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Ist es Liebe? Oder ist es Obsession?

Alles ist friedlich, als Rose gegen vier Uhr morgens das Haus ihrer Freundin verlässt und sich eine Zigarette ansteckt. Die Küchenuhr tickt leise, Emma, die junge Mutter, liegt wie ein blonder Engel schlafend im Bett und Baby Luke schlummert sanft in seiner Wiege. Wenige Stunden später steht das Haus in Flammen. Der kleine Luke erstickt im Rauch. Auf dem Boden neben seiner Wiege: eine Zigarettenkippe ...

 

Die leere Wiege 

Originaltitel: The Woman before me
Autor: Ruth Dugdall
Übersetzer: Gabriele Weber-Jaric
Verlag: Piper Verlag
Erschienen: Juli 2012
ISBN: 978-3492272827
Seitenzahl: 368 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Der Roman handelt von der Protagonistin Rose Wilks, die mit einer schwierigen Vergangenheit zu kämpfen hat. Rose selbst hat ihr Kind verloren; ihr Sohn Joel stirbt kurz nach seiner Geburt. Für sie bricht damit eine Welt zusammen. Kurz darauf lernt sie Emma Hatcher kennen, die Exfrau ihres Ehemannes Jason. Diese hat einen wunderschönen kleinen Jungen namens Luke. Luke sieht Jason zum verwechseln ähnlich. Allmählich freunden sich Rose und Emma an und führen schon bald eine sehr innige Freundschaft. Rose verbringt jede freie Minute mit Emma und Luke, denn so versucht sie den Tod ihres Sohnes Joel zu verarbeiten. Schon bald wird sie die Babysitterin der Familie Hatcher und kann somit noch mehr Zeit mit dem kleinen Jungen verbringen. Doch eines nachts bricht im Hause von Emmas Familie ein Feuer aus, bei dem Luke tödlich ums Leben kommt. Seit diesem Zeitpunkt steht Rose unter Tatverdacht, da eine Zigarette das Feuer ausgelöst hat. Die Protagonistin verbringt nun lange Zeit in Untersuchungshaft und wird immer wieder von ihrer zuständigen Bewährungshelferin ausgefragt. Nach und nach erfährt man Ereignisse aus Roses Vergangenheit und über ihre psychische Labilität, die laut der Bewährungshelferin den Mordverdacht bestätigen ...

Der Roman bringt verschiedene Themen wie Tod, Mord, Seitensprünge, Eifersucht, Freundschaft, welche in Feindschaft endet, in Einklang. Die Autorin schafft es, aus all diesen Problemen eine spannende, ansprechende und fesselnde Handlung zu konstruieren.


Stil und Sprache
Es gibt zwei Erzählstänge: Zum einen schreibt Rose selbst Tagebuch über ihre Vergangenheit, wobei sie dem Leser Einblicke in ihre schwierigen Lebensumstände und ihre Schicksalsschläge gewährt, die bereits in ihrer Kindheit angefangen haben. Der zweite Handlungsstrang berichtet über die Gegenwart von der im Gefängnis sitzenden Rose sowie von der Bewährungshelferin Cate, die die Entscheidung fällen muss, ob Rose im Gefängnis bleiben muss oder auf Bewährung frei kommt. Diese beiden Erzählweisen sind jedoch nicht strikt voneinander getrennt, sondern greifen ineinander über. Somit ist das Buch auch für den Leser sehr abwechslungsreich, da er in einem Kapitel bzw. Absatz entsprechend mehr über Cate erfährt, doch zugleich im Folgenden wieder die Rede von der Hauptdarstellerin ist. 

Der Roman wurde aus Sicht der Protagonistin Rose Wilks geschrieben. Somit erhält der Leser oftmals Einblicke in die Gefühlswelt von ihr selbst. Der Autorin gelingt es in ihrem Debüt, die Gefühle authentisch zu vermitteln. Die Geschichte von Rose, gerade die der Vergangenheit, rührt den Leser oftmals zu Tränen. Ruth Dugdall schreibt sehr flüssig und verwendet eine angenehme und ansprechende Wortwahl, die gut zu lesen ist. Sie schreibt sehr realistisch und nachvollziehbar und zieht den Leser durch ihre dramatische und fesselnde Schreibweise in ihren Bann. Bis zum Ende bleibt diese Spannung erhalten und der Leser weiß bis dorthin nicht, wie das Buch endet. Zwischendurch meint man, man wüsste, wer der Täter war, doch dann wird man wieder von neuen Details überrascht. Je mehr der Leser über die Vergangenheit von Rose, ihrem Ehemann Jason und den befreundeten Hatchers erfährt, nimmt der Roman an Spannung zu und wirbelt die eigenen Gedanken, die man sich selbst zum Täter gemacht hat, wieder erheblich durcheinander. 


Figuren
Im Buch kommt eine überschaubare Anzahl an Hauptpersonen vor. Die Protagonistin ist Rose Wilks, die - wie oben schon erwähnt - einige Schicksalsschläge in ihrem Leben überwunden hat. Des Weiteren ist die Rede von Cate, ihrer Bewährungshelferin. Diese nimmt im Laufe des Buches eine immer wichtigere Rolle ein. Der Leser erfährt zudem auch mehr über Cates Privatleben und kann somit ihre Unentschlossenheit bezüglich der Entscheidung, ob Rose auf Bewährung frei kommt oder nicht, besser nachvollziehen. Eine wesentliche Rolle spielen ebenso Emma sowie ihr Ehemann Dominik Hatcher und Roses Ehemann Jason. 
Die verschiedenen Charaktere stehen in interessanten Verbindungen, die im Laufe der Handlung immer mehr zum Thema werden. Jede der Hauptpersonen hat ihr Päckchen zu tragen und zum Schluss könnte auf Grund der Details, die ans Licht gekommen sind, jede unter Tatverdacht stehen. Die Informationen bezüglich der Protagonisten machen den Roman spannend und lebensnah, sodass der Leser die Geschichte hautnah mitfühlen und miterleben kann. Mit der Zeit entwickelt man großes Mitgefühl für Rose Wilks, denn durch ihre Tagebucheinträge erfährt man immer mehr über ihre Vergangenheit, die bei einem selbst ein trauriges und mitleidiges Gefühl weckt.

Neben den Hauptpersonen gibt es auch noch wenige Nebencharaktere, wie zum Beispiele Amelia, die Tochter der Bewährungshelferin, und Julie, das Kindermädchen. Des Weiteren wird besonders im Handlungsstrang der Bewährungshelferin Cate einerseits über ihre Arbeitskollegen berichtet, die den Leser durch ihr Verhalten teilweise auch zum Schmunzeln bringen. Andererseits kommen hier auch die Gefängnissinsassen zur Sprache, mit denen Rose gemeinsam die Zeit in Haft verbringt. 


Aufmachung des Buches
Bei dem Roman handelt es sich um ein Taschenbuch. Auf dem Cover ist eine Frau abgebildet, deren Gesicht nicht zu erkennen ist. Der Hintergrund ist schwarz, wodurch die Frau mit dem rosafarbigen Kleid im Vordergrund seht. Ihr Kopf ist leicht gesenkt, als würde eine Last auf ihr liegen. Es könnte sich hierbei um die Protagonistin Rose handeln, da diese ebenso einen bedrückten Eindruck macht.


Fazit
"Die leere Wiege" ist ein sehr spannender Roman, der einen jedoch auch nachdenklich und teilweise traurig stimmt. Ein erstklassiger, empfehlenswerter Roman, der das richtige Maß an Gefühl und Spannung aufweist.


5 Sterne


Hinweise
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