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ZEIG MIR, DASS DU NOCH ATMEST …

Als Model stand Céline Winter eine große Karriere bevor. Doch dann wird ihre grausam entstellte Leiche gefunden. Für ihre Schwester Leah bricht eine Welt zusammen – und die Polizei steht vor einem Rätsel. Leah beschließt, selbst nach dem Täter zu forschen. Dabei trifft sie auf den gut aussehenden Fotografen Kay Gordon, zu dem sie sich augenblicklich hingezogen fühlt – doch Kay scheint ein dunkles Geheimnis zu verbergen. Was weiß er über den Mord? Je näher Leah der Wahrheit kommt, desto größer ist die Gefahr, in der sie schwebt …

 

Im Visier des Todes 

Autor: Olga A. Krouk
Verlag: Egmont LYX
Erschienen: 13.09.2012
ISBN: 978-3-8025-8640-8
Seitenzahl: 352 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Leahs Schwester Céline wurde ermordet. Auf der Trauerfeier erreichen Leah Fotos, die ihre Schwester auf grauenvolle Weise abgelichtet zeigen. Um herauszufinden, wer hinter diesem Mord steckt, beginnt sie Nachforschungen anzustellen. Dabei trifft sie auf Kay Gordon, mit dem sie sich bereits auf der Trauerfeier unterhalten hat. Er ist Starfotograf und wirkt auf Leah unheimlich anziehend. Doch er hat auch ein Geheimnis und scheint mehr über Célines Tod zu wissen, als er ihr erzählt. Leah gibt nicht auf und schwebt schon bald selbst in großer Gefahr ...

Mit "Im Visier des Todes" legt Olga A. Krouk einen Thriller vor, der den Leser von der ersten Seiten an packt. Gut durchdacht, mit einer Prise Erotik, weiß die Autorin am Ende auch gewiefte Leser dieses Genres zu überraschen. Wirklich gelungen!


Stil und Sprache
Schon das erste Kapitel geht unter die Haut und lässt grausame Bilder vor dem inneren Auge des Lesers erstehen. Eine drückende, schwere Atmosphäre, zu Papier gebracht mit emotionalen, schwermütigen Worten, aber auch durchbrochen von schlagfertigen Dialogen und leichten, humorvollen Sätzen, erwartet den Leser. Ruhige, sanfte Töne finden trotz all der Grausamkeiten ebenso Platz wie sinnlich und ästhetisch verfasste erotische Szenen, die bei all den spannenden Ereignissen auf ganz andere Weise für Herzklopfen sorgen. Olga A. Krouk versteht es, mit Worten umzugehen, wie der gefühlvolle Nachruf Leahs auf ihre Schwester Céline auf Seite 23 sehr schön zeigt: "Du hast den Geruch von frischem Schnee geliebt. Du hast die Schneeflocken auf deine Hände herabsinken lassen. Du hast mir gesagt, dass ich dir den Frühling geschenkt habe. Verzeih mir, dass ich dich vor dessen Gewitter nicht schützen konnte."

Während der Großteil des Thrillers in dritter Person aus Leahs und Kays Sicht erzählt wird, sorgen Kapitel aus Sicht des Mörders für eine ordentliche Portion Spannung. Die Erzählstimme, mit der diese Szenen geschrieben sind, strahlt eine bedrohliche Wärme und gleichzeitig durch die zweite Person auch Nähe zur Figur aus. Die Autorin hält diese Spannung durchgehend aufrecht und zieht sie zum Ende hin sogar noch an. Ein nervenzerreißendes und überraschendes Finale wartet auf den Leser!


Figuren
Der Leser ist sehr nahe bei Leah, deren Leben sich innerhalb kurzer Zeit in ein einziges Chaos aus sich überschlagenden Ereignissen und Ängsten, aber auch erotischen Gefühlen verwandelt. Im Gegensatz zu Kay Gordon, der eher zurückhaltende Einblicke in sein Gefühlsleben gewährt, hat sie keinerlei Ahnung von Mode, was für erheiternde Einschübe sorgt. Während Kay - trotzdem man von Anfang an spürt, dass er etwas verbirgt - direkt sympathisch wirkt, erscheint Poul, Leahs Freund aus Kindertagen, suspekt.

Jede einzelne der in überschaubarer Anzahl auftretenden Figuren ist hervorragend ausgearbeitet; sie alle haben ihre Ecken und Kanten, die sie authentisch machen.


Aufmachung des Buches
Die Klappenbroschur ist verlagstypisch von guter Qualität, sodass der Buchrücken auch nach dem Lesen keine Knicke aufweist. In der Silhouette des mit Spotlack hervorgehobenen Raben - der in der Geschichte eine gewisse Rolle spielt - ist das Portrait einer Frau zu sehen (Leah?); durch die Art der Darstellung strahlt das Cover direkt Dynamik und eine gewisse Bedrohung aus. Im Innern finden sich 39 in recht kleiner, aber noch gut lesbarer Schriftgröße abgedruckte, durchnummerierte Kapitel.


Fazit
Olga A. Krouk zeigt, dass sie auch abseits fantastischer Pfade ihren Weg beschreitet. Gänsehaut garantiert!


4 5 Sterne


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