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Agent Daniel Nathali, Leiter des Special-Reaction-Teams der Polizei in Portland/USA lebt für seinen Job. Adrenalin ist seine Droge, Lebensgefahr sein ständiger Begleiter. Nach einem Schicksalsschlag, zieht er sich für eine Weile in ein abgeschiedenes Kloster in den Chinesischen Bergen zurück. Dort nimmt ihn ein Großmeister des Shaolin-Kung-Fu nicht nur unter seine Fittiche, sondern weiht ihn auch in ein uraltes, mächtiges Geheimnis ein, das Daniels Leben für immer verändert.  
Zurückgekehrt in seinen Job stellt man ihm die temperamentvolle Elena als Partnerin zur Seite. Eine wahre Herausforderung für Daniels hart erkämpften inneren Frieden. Gemeinsam müssen sie gegen eine apokalyptische Sekte ermitteln. Als sie ins Visier des skrupellosen Anführers geraten, verschwimmt die Grenze zwischen Jägern und Gejagten. In einem Strudel aus Gefahr, Begehren und geheimnisvollen Kräften müssen Daniel und Elena um ihre Liebe und ihr Leben kämpfen.

 

Wenn nur noch Asche bleibt 

Autor: Britta Strauss
Verlag: Sieben Verlag
Erschienen: März 2012
ISBN:  978-3-941547-71-1
Seitenzahl: 193 Seiten 

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Die Grundidee der Handlung
Als die geliebte Ehefrau von Agent Daniel Nathali getötet wird, sucht er ein mysteriöses Shaolin Kloster auf. Der Großmeister des Klosters weiht den verzweifelten Mann in seine Kampfkunst ein und verrät ihm ein streng gehütetes Geheimnis. Agent Nathali, der nach seiner mehrjährigen Ausbildung bei den Mönchen seinen Job bei der Polizei wieder aufnimmt, bekommt die vielschichtige Elena als Partnerin zugeteilt. Die beiden beginnen gegen eine verdächtige Weltuntergangssekte zu ermitteln und werden sehr bald von Jägern zu Gejagten und am Ende steht nicht nur ihr eigenes Leben, sondern die Existenz der ganzen Welt auf dem Spiel.

Das Buch zeigt sich als eine Mischung aus Mystery-, Abenteuer-, Thriller- und Erotikroman. Da das Konzept, die ultimative „eierlegende Woll-Milchsau“ zu konstruieren selten gut funktioniert, ist es auch nicht wirklich verwunderlich, dass die Kombination der vielen unterschiedlichen Genres meiner Ansicht nach nicht ganz so fließend geklappt hat, wie es erhofft wurde.


Stil und Sprache
Das Buch ist aus der Sicht eines Erzählers geschrieben, der in verschiedene Personen schlüpft, dabei aber größtenteils Elenas und Daniels Blickwinkel bevorzugt. Die drei großen Kapitel des Romans sind in weitere Abschnitte unterteilt, die sich durch die Überschrift von Ort und Datum deutlich von den wesentlich kleineren Unterkapiteln abheben.
Der größtenteils sehr wortreiche Schreibstil scheint noch nicht wirklich ausgereift, da er im Lauf der Geschichte immer wieder etwas wechselt. LeserInnen, die eine Ausdrucksweise bevorzugen, die mit vielen wortgewaltigen Be- und Umschreibungen der Schauplätze und auch der einzelnen Szenen gespickt ist, werden das Werk als durchaus nahezu lyrisch empfinden. Erwartet man jedoch eine flott geschriebene, spannende Story, bei der auch die Schreibweise stilmäßig zum gewählten Thema passt, könnte man den Roman möglicherweise etwas zu pathetisch und theatralisch finden. Da die Geschmäcker hinsichtlich eines Schreibstils jedoch immer stark variieren und sich bei diesem Roman bestimmt viele unterschiedliche Ansichten bilden werden, würde ich den LeserInnen empfehlen, unbedingt die Leseprobe zur Meinungsbildung zu nutzen.

Im Prolog wird die mystisch angehauchte Vorgeschichte erzählt, die als Grundlage und Auslöser für die Handlungen der Protagonisten im weiteren Verlauf der Story dient. Das erste große Kapitel beschreibt dann hauptsächlich das Geschehen um die männliche Hauptperson Daniel Nathali vom Tod seiner Frau bis zur aktuellen Gegenwart, dem zweiten Kapitel „Schatten“, in dem Daniel mit der weiblichen Protagonistin Elena zusammentrifft und sich die beiden "Kollegen" miteinander auseinandersetzen müssen. In diesen Szenen überwiegt der Thrilleranteil, bei dem die Polizeiarbeit bedauerlicherweise etwas zu unzureichend recherchiert wurde, um authentisch zu wirken, und stattdessen einige oft gelesene Handlungs- und Charakterklischees eingefügt wurden. Das "Zusammenraufen" der beiden, charakterlich doch sehr unterschiedlichen, Protagonisten geschieht verhältnismäßig flott und in kurzer Zeit kommen auf beiden Seiten Gefühle dazu. So wie die ganze Geschichte, sind auch die Erotikszenen in dem gleichen dramatisch-lyrisch angehauchten Stil gehalten und wirken im Storyverlauf wie willkürlich platziert.
Da alle mitspielenden Figuren schon zu Beginn der Story nahezu fertig entwickelt sind, haben sie wenig Gelegenheit, an den emotionalen oder gefährlichen Situationen zu wachsen und sich weiterzuentwickeln. „Die Gefahr ist immer präsent und lauert überall“ scheint die übergeordnete Prämisse der beiden Protagonisten Daniel und Elena zu heißen. Um diese Aussage den Lesern nahezubringen, entpuppen sich die vermeintlich aufrichtigsten Freunde der beiden Hauptfiguren in oft abrupten und unvorbereiteten Wendungen als unberechenbare Gegner, sodass sich viele Situationen im engsten Umfeld der Protagonisten abspielen. Das kann je nach persönlicher Auffassung entweder genial oder irrtiierend wirken.


Figuren
Die Figuren wirken oft klischee- und teilweise zu schablonenhaft. Daniel Nathali, der ehemalige Sondereinsatzbeamte und späterer Shaolinkämpfer, wurde als Held eingeführt, konnte jedoch seine Charakterisierung durch einige abschwächende Szenen nicht bis zum Ende halten. Er hadert mit seinen Gefühlen, möchte eigentlich viel lieber im Shaolinkloster leben und zitiert zu vielen Gelegenheiten liebend gerne Mönchs - Weisheiten. Elena wird als taffe Einsatzbeamtin vorgestellt, die diesem Bild im Lauf des Romans durch ihre Handlungen nicht wirklich gerecht werden kann. So wirkt sie zu den unpassendsten Momenten schwächlich und unglaubwürdig, ohne dass die LeserInnen einen zwingenden Grund dafür entdecken könnten.
Der Bösewicht, als Anführer einer Weltuntergangssekte, soll charismatisch überzeugend und absolut böse-gefährlich wirken. Es ist jedoch leider nur ein zweidimensionaler, machtlüstener Fiesling entstanden, wie man ihn viel zu oft zu lesen bekommt. Bedauerlicherweise hebt er sich weder in seinen Eigenschaften, noch seinen Zielen von den üblichen 0-8-15 Antagonisten ab. Da die anfäglich beschriebenen und beworbenen Fähigkeiten der Protagonisten (besonders auffällig bei Elenas Charakter) durch ihre Handlungen im Lauf des Romans oft sehr abgeschwächt werden, leidet darunter die Glaubwürdigkeit der Hauptfiguren.

Die Nebendarsteller sind nur sehr sparsam charakterisiert und dienen hauptsächlich als Statisten und Aufwertung der Hauptfiguren, die durch ihre Handlungen böser oder intelligenter wirken sollen oder um eine schnelle Wendung im Geschehen herbeizuführen. Einzelne Handlungsmotive der Figuren sind zwar erkenn- und nachvollziehbar, aber nicht besonders mitreißend. Deshalb wird sich der Leser möglicherweise nur bedingt mit den Figuren identifizieren können.


Aufmachung des Buches
Das broschierte Buch ist mit den Maßen 21,8 x 15,4 x 1,2 cm größer als ein gewöhnliches Taschenbuch. Das Coverbild passt recht gut zum Inhalt und der Text auf der Rückseite klingt interessant und macht neugierig. Der Roman besteht aus einem Prolog, drei „großen“ Kapiteln und einem kurzen Epilog mit einer Kurzvita der Autorin ganz am Ende. 

Das erste Kapitel „Dunkelheit“ beginnt mit einem Zitat von Ghandi, das mit kleinen Stufenpyramiden vom weitern Text getrennt wurde. Es teilt sich - wie auch die beiden anderen großen Kapitel „Schatten“ und „Licht“ - in kleinere Abschnitte auf, die mit Ort und Datum gekennzeichnet sind und mit einem Zierbuchstaben beginnen. Außerdem wurden sie ihrerseits wieder in noch kleinere Kapitel unterteilt, die ab und an mit einer kleinen Stufenpyramide voneinander getrennt wurden. Nach dem Epilog folgen eine Kurzvita der Autorin und eine Ankündigung von vier weiteren Büchern des Verlages.


Fazit
Die Idee der Geschichte hätte sich bei einer etwas anderen Umsetzung als durchaus spannend erweisen können. Bedauerlicherweise konnte ich mich mit dem besonderen Schreibstil der Autorin (der wunderbar zu einem „sanfteren“ lyrischen Werk gepasst hätte) sowie der Verflechtung der unterschiedlichsten Genres und den Eigenarten der Charaktere nicht wirklich anfreunden.


2 Sterne


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