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Susanne Jacobs (TextArt) meinte zum Thema Erstfassung: „Man braucht den Mut, sie einfach runterzuschreiben und das Glück, nicht vorher von einem Bus überfahren zu werden, bis man sie in eine Zweitfassung verwandelt hat.“


Den Text reifen lassen

Die Überarbeitung gibt dir die Gelegenheit, Worte, Sätze, Absätze oder ganze Kapitel zu verbessern beziehungsweise zu streichen, wenn sie trotz Überarbeitung nicht zu retten sein sollten. Es ist besonders wichtig, den Text nach dem Schreiben ruhen zu lassen. Kümmer dich mindestens zwei Wochen um etwas anderes; fang vielleicht einfach den nächsten Text an und gewinne so Abstand zu deinem Werk. Du musst lernen, deine Texte objektiv zu betrachten. Den Text eines Anderen zu kritisieren fällt dir mit großer Sicherheit ein Vielfaches leichter, als die Schwachstellen im Eigenen entdecken.

Bereite dich jedoch darauf vor, deinen Text in mehreren Schritten zu überarbeiten. Versuche nicht, alle Fehler auf einmal zu beseitigen.


Vor dem Feinschliff

 

  • Schau dir deine Figuren nochmal genau an: Sind sie glaubwürdig? Sind Protagonist und Antagonist in etwa gleichstark? Treten womöglich überflüssige Figuren auf?
  • Sind deine Szenen überzeugend? Geht es um einen Konflikt, treiben sie die Handlung voran?
  • Ist deine Handlung glaubwürdig? Gibt es Überraschungen oder verrätst du zu früh zuviel?

 


Die Gesamtdurchsicht

 

  • Streiche, was dir überflüssig erscheint: Wörter, Formulierungen, Sätze, Absätze etc.
  • Achte darauf, dass nicht alle Sätze gleichlang sind, da dies monoton wirkt. Auf einen sehr langen Satz können Sie beispielsweise einen sehr kurzen folgen lassen. Doch sorge auch hier für Abwechslung. Kurze Sätze allein klingen banal, ausschließlich lange Sätze klingen steif.
  • Wenn dein Dialog ohne Dialogauszeichnungen (sagte er, fragte sie etc.) auskommt, der Leser also auch so mühelos versteht, wer spricht, gewinnt der Text meist ungemein, wenn du diese streichst.
  • Achte darauf, nicht unbewusst Worte ständig zu wiederholen.
  • Achte darauf, regelmäßig auf die verschiedenen Sinneseindrücke zurück zu greifen. Auf jeder Seite sollte mindestens einer auftauchen.
  • Streiche alle überflüssigen Adjektive und Adverbien.
  • Für Klischees gilt kurz und knapp: ausfindig machen und nach Alternativen suchen.
  • Füllwörter schleichen sich immer wieder in den Text und gehören – soweit möglich – ausgerottet. Häufig relativieren sie getroffene Aussagen und drücken so Unsicherheit aus (z.B. Es war recht schön.).

 


In meinen Schreibkursen wird die Überarbeitung deutlich ausführlicher besprochen und mit zahlreichen praktischen Übungen ergänzt. Ich bitte um Ihr Verständnis, dass hier nur eine deutlich gekürzte Fassung zur Verfügung steht.

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