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Eine unwirkliche Stille liegt über Whisper, dem alten Haus, in dem Noa ihre Ferien verbringen soll. Das alte Gebäude birgt ein Geheimnis, über das niemand im Dorf spricht. Furcht und neugierige Erwartung führen Noa immer tiefer auf die Spur eines rätselhaften Verbrechens. Gemeinsam mit David nähert sich Noa der Wahrheit eines nie geklärten Mordes …

 

Whisper 

Autor: Isabel Abedi
Verlag: Arena
Erschienen: Juni 2007
ISBN: 978-3401029993
Seitenzahl: 275 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Noa kann ihr Unglück kaum glauben, als sie erfährt, dass sie ihre Ferien nicht wie geplant mit ihren Freunden verbringen kann, sondern in einem Provinzdorf in einem alten, verfallenen Haus. Ihre Mutter, Kat, hat es gemietet, um sich in ihre neue Rolle einzufinden. Als berühmte Schauspielerin lenkt sie schnell alle Aufmerksamkeit des Dorfes auf sich und Noa stellt sich bereits auf einsame und langweilige Ferien ein. Doch dann schlägt Gilbert - der schwule Freund, der Mutter und Tochter begleitet - eine Partie Gläserrücken vor. Gemeinsam mit einem Jungen aus dem Dorf, David, beginnen sie das Partyspiel. Anfangs nimmt das niemand ernst, aber als Noa und David später alleine weiterspielen, spricht wirklich ein Geist zu ihnen. Eliza, die Tochter des Vormieters, behauptet in dem Haus ermordet worden zu sein. Noa und David halten das für einen verrückten Scherz, aber dann fangen sie an, in den düsteren Geheimnissen des Dorfes zu suchen und finden dabei mehr heraus, als sie je befürchtet hatten.

„Whisper“ ist in unserer modernen Gegenwart angesiedelt und beschreibt keine fantastische Welt. Das magische Element, der Geist des toten Mädchens, wird von Isabel Abedi sehr glaubwürdig und natürlich eingebunden. Er dient lediglich als weiterer Hinweis auf der Suche nach dem Mörder, und wird von Isabel Abedi sehr gut in den Spannungsaufbau integriert.


Stil und Sprache
„Whisper“ wird aus Noas Perspektive erzählt. In der dritten Person geschrieben, schafft die Autorin es trotzdem, dass man Noas Charakter in den Beschreibungen erkennt. Man lernt gemeinsam mit ihr das Dort und seine Geheimnisse kennen. Da keine Erklärung einer fantastischen Welt nötig ist, werden nur kurz die Charaktere eingeführte und dann beginnt direkt der Aufbau der Spannung. Kontinuierlich steigert sich diese, während man Noas Suche nach dem Mörder verfolgt. Isabel Abedi schafft es vor allem durch die sehr eindringlich beschriebenen Szenen mit dem Geist, den Leser in die düstere Stimmung der Geschichte einzuführen, und hält die Stimmung auch bis zur eindrucksvollen Schlussszene.

Der Schreibstil der Autorin unterstützt den Stimmungsaufbau während des gesamten Buches. Die Szenen werden sehr emotional und bildhaft beschrieben, so dass man sich schnell und gut in das alte Haus und seine Umgebung einfühlen kann. Auch die Nähe zu den Charakteren, besonders zu Noa, wird dadurch verstärkt. Zusätzlich erwähnenswert sind die kurzen Tagebuchauszüge von Eliza, die jedes Kapitel einleiten. Sie dienen sowohl als weiterer Hinweis als auch dem Spannungsaufbau. Hier werden aus der Ich-Perpektive Elizas letzte Wochen beschrieben und man kann nachfühlen, wer sie war und auch wie es zu der Katastrophe kam.


Figuren
Wie bereits erwähnt, ist Noa die Hauptfigur des Buches und als solche auch am klarsten und ausführlichsten charakterisiert. Man erfährt ausgewählte Episoden ihrer Vergangenheit und erlebt die Handlung aus ihrer Sicht. Sowohl ihre Geschichte als auch ihr Charakter machen es leicht mitzufühlen, und sehr schnell fühlt man sich ihr verbunden. Sie bleibt während des gesamten Romans glaubwürdig in ihren Entscheidungen und Handlungen. Lediglich ihre plötzlichen Gefühle für David fand ich anfangs wenig nachvollziehbar, aber sobald sie ihn näher kennen lernt, wird dies realistischer.
Die bedeutenden Nebencharaktere sind ebenfalls sehr gut getroffen. Sie alle werden, eingefärbt durch Noas Erfahrungen mit ihnen, vorgestellt. Kat und Gilbert werden nicht nur durch ihre aktuellen Handlungen charakterisiert, sondern auch durch kleine Teile ihrer Vergangenheit mit Noa, die am Rande erwähnt werden. David lernt man erst mit Noa zusammen kennen, wodurch er anfangs noch deutlich rätselhafter bleibt. Aber auch seine Handlungen werden nach und nach sinnvoll erklärt und sein Charakter deutlicher. Etwas blass blieben da im Vergleich die weiteren Nebencharaktere. Bei ihnen wurde das meiste, was nicht direkt zur Aufklärung des Falles beitragen konnte, ausgespart. So kommt am Ende die Lösung des Mordes etwas überraschend und die genauen Verstrickungen innerhalb des Dorfes werden nur angedeutet.

Eine weitere Figur ist das Opfer, Eliza. Mit Hilfe der Tagebuchausschnitte und den wenigen Dingen, die Noa und David über das Gläserrücken erfahren, entsteht ein erstaunlich emotionales Bild der Verstorbenen. Der so entworfene Charakter fügt sich am Ende sehr gut in die Lösung und trägt einiges zur Spannung bei.


Aufmachung des Buches
„Whisper“ ist ein Taschenbuch in normaler Größe. Das Cover passt zu den Taschenbuchausgaben der drei anderen Jugendbücher von Isabel Abedi, die im Arena-Verlag erschienen sind. Es zeigt einen fallenden roten Juwel vor schwarzem Hintergrund. Die rote Farbe an sich lenkt bereits den Blick auf das Buch und das Cover überzeugt vor allem durch seine Schlichtheit. Der Zusammenhang zwischen dem Bild und der Handlung ist im Laufe des Buches erkennbar. Der Text im Inneren ist gut lesbar und die Tagebucheinträge werden durch Kursivstellung hervorgehoben.


Fazit
„Whisper“ ist ein sehr gelungenes Jugendbuch. Getragen von sympathischen Charakteren und einer spannenden Schnitzeljagd schafft es das Buch den Leser zu fesseln und kleinere Mängel bei den Nebencharakteren gehen im spannenden Showdown unter. Durch die nur geringfügig vorhandenen fantastischen Elemente ist das Buch jedoch eher Krimi- als Fantasy-Fans zu empfehlen.


4 Sterne


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