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Tief im Inneren der Erde haust das Volk der Steinernen. Vor Jahrtausenden wurde es von dieser Welt verstoßen durch die Gier eines einzelnen Mannes. Betrogen und verraten, holt es sich jetzt zurück, was ihm einst gehörte.

 

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Autor: Thomas Thiemeyer
Verlag: Loewe
Erschienen: Juni 2012
ISBN: 978-3-7855-7049-4
Seitenzahl: 461 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Nahezu zwölf Jahre nach dem alles verschlingenden Ausbruch des Krakatau erforscht Professor Lilienkron, Vulkanologe der naturwissenschaftlichen Fakultät Potsdam, die örtlichen Begebenheiten auf Java. Schon sein halbes Leben treibt ihn die Suche nach etwas Besonderem. Gefunden hat er mysteriöse Erdspalten, die hinter dichtem Nebel nicht nur einen ominösen Treppenzugang in die Tiefe, sondern auch unheimliche Kreaturen bergen. Handelt es sich dabei um jene sagenumwobene Wesen, die des Nachts Mensch und Tier aus den umliegenden Städten und Dörfern entführen? Lilienkron ist gezwungen, das Feld zu räumen, um einem anderen Wissenschaftler die Führung der Expedition zu überlassen. Der Generalgouverneur Niederländisch-Indiens will den Gerüchten um die so genannten Steinernen Einhalt gebieten. Über den neuen Kopf der Friedrich-Wilhelm-Universität zu Berlin erhält kein geringerer als Carl Friedrich Donhauser alias Humboldt den Auftrag, dem Aberglauben um Horn und Huf, sowie eigens dargebrachten Menschenopfern ein Ende zu bereiten. Mit an Bord der Pachacútec sind neben den Gelehrten auch Eliza, Oskar, Charlotte, Wilma und ein blinder Passagier. Die Reise ist aufregend, doch nichts im Vergleich zu den Ereignissen, die die Abenteurer in der Ferne erwarten. Wird es der mutigen Truppe gelingen, eine natürliche Ursache der unheimlichen Vorkommnisse aufzudecken?

Zwischen Historie und Fiktion beschert Thomas Thiemeyer seiner Leserschaft einmal mehr exotisches Kopfkino sondergleichen. Ein spannendes Abenteuer fesselt von der ersten bis zur letzten Seite und macht noch immer Lust auf mehr.


Stil und Sprache
Zum vierten Mal machen sich Carl Friedrich von Humboldt, Eliza Molina, Oskar Wegener, Charlotte Riethmüller und Kiwi Wilma auf, entlegene Orte zu erkunden. Ihr Weg führt vom heimischen Spandau in den Südpazifik, genauer gesagt zu den Sundainseln. Die Spezifika des ungewöhnlichen Schauplatzes legt Thomas Thiemeyer im Prolog und gleich zu Beginn des Romans im ersten Teil Das Land der brennenden Berge offen. Die Abenteurer erwartet ein Gebiet, geprägt von einer verheerenden Naturkatastrophe, immerwährender Vulkanaktivität, Gerüchte um unheimliche Kreaturen aus der Tiefe der Erde sowie „Der Atem des Teufels“. Zudem gibt es allerhand Fremdartiges auf der Expedition zu bestaunen, wenn die Mannschaft Land und Leute genauer in Augenschein nimmt. Doch nicht nur dem unerklärlichen Spuk entführter Menschen und Tiere gilt es auf die Schliche zu kommen, Oskar sieht sich außerdem zwischen zwei jungen Frauen und hat die Qual der Wahl. Eine Herausforderung stellt die gemeinsame Mission ebenso für die Streithähne Humboldt und Lilienkron dar. Eine offene Rechnung aus vergangenen Tagen erhitzt bisweilen die Gemüter. Im Angesicht von Gefahren für Leib und Wohl funktioniert das Team jedoch sehr gut. So gelingt es dem Autor mühelos, die Leser im zweiten Teil Das Grauen aus der Tiefe mittels steigender Spannung zu fesseln. Der dritte Teil Der Fluch des Sukarno führt schließlich mit allen Risiken für die wagemutigen Abenteurer zum klärenden Showdown. Und im Nu sind dreiundfünfzig Kapitel, in dritter Person Singular aus wechselnden Perspektiven in unkomplizierter Sprache erzählt, schon wieder ausgelesen und die Vorfreude auf eine weitere große Erfindung Humboldts im fünften Band der Jugendbuchreihe ist geweckt …


Figuren
Die Pachacútec startet ihre Reise über Berge, Ebenen, Wüsten und Flüsse mit der bewährten Besatzung Humboldt, Eliza, Oskar, Charlotte und Wilma. Darüber hinaus befindet sich auch Konrad Lilienkron an Board des Luftschiffs. Während Wilma augenscheinlich einen Narren an dem Professor gefressen hat, kennt die Rivalität zwischen den Gelehrten keine Grenzen. Sie streiten, worüber sich Gelegenheit bietet. Humboldt ist es zudem ein Dorn im Auge, dass Lilienkron selbst bei Eliza einen Stein im Brett hat. Gespräche über scharf gewürztes Essen verbinden.
Ein besonderes Bonbon bietet Thomas Thiemeyer mit einem weiteren Passagier, der zunächst unbemerkt an Board geschlichen ist. Eine Person, die nicht nur Leben in die Forschergruppe bringt, sondern im Moment des Gefechts zur Schlüsselfigur wird. In der Ferne gibt es sympathische und unsympathische Charaktere - auf sowie unter der Erde. Besondere Kreativität hat der Autor bei der Gestaltung der unheimlichen Wesen aus der Tiefe walten lassen. Vielfältig und erschreckend – ihnen möchte man wahrlich nicht im Dunklen begegnen!

Zwischen alten Fehden, vorausschauenden Visionen und spektakulären Begegnungen findet sich immer Raum für persönliche Entwicklungen und zwischenmenschliche Beziehungen. Die Leser des Romans sind jederzeit live dabei und nehmen an Freud und Leid teil.


Aufmachung des Buches
„Der Atem des Teufels“ erscheint analog zu den Vorbänden der Reihe als Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen im Loewe Verlag. Die „Chroniken der Weltensucher“ sind jedes Mal wieder ein wahres Fest für die Augen! Die Umschlaggestaltung stammt vom eingespielten Team Keller, Steinhöfel, Thiemeyer. Vor- und Nachsatzseiten zeigen eine ‚Orographisch-physikalische Karte von Java. Die Grundlage nach der großen Karte von Dr. F. Junghuhn.‘ Die anhängende Encyclopedia Humboldtica hält weiterführende Informationen zum Romaninhalt bereit. Einblicke in das Geschehen und Notizen zum Autor bieten Rückseite und Innenklappen des Schutzumschlags. Das glänzende, teils erhabene Innenmotiv und die Silberprägung des Einbands machen vorab mit dem Anblick einer der Kreaturen vertraut, denen der Reisetrupp im Handlungsverlauf gegenüber stehen wird.


Fazit
Liebgewonnene Charaktere und unheimliche Kreaturen, einladende und abschreckende Schauplätze, Humor und Spannung – Thomas Thiemeyer trifft in „Der Atem des Teufels“ in allen Belangen das richtige Maß für unterhaltsame Lesestunden. Neben der entwicklungsfreudigen Stammbesetzung der Forschertruppe aus den „Chroniken der Weltensucher“, punkten in tropischen Gefilden auch Nebencharaktere, die nicht ausschließlich menschlicher Herkunft sind.


5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Die Stadt der Regenfresser
Band 2: Der Palast des Poseidon
Band 3: Der gläserne Fluch

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