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Eine kühne Geschichte um Rache und Leid angesiedelt im Europa des elften Jahrhunderts … Die nordischen Seemänner sind landauf, landab gefürchtet für ihre grausame Stärke!

Ein Blick in Thorfinns und Askeladds gemeinsame Vergangenheit zeigt, wie tief die Wunde ist, die Askeladd dem Jungen mit dem Mord an seinem Vater zugefügt hat. Zerfressen vom Hass und dem Wunsch zu töten, verlässt Thorfinn den friedlichen Pfad, der seinem Vater so viel bedeutet hatte. Dabei verkennt er in seiner Trauer vollkommen, dass sein Vater ein echter Krieger war!

 

Vinland Saga 2  Originaltitel: VINLAND SAGA – volume 2
Autor: Makoto Yukimura
Übersetzer: Hirofumi Yamada
Illustration: Makoto Yukimura
Verlag: Carlsen Manga
Erschienen: 06/2012
ISBN: 978-3-551-75843-9
Seitenzahl: 229 Seiten
Altersgruppe: ab 16 Jahre (Verlagsempfehlung)


Grundidee der Handlung
Die Beschreibung der Inhaltszusammenfassung auf der Rückseite des Manga eilt den Ereignissen wieder voraus, denn sie beschreiben lediglich das Ende des zweiten Bandes. Im Hauptteil geht es jedoch mehr um den Mordanschlag, welchen Sigvaldi – Anführer der Jomsburg Krieger – in Auftrag gibt, und um Askeladds Falle, in die er Thors und seine Mannen lockt. Zudem beschreibt der Blick in die Vergangenheit Thorfinns Entwicklung vom Kind zum Krieger, die schon vor der Ermordung seines Vaters beginnt.

Es ist erneut erstaunlich, wie nah sich Yukimura einerseits an historische Fakten und an die Saga der Jomswikinger gehalten hat – denn sowohl die Jomsburgkrieger als auch Sigvaldi haben nach neuesten Erkenntnissen von Historikern gelebt – und andererseits, wie mitreißend und auch authentisch seine Szenerie ist, die er hierauf aufbaut. Auch die Seiten von Band 2 fliegen förmlich dahin, so packend ist die hier in ein Manga adaptierte Wikinger-Saga.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Die Handlungen schließen – genau wie die Kapitelzählung – nahtlos an den ersten Band an und führen die Geschichte von Thorfinns Kindheit fort. Auf eine Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse wird allerdings verzichtet.
Die Euphorie des Krieges hat das Dorf aus Thorfinns Kindheit erreicht. Freudig beginnen die jungen Männer, die darauf brennen sich auf dem Schlachtfeld zu beweisen, die Drachenboote vorzubereiten – die mit ihren reich verzierten Schnitzungen wieder ein toller und beeindruckender Anblick sind – und sich selbst zu rüsten. Währenddessen gehen in Thorfinn seltsame Veränderungen vor. Beseelt von dem Wunsch, ein Krieger zu werden, wird er härter, was ihm manch blutige Nase einbringt, und wagemutiger, was schon mal für humorvolle Szenen sorgen kann. Seine Entschlossenheit und Begeisterung spiegeln sich in den großen Augen wider.

Thors, Thorfinns Vater, strahlt jederzeit eine gewaltige Ruhe aus, während er sehr nachdenklich wirkt, teilweise schon in sich gekehrt, und bildet damit einen Kontrast zu dem grandiosen Krieger, der er einst im Dienst der Jomskrieger war und zu dem er gezwungen wird, wieder zu werden. Rückblicke, bei denen die Panelumrandungen von Weiß ins Schwarze wechseln, zeigen ihn als jüngeren Mann und erfolgreichen Kriegsherrn.

Die vermummten Jomswikinger wirken jederzeit bedrohlich, was nicht selten durch tiefe oder aber hohe und damit andere Figuren überragende Perspektiven noch betont wird. Hierdurch erscheinen diese Krieger noch größer, noch mächtiger. Sie treten oft als Gruppe auf, und gleichen sich dabei – bis auf wenige feine Details – sehr stark, was ihnen die Individualität nimmt. Auch die identischen Waffen und Helme tragen hierzu ihren Teil bei. Einzig Floki, einer der Truppenführer dieses Kriegertrupps, sticht hervor und ist durch seine kräftige Narbe entstellt – dies passt gut zu seinem undurchsichtigen Charakter. Askeladds Gesicht hingegen ist ein Ausdruck seiner Ruhe, Selbstsicherheit, aber auch seiner Tücke und Hinterlist.

In den meisten Bildern sind die jeweiligen Charaktere gründlich, individuell und genau gezeichnet, geht die Konzentration jedoch auf Einzelne – wie Thors – über, reduziert Yukimura die Einzelheiten in den Gesichtern der übrigen, um den Blick des Lesers gezielt zu lenken.
Eine unbeschreibliche Kraft und Dynamik hat Makoto Yukimura in die Bilder des Hinterhalts gelegt, denen Thors' Männer sich stellen müssen. Die herabstürzenden Massen peitschen die See und die Schiffe herum auf, während Speedlines und verwischte Konturen für Bewegung sorgen. In den folgenden Kämpfen stellt Thors sein Können dann unter Beweis. Dabei bewegt er sich so schnell und präzise und dabei doch so ruhig, dass die Gegner kaum eine Chance gegen ihn haben. Auch das Wirbeln von Waffen und Fäusten ist enorm dynamisch zu Papier gebracht und reißt den Leser förmlich mit sich. Seinen Höhepunkt finden die Auseinandersetzungen dann in dem Kampf von Thors gegen Askeladd.

Der Großteil der Handlungen dieses Bandes spielt auf dem Meer und auf den Färöer-Inseln. Gewaltig und karg sind die verschachtelten Steilklippen der Färöer gezeichnet, mit den vielen in den Nischen nistenden und über der See schwebenden Möwen sind die vom Meer umtosten Klippen ein eindrucksvoller Anblick. Werden die Bildhintergründe nicht mit der passenden Umgebung gefüllt, nehmen weiße Flächen, sanfte oder durch Rasterfolie stärker gekörnte Grauverläufe ihre Position ein.


Aufmachung des Manga
Carlsens Großformat, in dem diese Manga-Reihe aufgelegt wurde, ist gegenüber den meisten Manga aus dem Verlag geringfügig größer und mit verstärkten Buchdeckeln versehen. Der Buchumschlag ist vollständig seidenmatt gehalten, was ihm ein edles Finish verleiht, und zeigt auf der Vorderseite Thors in voller Kriegermontur, während im Hintergrund die für den hohen Norden so bekannten Polarlichter eingefügt wurden – keine Szene, wie sie im Manga vorkommt, aber grundsätzlich eine passende Gestaltung.

Im Anschluss an die Geschichte wurde erneut eine Karte von Nordeuropa eingefügt, welche die wichtigsten Handlungsspielorte der „Vinland Saga“ und die Herkunft der Charaktere – beispielsweise Jomsburg – eingezeichnet hat. Danach berichtet Yukimura in einem kurzen Manga über seine Recherchen in Island. Es folgt eine Skizze von Askeladd und seiner Waffe sowie einigen historische Fakten, darunter zu den Jomskriegern, die verdeutlichen, wie stark sich Yukimura an geschichtliche Begebenheiten und Namen gehalten hat. Den Abschluss bildet ein kurzer Glossar mit Namen und nordischen Begriffen.


Fazit
Der zweite Band konzentriert sich ganz auf Thorfinns Kindheit. Wie bereits im ersten Teil, so vermag Yukimura auch hier den Leser zu packen und mitzureißen, während sein Artwork wieder rundum überzeugt. Beeindruckend ist erneut, wie nah der Mangaka sich an historische Rahmenbedingungen hält.


4 5 Sterne


Hinweise
Diesen Manga kaufen bei: amazon.dealt

Backlist:
- Band 1

Die vollständige Saga um die Jomswikinger ist hier zu finden.

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