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Spanien, August 1810. Sharpe erhält den Auftrag, einen Schatz aufspüren, der hinter den feindlichen Linien verborgen liegt. Das Gold soll den britischen Truppen in Portugal zugutekommen, die kurz vor der Niederlage stehen. Doch ein gefürchteter Partisanenführer stellt sich ihm in den Weg. Damit hat Sharpe einen neuen Todfeind, nicht nur auf dem Schlachtfeld, sondern auch im Kampf um die Gunst einer schönen Frau. 

 

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Originaltitel:  Sharpe's Gold
Autor:  Bernard Cornwell
Übersetzer: Bernd Müller
Verlag:  Bastei Lübbe Verlag
Erschienen:  20. Juli 2012
ISBN:  978-3404166831
Seitenzahl: 400 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Sharpe und seine Rifles marschieren wieder im Auftrag von Arthur Wellesley, nunmehr Lord Wellington. Irgendwo im Nirgendwo liegt spanisches Gold versteckt, das die Briten gut gebrauchen könnten, denn es wird eng für sie in Portugal. Wenn sie es nicht halten können, ist der Krieg gegen Napoleon verloren.
Das ist die Ausgangslage und Sharpe sollte es gelingen, die Aufgabe zu lösen, denn er gibt eine Sache nur äußerst ungern verloren. Ich denke, ich verrate nicht zuviel, wenn ich sage, dass er das Gold findet, aber ob er es auch nach Lissabon schaffen kann, bleibt fraglich. Zu seinen Gegnern zählen dieses Mal nicht nur die Franzosen, sondern auch spanische Partisanen, die nicht zulassen wollen, dass spanisches Eigentum in die Hände der Briten fällt.

Wieder hat es Cornwell ausgezeichnet verstanden, die Biographie seines Helden mit der von Wellington zu verknüpfen. Die Art und Weise, wie Almeida gefallen ist, bietet sich für eine abenteuerliche Geschichte ja auch geradezu an.


Stil und Sprache

Cornwell kann erzählen, und dieses Talent stellt er auch hier wieder unter Beweis. Selbst in Phasen, in denen die handelnden Personen sich ausruhen, leidet die Spannung nicht; sie wird dadurch eher noch erhöht. Und so ergibt es sich, dass man das Buch, das seinen Höhepunkt erst gegen Ende der Geschichte findet, mühelos in einem Rutsch durchlesen kann. Die Dialoge sind treffend und nicht unnötig in die Länge gezogen. Weil die Geschichte im Nirgendwo angesiedelt ist, fällt die Beschreibung der Landschaft etwas dürftig aus. Dennoch kann man sich diese meistens gut vorstellen, nur weiß man nicht so genau, ob es sich hier um einen realen Schauplatz handelt oder nicht, sprich ob es in der Gegend auch tatsächlich so aussieht wie beschrieben.
Mit der Verwendung einiger lateinischer und spanischer Sätze gelingt es dem Autor einerseits Authentizität zu schaffen, andererseits damit zwei Personen zusätzlich zu charakterisieren. Die Schilderung der Kampfhandlungen ist gewohnt brutal und vielleicht nicht jedermanns Sache, Greuel abseits der Kämpfe werden nur angedeutet, so dass man sich als Leser seine eigenen Gedanken dazu machen und emotionalen Abstand zum Geschehen halten kann.


Figuren
Auch wenn die Bücher nach Richard Sharpe benannt sind, so spielt er nicht die alleinige Hauptrolle. Ohne Wellington wäre er nur die Hälfte wert, ist es doch diese historische Persönlichkeit, die ihn immer wieder ins Schlamassel schickt oder schützend eingreift, falls sich Sharpe wieder mal daneben benommen hat - was ja auch nicht selten vorkommt. Sharpe kennt im Wesentlichen nur seine eigene Auslegung von Recht, geltende Regeln scheren ihn häufig nicht.

Bekannten Personen aus den vorangegangenen Bänden begegnet man auch hier wieder – nicht nur den Angehörigen der Rifles, sondern z.B. auch Major Hogan und Josefina, in die Sharpe sich im letzten Band verliebte. Die Figur des Sergeant Harper verändert sich immer weiter weg von einer Nebenrolle hin zu einer Hauptrolle, ohne Harper wäre Sharpe einige Male ganz schön aufgeschmissen.
Der Bösewicht auf Seiten der Partisanen bleibt ein wenig blass. Wieder mal ein machtgieriger Kerl, der dafür über Leichen geht. Das ist aber nicht ganz so wichtig, denn auch ohne ihn bleibt die Spannung erhalten, dafür sorgen natürlich angreifende Franzosen, aber auch eine neue Frau im Reigen derer, in die sich Sharpe verliebt. Teresa Moreno ist aus anderem Holz geschnitzt als die Frauen aus den letzten Bänden. Sie erinnert mich etwas an die selbstbewusste Mary aus dem ersten Band, geht in ihren Entscheidungen aber wesentlich weiter als diese. Eine starke, selbstbewusste und selbstsichere Frau, bei der Cornwell allerdings nicht ganz glaubwürdig darlegen kann, wieso sie sich in Sharpe verliebt. Hoffentlich bleibt es für sie nicht bei diesem einen Auftritt. 


Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuchs ist gewohnt betont düster gehalten - hier in den Farben Schwarz und Rot. Titel und Name des Autors entsprechen in Design und Farbe ebenfalls der bisherigen Aufmachung. Einige Kanonenkugeln und Goldmünzen ziehen den Blick des Betrachters auf sich. Kurz gehaltene historische Anmerkungen klären über die Hintergründe der Kämpfe um Almeida auf. Wenig ansprechend fand ich die Idee, dem Buch noch eine fast 40 Seiten lange Leseprobe für eine andere historische Romanreihe anzuhängen. 


Fazit
Ein rundum gelungener Roman, der so spannend ist, dass die Zeit wie im Flug vergeht.


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 4: Sharpes Trafalgar
Band 5: Sharpes Beute
Band 6: Sharpes Aufstieg
Band 7: Sharpes Mission
Band 8: Sharpes Trophäe

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