Smaller Default Larger

Claire ist neu auf dem College in Morganville, und die schöne Monica macht ihr das Leben zur Hölle.
So schlimm, dass Claire vom Campus in eine WG in der Stadt zieht.
Sie weiß allerdings nicht recht, was sie von ihren Mitbewohnern halten soll.
Zwei ziemlich gut aussehende Jungs – Michael, der immer nur nachts auftaucht, und Shane, der Claire besser gefällt, als sie sich eingestehen möchte. Und Eve, ein Gothic Girl, die total verrückte Sachen erzählt, von Vampiren! So ein Quatsch …?

  Autor: Rachel Caine
Verlag: Arena Verlag
Erschienen: 01/2009
ISBN: 978-3-401-06360-7
Seitenzahl: 309 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
Morganville, ein Örtchen mit rund zehntausend Einwohnern inmitten der texanischen Prärie. Pittoreske Kleinstadtidylle? Fehlanzeige! Denn diese Stadt wird von Vampiren beherrscht. Sie bestimmen die Regeln, machen die Gesetze. Wer sich daran hält, erhält einen Freibrief und steht unter besonderem Schutz. Wer sich jedoch nicht gefügig zeigt, muss um sein Leben fürchten.
Am Rande der düsteren Geisterstadt befindet sich das Gelände der Texas Prairie University, kurz TPU. Inmitten belebten Treibens kämpft Claire Danvers, hochbegabte Ausnahmestudentin, gegen die Schikanen der allseits beliebten Monica Morell und ihrem Gefolge.
Dass Monica nicht das einzige Übel dieser Stadt ist, lernt Claire, nachdem sie vom Wohnheim der Universität in die WG im so genannten Glass House wechselt. Ihre neuen Mitbewohner Michael Glass, Shane Collins und Eve Rosser weihen sie unvermittelt in die Geheimnisse und Risiken Morganvilles ein und bemühen sich, Claire und einander vor Unheil zu schützen. Leichter gesagt, als getan, denn Claire gerät an einen Gegenstand, den die Vampire seit langer Zeit verzweifelt suchen…


Stil und Sprache
Rachel Caine erzählt in siebzehn Kapiteln in der dritten Person Singular von Claire, Eve, Shane, Michael und dem kleinen Städtchen Morganville aus Sicht der jungen Claire, und nutzt hierzu die Vergangenheitsform.
Das Buch beginnt in medias res im Universitätsalltag der ehrgeizigen Studentin an der TPU.
Claires Gedanken und Gefühle sind dem Leser ebenso bekannt wie ihre Beobachtung und Einschätzung der Umwelt. Er macht die gleichen Erfahrungen, Entdeckungen und Fortschritte wie sie und gewöhnt sich nach und nach an die Tatsache, dass Vampire die Stadt kontrollieren.
Caine schreibt trotz des paranormalen Themas sehr lebensnah. Die gelungenen Beschreibungen von Orten und Figuren wirken sehr realistisch und erzeugen eine passend düstere Atmosphäre. Dies führt dazu, dass man als Leser schnell die eigene Umgebung vergisst, sich mitreißen lässt und vollständig in die Handlung eintaucht.
„Haus der Vampire – Verfolgt bis aufs Blut“ lässt sich flink und flüssig lesen. Von Langeweile keine Spur. Die Wortwahl lässt sich als modern, flippig und jung bezeichnen und passt sich hervorragend Ereignissen und Protagonisten an. Auch der Humor kommt dabei nicht zu kurz und belebt zusammen mit der ein oder anderen Überraschung das Geschehen.
Einen Abschluss findet das Buch im Glass House mit einem mehr oder weniger offenen Ende. Ein geschickter Schachzug, um die begeisterte Leserschaft an die Serie „Haus der Vampire“ zu binden.
Der anhängende Auszug aus Eve Rossers Tagebuch, der eine Zusammenfassung der Ereignisse aus Eves Sicht wiedergibt, schließt an gleicher Stelle und erhält die Spannung über die letzte Seite des Buches hinaus.


Figuren
„Haus der Vampire – Verfolgt bis aufs Blut“ bietet eine recht überschaubare Anzahl von Figuren. Insbesondere die Hauptcharaktere hat Rachel Caine gut getroffen und, teilweise passend überspitzt, umgesetzt. Im Fokus stehen allen voran Claire Danvers neben Eve Rosser, Shane Collins und Michael Glass.
Claire ist süße sechzehn Jahre alt, klein, optisch eher Durchschnitt und obendrein hochbegabt. Dies bringt ihr seit jeher die Position des typischen Außenseiters ein. So auch auf dem Campus der TPU, wo sie zahlreichen Schikanen bis hin zu gewalttätigen Übergriffen ausgesetzt ist. Doch sie ist eine Kämpfernatur und gibt nicht so schnell klein bei. Sie entscheidet sich für eine neue Unterkunft und trifft auf Eve, Shane und Michael. So reif Claire in einigen Belangen wirkt, so jung und ihrem Alter angemessen verhält sie sich in anderen Situationen. Das macht sie liebenswert und rundweg sympathisch.

Eve ist ein Goth durch und durch, kleidet und schminkt sich entsprechend und fährt einen schwarzen Cadillac mit Heckflossen. Sie ist redselig und hilfsbereit. Um Geld zu verdienen, arbeitet sie im Common Ground, einem kleinen Café unter der Leitung Olivers.

Shane ist ein Tu-nicht-gut wie er im Buche steht. Seine Hauptbeschäftigungen scheinen Konsolenspiele und Chili-Kochen zu sein. Er knabbert noch immer am Tod seiner zwölfjährigen Schwester Alyssa, die bei einem Brand ums Leben kam. Aus Schuldgefühlen ist er nun darum bemüht, Claire zu beschützen. Oder gibt es noch einen weiteren Anlass?

Michael Glass ist ein talentierter Musiker. Er spielt Klavier, sowie vorwiegend akustische und elektrische Gitarre. Seiner Familie gehört das Glass House. Mehr wird an dieser Stelle nicht verraten. Er hält, ebenso wie Oliver aus dem Common Ground und Shanes Vater noch Überraschungen für den Leser bereit.

Monica Morell ist die reiche, zickige Schulschönheit. Unterstützt von den so genannten Monickettes Gina und Jennifer macht sie Claire das Campusleben zur Hölle und schreckt dabei auch vor grober Gewalt nicht zurück. Hier findet sich das allseits beliebte Klischee ‚verwöhnte Göre malträtiert unscheinbaren Einzelgänger’ wieder.

Caines Vampire sind in „Haus der Vampire – Verfolgt bis aufs Blut“ eindeutig gefährlich. Ihnen sollte man, insofern man nicht zum geschützten Personenkreis zählt, möglichst aus dem Weg gehen. Ein sehr interessanter Charakter unter ihnen ist Amelie, die älteste Vampirin mit entsprechend Macht und Einfluss. Sie wird in der Fortsetzung hoffentlich wieder in Erscheinung treten.


Aufmachung des Buches
„Haus der Vampire – Verfolgt bis aufs Blut“ ist als hochwertige Klappenbroschur erhältlich. Das Papier ist aus schwerer Qualität, die Innenklappen sorgen für zusätzliche Stabilität. Das Cover ist grundsätzlich matt gehalten. Farblich überwiegen Schwarz, Dunkelrot und Chamois-Töne.
Auf der linken unteren Hälfte ist eine junge Frau zu sehen, deren eine Gesichtshälfte im Halbschatten verborgen ist. Leicht nach unten geneigter Kopf, lockige Haare, die Augen gezielt dem Betrachter zugewandt und Blutspuren auf den Lippen – alles in allem eine düstere, bedrohliche Erscheinung.
Im starken Kontrast hierzu ist das gesamte Buch von leuchtend roten, leicht erhabenen, floralen Ornamenten umgeben. Hochglanzdruck und Licht- / Schatten-Effekte lassen das Muster nahezu plastisch wirken. Streicht man mit den Fingerspitzen darüber, bemerkt man den Unterschied der Strukturen.
Titel, Serien- und Autorenname fügen sich wunderbar harmonisch in das leicht nostalgische Gesamtbild ein.
Eine sehr ansprechende, mystische Gestaltung für einen Vampirroman.


Fazit
Rachel Caines Serieneinstieg „Haus der Vampire – Verfolgt bis aufs Blut“ ist überaus gelungen und hat mich von Anfang bis Ende begeistert. Vampire im klassisch-bösen Sinne und eine WG aus durchweg sympathischen, jungen Protagonisten sorgen für kurzweiligen, spannenden Lesespaß. Hoffentlich lässt die Fortsetzung nicht all zu lange auf sich warten.
Empfehlenswert nicht nur für junge Leser!



Hinweise
Rezension von Patricia Merkel
Herzlichen Dank an den Arena-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo