlmann
Verlag: Aufbau
Erschienen: 12. März 2012
ISBN: 978-3-7466-2803-5
Seitenzahl: 460 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Leo Kara hat 1989 schreckliche Dinge erlebt, denen er nun mehr denn je auf den Grund geht. Und immer wieder tauchen dieselben Namen und Orte auf, so dass er langsam nicht mehr an irgendwelche Zufälle glaubt. Bei seinen Nachforschungen trifft Leo auf Kati Soisalo, mit der er früher zusammengearbeitet hat. Diese sucht nach ihrer Tochter, die vor drei Jahren entführt wurde. Beide wollen natürlich schnellstmöglich ihr Ziel erreichen. Gelingt dies, wenn sie sich zusammentun?

Organisierte Kriminalität und Korruption bis in die höchsten Etagen sind hier große Themen, die erschreckend authentisch dargestellt werden. Wenn man sich überlegt, dass diese Szenarien tatsächlich der Wirklichkeit entsprechen könnten, wird einem schon ein wenig mulmig zumute.


Stil und Sprache
Erzählt wird die Geschichte aus der beobachtenden Perspektive, wobei dennoch einige Wechsel der Orte und Personen auftreten, da hier zunächst zwei Handlungsstränge nebeneinander laufen. Zum einen begleitet man Leo Kara bei seinem Job, aber vor allem bei der Recherche der Vergangenheit, da ihm einfach keine Ruhe lässt zu erfahren, was wirklich geschah. Zum anderen steht man Kati bei der Suche nach ihrer kleinen Vilma zur Seite. Beide Handlungen für sich sind schon mitreißend, als sie dann aber zeitweise zusammenlaufen, ist man wirklich voll und ganz gefangen.

Die Themen sind nicht die leichtesten, der Autor versteht es aber, seine Worte so zu wählen, dass auch Laien verstehen, um was es geht. Dadurch gelingt ihm eine flüssige Schreibweise, die keinerlei Stolpersteine beherbergt. Das Zusammenspiel aus Sprache und Inhalt trägt dazu bei, dass der Leser sich gänzlich auf das Geschehen einlassen kann.

Von Anfang an wird Spannung aufgebaut, da man zunächst die Entführung von Katis Tochter miterlebt. Nach diesem Einstieg geht es zwar erst einmal etwas ruhiger zu, doch man hat nach wie vor die ersten Szenen im Hinterkopf, weshalb man nicht vollkommen zur Ruhe kommt, was man auch gar nicht will. Recht schnell nehmen beide Handlungen an Tempo zu, wodurch auch die Spannung wieder enorm angezogen wird. Diesmal bleibt sie durchgängig erhalten und wächst sogar von Zeit zu Zeit noch. Da es sich hier um den zweiten Band einer vierteiligen Reihe handelt, gibt es keinen wirklichen Höhepunkt, da schnell klar wird, dass das meiste nicht abgeschlossen werden wird, sondern in den Folgebänden noch weiter behandelt wird. Daher bleibt das Ende hier sehr offen. Einerseits ärgerlich, da man sich einige Antworten mehr erhofft hätte, andererseits macht dies aber natürlich neugierig auf den nächsten Teil, der im Januar 2013 erscheinen soll.


Figuren
Leo Kara hat man schon in „Schwarz“, dem ersten Band, kennengelernt. Nach wie vor ist er ein Einzelgänger und hat es noch immer nicht geschafft, seine Vergangenheit aufzuarbeiten. Schritt für Schritt kommt er diesem Ziel aber jetzt näher, was in „Weiß“ sehr gut zu verfolgen ist. Seine Selbstkontrolle, die durch eine Kopfverletzung sehr eingeschränkt ist, verliert er noch immer in den unpassendsten Situationen, auch wenn er inzwischen versucht, sich zu bessern. Manches kann man aber einfach nicht ändern, dazu zählen nun einmal medizinische Gegebenheiten, wie sie hier der Fall sind.

In diesem Band wird außerdem sehr detailliert auf Kati eingegangen, die ihre kleine Tochter sucht, die vor drei Jahren entführt wurde. Endlich gibt es nach dieser langen Zeit mal wieder einen brauchbaren Hinweis, dass ihre Tochter doch noch leben könnte, weshalb Kati natürlich alle Hebel in Bewegung setzt, um der Spur zu folgen. Ob man Kinder hat oder nicht, man kann sich gut in diese Frau hineinversetzen, da ihre Darstellung absolut lebhaft und fesselnd ist, dass man sich dem gar nicht entziehen kann.

Überhaupt sind die Figuren sehr detailliert dargestellt, obwohl dies auch schon im ersten Band geschehen ist. Da aber, vor allem bei Leo, erst nach und nach die Vergangenheit ans Tageslicht kommt, ist es unumstößlich, sich genauer mit ihm zu befassen. Doch auch die Nebencharaktere werden nicht vergessen oder nur nebensächlich erwähnt. Für jeden findet sich Platz, ohne die Geschichte zu überladen oder ins Stocken geraten zu lassen.


Aufmachung des Buches
Es handelt sich bei diesem Buch um ein Taschenbuch aus dem Aufbau-Verlag. Das Cover ist passend zum ersten Band gestaltet. Auch hier ist der Hintergrund Schnee. Diesmal liegt in diesem jedoch eine Pistole in einer Blutlache. Durch die einheitlichen Cover lässt sich auf jeden Fall der Reihencharakter gut erkennen, auch wenn immer noch nicht ersichtlich ist, was die Titelbilder an sich mit dem Inhalt zu tun haben. Trotzdem schön gestaltet, mit anziehender Wirkung.


Fazit
Auch wenn die Charaktere nochmals sehr ausführlich dargestellt werden, sollte man diese Bände in der vorgegebenen Reihenfolge lesen, da sie immer weiter aufeinander aufbauen und nicht nur aus in sich abgeschlossenen Fällen bestehen. Ansonsten ist „Weiß“ absolut empfehlenswert und macht neugierig auf den nächsten Band.


4 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Schwarz

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