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Sebastian Bergman, Kriminalpsychologe: SEIN GEGNER IST IHM EBENBÜRTIG.

Wieder wurde in Stockholm eine Frau ermordet, es ist bereits das dritte Opfer. Auch sie trug ein hellblaues Nachthemd, wurde brutal vergewaltigt, ihre Kehle aufgeschlitzt. Kommissar Höglund und seine Kollegen stehen unter großem Druck, denn die Abstände zwischen den Taten werden kürzer. Und die Handschrift deutet auf einen berüchtigten Serienmörder: Edward Hinde, manipulativ, grausam, hochintelligent. Doch Hinde sitzt seit Jahren im Hochsicherheitstrakt. Höglund bleibt nichts anderes übrig, als jenen Mann ins Team zu holen, der Hinde einst hinter Gitter brachte – Kriminalpsychologe Sebastian Bergman. Für den Kommissar und sein Team ist der arrogante Einzelgänger eine Zumutung, für Bergman wird der Fall zum Albtraum: Denn der Name des vierten Opfers ist ihm nicht unbekannt ...

 

Die Frauen die er kannte 

Originaltitel: Lärjungen
Autor: Michael Hjorth/Hans Rosenfeldt
Übersetzer: Ursel Allenstein
Verlag: rowohlt Polaris
Erschienen: 08/2012
ISBN: 978-3862520206
Seitenzahl: 752 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Nach seiner Mitarbeit am ersten Fall des Teams um Torkel Höglund ist Sebastian Bergman erneut in eine tiefe Depression abgerutscht, arbeitet nicht und schleppt sich von Zeit zu Zeit zu seinem Therapeuten, um dort sein Leben in den Griff zu bekommen. Privat läuft es alles andere als gut, seine leibliche Tochter weiß nicht, dass er ihr Vater ist, nebenbei findet sie ihn mehr als unsympathisch. Als dann noch mehrere Frauen ermordet werden, die alle in Zusammenhang mit Bergman stehen, bleibt dem Team nichts anderes übrig, als ihn zur Hilfe zu holen. Bergman möchte auch helfen, schließlich hat er den Täter festgenommen, nach dessen „Vorbild“ die aktuellen Morde ausgeführt wurden, seine psychisch angeschlagene Verfassung hindert ihn jedoch daran, effektiv mitzuarbeiten. Und das ist auch gleich das Problem, mit dem dieser zweite Band der Reihe zu kämpfen hat: Sebastian Bergman selbst. Er handelt dermaßen unberechenbar, ist über weite Strecken zumindest geistig vollkommen abwesend, dass man hier gar nicht von „seinem“ Fall sprechen kann. So wenig aktiv er mitarbeitet, den Fall gar teilweise blockiert, so breit werden seine psychischen Probleme ausgewalzt. Hier hätten es auch 200 Seiten weniger getan.


Stil und Sprache
Das Autorenduo Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt bleibt seinem Stil treu und schreibt gut formuliert, leicht zu lesen und später auch spannend. Leider gibt es diese Spannung nicht sofort, sondern erst im letzten Viertel des Buches, bei über 750 Seiten dauert das deutlich zu lange für meinen Geschmack. Und was im ersten Teil noch lange verborgen blieb, nämlich die Identität des Täters, wird dieses Mal auch recht schnell preisgegeben, so dass man auch daraus nicht mehr viel Spannung generieren kann. Lange plätschert die Handlung vor sich hin, das Team ermittelt, ohne recht voran zu kommen, und Sebastian Bergman lebt seine Psychosen aus. Lange innere Monologe wechseln mit den komplizierten Befindlichkeiten der übrigen Teammitglieder ab, Sebastians Rachepläne dem Stiefvater seiner Tochter gegenüber sind vollkommen abgedreht und übertrieben und irgendwann langweilt man sich als Leser sogar ein bisschen, wenn der eigentliche Fall mal so gar nicht in Gang kommt. Diese Längen bremsen meine Begeisterung des ersten Bandes dann doch etwas aus und werden auch nicht von den schnellen Perspektivwechseln ausgeglichen.


Figuren
Zu Sebastian Bergman selbst habe ich ja schon ein paar Sätze gesagt. Was im ersten Band noch ein bisschen schrullig-abgedreht rüberkam und durchaus sympathisch, wirkt nun deutlich heftiger und geht in einen Bereich, den ich schon als ernsthaft krank bezeichnen würde. Bergmans Verhalten würde im realen Leben mindestens zu einer Klinikeinweisung führen und definitiv dafür sorgen, dass er in keiner Weise an irgendeinem Fall beteiligt würde. Dadurch wirkt der Hauptdarsteller dieser Reihe nur bedingt authentisch und trägt nicht unbedingt zur Glaubwürdigkeit der Story bei.

Sehr intensiv geht das Autorenduo auch auf die übrigen Figuren ein, sowohl auf die beteiligten Polizisten als auch auf den/die Täter. Sie werden sehr detailliert beschrieben, ihre Hintergründe und Motive ausführlich dargestellt. Einige von ihnen laufen dabei dem eigentlichen Protagonisten fast den Rang ab. Allen ist aber gemein, dass sie eine Menge Entwicklungspotential haben und auf weitere Bände der Reihe hoffen lassen.


Aufmachung des Buches
Das in Klappbroschur aufgemachte Buch ähnelt optisch dem ersten Band. In einem roten Rahmen sieht man auf dem Cover den Schattenriss eines Mannes vor schwarzem Hintergrund. Innen gibt es viele sehr kurze Kapitel, die weder nummeriert noch sonstwie überschrieben sind.


Fazit
Nicht ganz so faszinierend wie der erste Fall des Sebastian Bergman geschrieben, dennoch bietet auch dieser Band gute Unterhaltung, leider mit einigen Längen.


3 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Der Mann, der kein Mörder war

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