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Eine große Reise.
Eine neue Liebe.
Ein dunkles Geheimnis.

Lange bevor Zoey ins House of Night eintrat, bevor sie den Kampf gegen das Böse aufnahm, lebte und unterrichtete sie bereits dort: Professor Lenobia, Zoeys engste Vertraute. Lange bevor Lenobia als Reitlehrerin ins House of Night nach Tulsa kam, lebte sie in Frankreich. Dort war sie ein ganz normales Mädchen. Bis das Schicksal sie auf ein Schiff nach New Orleans verschlug und sie zum ersten Mal mit den Mächten der Finsternis in Berührung kam. Dies ist ihre Geschichte.

 

Lenobias Versprechen 

Originaltitel: Lenobia´s Vow
Autor: P.C. und Kristin Cast
Übersetzer: Christine Blum
Verlag: S. Fischer Verlag
Erschienen: August 2012
ISBN: 978-3841422163
Seitenzahl: 189 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Als die zarte Cécile Marsan de la Tour D´Auvergne dem umgreifenden Fieber erliegt, sieht Elizabeth Whitehall eine glorreiche Zukunft über dem großen Teich für ihre eigene Tochter Lenobia gekommen. Ein Leben, das sie selbst ihr niemals ermöglichen könnte. Anstelle der legitimen Tochter des Herzogs, tritt die Fünfzehnjährige aus den Nebeln der Vergangenheit in die vermeintlich sonnenbeschienene Freiheit Nouvelle-Orléans. Auch andernorts fällt die Entscheidung für Neu-Frankreich. Der Papst höchstselbst veranlasst, dass der berüchtigte Bischof Charles de Beaumont von Notre-Dame d´Evreux aufgrund seines kirchenschädigenden Verhaltens über Le Havre in die Neue Welt reist, um dort in der Kathedrale Saint-Louis dem Wohle der Kirche zu dienen.
Das Schiff Minerva erstrahlt in ehrfurchtgebietendem Glanze, doch die Anwesenheit des Bischofs führt einen Hauch Finsternis mit sich. Um einer Enttarnung durch den Mann Gottes zu entgehen, beschließt Lenobia, vorerst Unwohlsein vorzutäuschen und unter Deck zu bleiben. Doch ganze acht Wochen vermag das Versteckspiel nicht zu funktionieren und außerdem treibt Lenobia die Neugier, das Schiff in den frühen Morgenstunden zu erkunden, die Pferde im Frachtraum zu besuchen und Gespräche mit dem attraktiven Mulatten Martin zu führen. Sie erlebt Momente reinen Glücks – bis ihr der grausame Bischof in die Quere kommt und ihre Tarnung verrät …

Das Autorengespann hat die bitterböse Vergangenheit der mächtigen Reitlehrerin des House of Nights aufgearbeitet. Die Umsetzung als anrührende Romanze mit spannendem Hintergrund ist wahrlich geglückt!


Stil und Sprache
Mit „Lenobias Versprechen“ erscheint die zweite serienbegleitende Novelle zu der international erfolgreichen Vampyrserie „House of Night“ von P. C. und Kristin Cast. Das Schicksael raubt einem Menschen das Leben und schenkt einem anderen eine große Chance. So geschehen im 18. Jahrhundert, kurz vor Ausbruch der Französischen Revolution, in der Vergangenheit der allseits beliebten Lehrerin Lenobia. Neun Kapitel, verfasst in dritter Person Singular, erzählen von der illegitimen Tochter des Herzogs von Bouillon und ihrer abenteuerlichen Reise in eine gänzlich neue Existenz. Der Einstieg ins Geschehen gestaltet sich ergreifend und temporeich. Die Autorinnen setzen auf große Emotionen. Der reinen Unschuld der weiblichen Hauptfigur wird sogleich das Pendant in Person des abtrünnigen Bischofs gegenübergestellt. Seine Absichten sind alles andere als lauter und das Böse seiner Seele ist unverkennbar. Obwohl die Leser früh ahnen, dass sich die Situation auf der Minerva schnell zuspitzen wird, ist es P. C. und Kristin Cast gelungen, den Aufbau der Handlung spannend zu gestalten. Im Gegensatz zum Schreibstil der „House of Night“-Romane, muten Sprache und Stil dieser „House of Night“-Story geradezu erwachsen an. Passend zum Ambiente findet sich hier weder Jugendslang noch ist die Sprache derart einfach gestrickt, wie man es von der Hauptserie kennt. Gerade das macht die Lektüre ausgesprochen angenehm und auch für Leser interessant, die die Serie an sich nicht verfolgen. Anknüpfungspunkte zu den Vampyren gibt es erst gegen Ende des Buches, so dass es keinerlei Vorkenntnisse bedarf.
Mit dem Auftritt des Mulatten Martin ist ebenfalls für Romantik gesorgt, verfällt Lenobia doch seinem Charme. Es macht Freude, das langsame Anbandeln zu beobachten und man wünscht den beiden reinen Herzens alles Gute. Doch so einfach meint es das Leben nicht mit ihnen! Gegen Ende der Novelle rühren die Autorinnen noch einmal kräftig in der Gefühlskiste. Der Ausgang der Geschichte wird an dieser Stelle selbstredend nicht verraten.


Figuren
Die wohl wichtigsten Charaktere dieser Geschichte sind neben der Hauptfigur Lenobia Whitehall, der Bischof von Évreux und der Mulatte Martin. Lenobia ist Spross einer Bauerntochter und des Herzogs von Bouillon. Sie ist gänzlich unbedarft, weiß sich jedoch der lüsternen Blicke alter Herren zu erwehren. Als illegitimer Sprössling eines altehrwürdigen Geschlechts hat die Dienstmagd vom Leben nicht viel zu erwarten, als ihre Halbschwester Cécil Marsan de la Tour D´Auvergne, die legitime Tochter des frauenliebenden Herzogs, das Zeitliche segnet. Auf Geheiß ihrer Mutter tauscht sie ihre schlichte, vertraute Kleidung gegen ein kostbares Seidenkleid à la polonaise und nutzt die Gunst der Stunde. Auf dem Schiff in ein besseres Leben schlüpft sie in die Rolle der Adelstochter. Im Herzen bleibt sie jedoch sie selbst. Unerwartet steht sie zwischen zwei Männern. Auf der Flucht vor Charles de Beaumont von Notre-Dame d´Evreux, der ihre Tarnung des Edelfräuleins aufdecken könnte, hingerissen zum Mulatten Martin, der sich nicht nur pflichtbewusst um die Pferde an Bord bemüht, sondern mit seiner herzlichen Art und seinem aufrichtigen Wesen bei Lenobia und den Lesern punktet. In Schwester Maria Madeleine, Nonne der Ursulinen, hat sie eine Beschützerin gefunden, die ihr trotz aller Widrigkeiten den Rücken stärkt.

P. C. und Kristin Cast spielen den Trumpf der reinen Seele versus sündigem Teufel aus und beleuchten darüber hinaus die Gesellschaftsstatuten der Vergangenheit. Die Charaktere handeln in erster Linie sehr emotional und wickeln damit auch den Leser um den Finger. Gerade das hoffnungslose Sehnen zwischen männlichem Kreolen und weiblichem Bastard geht zu Herzen. Momente des Glücks gehen mit Momenten bloßer Verzweiflung Hand in Hand.


Aufmachung des Buches
„Lenobias Versprechen“ erscheint als zweite House-of-Night-Story im S. Fischer Verlag. Analog zum Vorband „Dragons Schwur“ ist auch dieses kleine Hardcover der großen Vampyrserie optisch angepasst. Den Schutzumschlag ziert das Antlitz einer jungen Frau. Blätterranken, ein galoppierendes Pferd sowie die obligatorische Mondsichel ergänzen das Motiv. Buchtitel und Vorsatzpapier strahlen in leuchtendem Orange. Im Inneren des Buches finden sich auch dieses Mal zahlreiche Illustrationen von Kim Doner. Rückseite und Innenklappen des Umschlags informieren über Romaninhalt und Autorinnen.


Fazit
Auch ohne Vorkenntnisse zur Hauptserie bietet „Lenobias Versprechen“ spannende Unterhaltung nach Art einer historischen Romanze. Für Kenner des House of Nights offenbart sich die Vergangenheit einer sympathischen Lehrerin und die sollte nicht in der Sammlung fehlen.


4 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Erste House-of-Night-Story: Dragons Schwur

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