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SPIDER-MAN: Die Graphic Novel

Autor Cullen Bunn (FEAR ITSELF, WOLVERINE) und Zeichner Neil Edwards (FANTASTIC FOUR) machen sich auf, um die klassiche Origin des erstaunlichen Spider-Man in einem zeitgemäßen Kontext und mit einem frischen Blick für Details neu zu erzählen. Erlebt noch einmal eine der bekanntesten Comic-Origins aller Zeiten, wenn der Biss einer Spinne aus dem Bücherwurm Peter Parker einen der größten Superhelden des Marvel-Universums macht, und seid bereit für einige große Überraschungen und Updates!

“Als ich zum ersten Mal Geschichten mit Spider-Man las, standen Action und Spaß an erster Stelle. Das hat viel Freude gemacht, und genau dieses Gefühl möchte ich mit SPIDER-MAN: SEASON ONE einfangen.” (Cullen Bunn)

 

SPIDER-MAN SEASON ONE 

Originaltitel: SPIDER-MAN: Season One
Autor: Cullen Bunn
Übersetzer: Carolin Hidalgo
Illustration: Neil Edwards
Verlag: Panini Comics
Erschienen: 07/2012
ISBN: 978-3-86201-439-2
Seitenzahl: 116 Seiten
Altersgruppe: ab 12 Jahren (Empfehlung des Rezensenten)


Die Grundidee der Handlung
Die Entstehungsgeschichte des Außenseiters und Physikbegeisterten, Peter Parker, zu dem Superheld Spider-Man wird von Cullen Bunn auf eine neue, frische Art erzählt. Die Handlungen sind dabei teilweise an die bisherigen Spider-Man-Erzählungen und -Verfilmungen mit Tobey Maguire angelehnt und bieten entsprechende Parallelen, bringen aber auch eine Menge Neues mit, so ist mir der Geier als Spideys Gegner hier zum ersten Mal begegnet. Auf jeden Fall hat Cullen Bunn für gute Unterhaltung und reichlich Action gesorgt.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Die Entwicklung des modernen und zeitgemäßen Peter Parkers führt zunächst von dem zwar intelligenten, aber chaotischen Außenseiter zu einem Jungen, der seine neuen Fähigkeiten austestet, an Selbstvertrauen gewinnt und zu einer Art Fernsehstar wird. Der Hype um ihn wird von Neil Edward in entsprechenden Bildern passend eingefangen – umlagert von Fans führt Parker wilde Kunststücke vor und stellt seine Kräfte unter einen ersten Beweis. Schon hier gelingen ihm die für Spider-Man so charakteristischen, athletischen Bewegungsabläufe. Allerdings geht mir die Entwicklung seiner Fähigkeiten, die hier nach dem Biss einer mit Strahlung kontaminierten Spinne in nur wenigen Minuten zu entstehen scheinen, eindeutig zu schnell. Auch andere Aspekte, wie die Übung im Umgang mit dem Netz, werden nur sehr kurz im Zeitraffer angerissen, Kämpfe gegen andere Amateurwrestler werden durch entsprechende Fernsehbilder lediglich als Möglichkeit angedeutet.
Der Wandel zum Helden, zu dem Parker später wird, vollzieht sich erst ab der Hälfte des Comics und wird durch eine grandiose, ganzseitige Grafik eingeläutet, in der Spidey über die nächtlichen Straßen New Yorks hinweg schwingt. Zeichnungen dieser Art machen den besonderen Reiz von Neil Edwards Arbeiten aus, denn sie sind astrein umgesetzt worden. Düster und unheilsvoll, von stömendem Regen begleitet, wird dann die Szene umrissen, in dem Spider-Man mit dem Mörder seines Onkels seinem ersten, echten Gegner gegenübertritt. Die Phase, in der Peter seinem Zorn freien Lauf lässt, setzt sich in hellen Tönen in Kontrast zu der dunklen Umgebung. Der Antagonist, der Season One bestimmt, ist jedoch der Geier. Sein Outfit in kräftigem Dunkelgrün mit dem dicken, weißen Kragen und den riesigen Flügeln hat etwas Exzentrisches, das Tempo und die Kraft, mit der er sich bewegt, stellen Spider-Man aber vor ernste Probleme. Die temporeichen Kämpfe werden durch einigen Speedline-Einsatz betont, aber allein schon die Wucht der Bilder macht einen Großteil der Action aus.

Auch die anderen Hauptfiguren, die hier auftreten, sind von Edwards gekonnt portraitiert worden. Bei J. Johan Jameson, dem Herausgeber des Daily Bugle, hat definitiv der Schauspieler J. K. Simmons aus der Spider-Man-Verfilmung von 2002 als Vorbild gedient. Katy Kiernan, eine seiner Journalistinnen, scheint seine schärfste Waffe zu sein – ihr Auftritt mit dem kurzen Minirock, der ihre langen Beine betont, und dem tiefen Ausschnitt der Bluse ist betont sexy, doch ihr Gesichtsausdruck vermittelt gleichzeitig ihre Raffinesse, während die blauen Augen blitzen.
Allerdings kann Neil Edwards Artwork bei den Figuren nicht immer überzeugen, denn die Bandbreite reicht von grandiosen Arbeiten – wie z.B. der letzten Seite der Szenerie oder bei Portraits der Charaktere – bis zu eher vernachlässigt wirkenden Zeichnungen, auch wenn die Ausarbeitungen jederzeit für die Geschichte ausreichen. So sind beispielsweise die Polizisten, die vor der Bank auf den Angriff des Geiers warten, in ihren Uniformen und mit ihrer Bewaffnung recht grob umgesetzt, auch die gigantische Menschenmenge, die vor der Bank wartet, besteht überwiegend aus nur teilweise gefüllten Hüllen menschlicher Konturen. Dafür bettet er die Figuren nahezu immer in die entsprechende, überwiegend sehr stimmig umgesetzte Umgebungen ein – die Ansichten von New York, von Studios und Parkers Zuhause können sich überwiegend sehen lassen.

Die Panelanordnung ist, abgestimmt auf das Remake, ebenfalls modern und abwechslungsreich angelegt: zwar auch mal klassisch durch weiße oder schwarze Stege getrennt, überlagern sich die Bildfelder an anderen Stellen, während die Größe von eher kleinen Panels bis zu ganzseitigen Darstellungen reicht. Die Lesereihenfolge ist jederzeit eindeutig und stellt auch Einsteiger in die Comicwelt vor keine Probleme.


Aufmachung des Comics
Die Klappbroschur in der Softcover-Ausgabe, in der mir das Comicalbum vorliegt, zeigt auf der vorderen Klappe den sich vom Betrachter entfernenden Spider-Man, begleitet von dem Leitsatz von Peters Onkel Ben, den Fans des netzschwingenden Helden seit so vielen Jahren kennen. Die hintere Klappe stellt neben diesem Comic drei weitere Alben der „Season One“ Serie vor. Der Buchumschlag zeigt vorne Spider-Man in athletischem Sprung aus einem gigantischen Netz, die Rückseite bietet neben der Inhaltszusammenfassung einen Szenenausschnitt.

Den Anhang des Comics bilden auf sechs Seiten Skizzen von Neil Edwards, zum Teil durch Tuschearbeiten durch Karl Kesel ergänzt.


Fazit
SPIDER-MAN: Season One steht für rasante Action, coole Sprüche und einen neuen, bedrohlichen Gegner. Cullen Bunn und Neil Edwards sorgen mit diesem Remake für eine Frischzellenkur des beliebten Helden. Zwar zeichnet sich Edwards Artwork nicht durchweg durch feinste Details aus, bietet dafür aber auch oft grandiose Bilder.


4 Sterne


Hinweise
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